Nordenau. 45 Flüchtlinge sollen in Nordenau unterkommen. Das hatte für Unruhe in dem kleinen Ort gesorgt. Wann nun die ersten Flüchtlinge einziehen können.

Die Nachricht Anfang August, dass die Stadt Schmallenberg das Landhaus Nordenau kaufen und dort 45 Flüchtlinge unterbringen möchte, hatte Wellen geschlagen. Zu groß sei die Belastung für den 231-Einwohner-Ort. Nach einer Bürgerinformationsveranstaltung Mitte August erfolgte wenige Tage darauf der Ratsbeschluss, die Immobilie zu kaufen.

Auf Anfrage der Redaktion, wann denn mit einem ersten Bezug zu rechnen sei, erklärt die Stadtverwaltung: „Wir gehen aktuell davon aus, dass die Unterkunft ab Ende September bezogen wird“, so Andreas Plett, Kämmerer und Beigeordneter der Stadt Schmallenberg. Da das Objekt voll ausgestattet und für städtische Zwecke direkt nutzbar, sei, seien nur kleinere Umbauarbeiten mit geringem finanziellen Aufwand erforderlich. Über den Kaufpreis der Immobilie könne die Verwaltung keine Auskunft geben.

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Konkrete Überlegungen, ein weiteres Hotel zu kaufen, gebe es laut Plett derzeit nicht. „Der Erwerb, die Anmietung oder der Bau weiterer Flüchtlingsunterkünfte ist von den weiteren Entwicklung der Flüchtlingszahlen abhängig“, erklärt der Beigeordnete. Und weiter: „Da der Zuweisungsdruck weiterhin sehr hoch ist, geht die Verwaltung davon aus, dass spätestens im nächsten Jahr die Schaffung neuer Kapazitäten erforderlich sein wird.“

231 Einwohner leben in dem Höhendorf Nordenau, das touristisch geprägt ist.
231 Einwohner leben in dem Höhendorf Nordenau, das touristisch geprägt ist. © Privat | Privat

Aktuelle Zahlen zur Flüchtlingssituation im Stadtgebiet Schmallenberg

Generell würden bei der Stadt immer mal wieder Angebote eingehen, eine Immobilie zu kaufen oder anzumieten. Konkrete Verhandlungen würden zum aktuellen Zeitpunkt jedoch nicht geführt.

Ganz aktuelle Zahlen stellte Andreas Plett im Bezirksausschuss Schmallenberg vor: Aktuell leben rund 700 Flüchtlinge im Stadtgebiet, davon 193 in der Kernstadt. In insgesamt 20 Flüchtlingsunterkünften in neun Ortschaften stehen 494 Plätze zur Verfügung. Der Rest ist privat untergebracht. Weitere 40 Plätze werden in der Valentin-Turnhalle in Schmallenberg als Notunterkunft vorgehalten.

Das ehemalige Hotel „Landhaus Nordenau“ ist voll ausgestattet und für die städtischen Zwecke direkt nutzbar.
Das ehemalige Hotel „Landhaus Nordenau“ ist voll ausgestattet und für die städtischen Zwecke direkt nutzbar. © Privat

Weitere Planungen für Unterkünfte in Schmallenberg und Grafschaft

Die Modulanlage „Breite Wiese“ in Schmallenberg soll demnächst laut Ratsbeschluss um weitere 46 Plätze erweitert werden. In Grafschaft „Am Stünzel“ stehen in der geplanten Anlage im Spätherbst ebenfalls zusätzliche Plätze zur Verfügung. Zuletzt hatte die Stadtverwaltung außerdem ein Wohnhaus in der Kampstraße in Schmallenberg gekauft und das Hotel Hochland in Bad Fredeburg angemietet.