Grafschaft. Am Stünzel in Grafschaft soll eine Flüchtlingsunterkunft entstehen. Bürgermeister Burkhard König informierte die Bürgerinnen und Bürger.

Eine Flüchtlingsunterkunft für rund 40 Menschen soll in Grafschaft in Richtung Schanze auf der Fläche des ehemaligen Hotels „Am Stünzel“ errichtet werden. Geplant ist eine ähnliche Holz-Container-Anlage wie in Fleckenberg: „Wir haben dafür schon die Pläne. Die Fläche am Stünzel wurde schon vor einiger Zeit von der Stadt erworben. Für das Grundstück liegt auch eine Baugenehmigung vor. Von solchen Grundstücken gibt es in Schmallenberg nicht viele“, erläuterte Bürgermeister Burkhard König die Gründe für diesen Standort.

100 interessierte Bürger in Schützenhalle

Die Bürgerversammlung in der Grafschafter Schützenhalle, sollte erste Fragen der Bürger direkt klären. König erklärte, dass das nicht die übliche Vorgehensweise sei, man sich aber für den Weg einer frühen Bürgerversammlung entschieden hat, um das Thema dann anschließend in der Politik zu besprechen: „In der Debatte, um die Fleckenberger Unterkunft wurde uns damals vorgeworfen, wir hätten die Bürger zu spät informiert“, so Burkhard König.

Um die 100 Grafschafterinnen und Grafschafter erschienen, um sich die Idee von Burkhard König erklären zu lassen und im Anschluss die Ausführungen von Carmen Oberstadt aus dem Jobcenter und seit 2015 auch für die Integration von Flüchtlingen verantwortlich, zu hören. Oberstadt berichtete über den Ablauf von der Zuweisung der Flüchtlinge, über die Suche nach einem Schlafplatz bis hin zur Anmeldung zum Integrations- und Sprachkurs.

Flüchtlinge wollen bleiben

Oberstadt: „Der Trend geht dahin, dass die meisten Flüchtlinge hier bleiben wollen und sich bei uns ihr Leben neu aufbauen möchten. Außerdem wollen wir versuchen, dass wir Familien und Alleinreisende getrennt unterbringen.“

So soll der Holzcontainer aussehen. Dort sollen bis zu 40 Flüchtlinge untergebracht werden.
So soll der Holzcontainer aussehen. Dort sollen bis zu 40 Flüchtlinge untergebracht werden. © Holzbau Lepper GmbH | Holzbau Lepper GmbH

Genau diesen Punkt erfragte auch ein Grafschafter, der außerdem wissen wollte, woher die Flüchtlinge kommen, die in Grafschaft untergebracht werden sollen: „Genau können wir das natürlich nicht sagen. Wir wollen aber die Flüchtlingsunterkunft an der Breiten Wiese in Schmallenberg, die derzeit und auch in Zukunft durch Alleinreisende genutzt wird, noch ausbauen. In der Unterkunft am Donscheid in Fredeburg sind auch eher Einzelpersonen untergebracht“, sagte König.

Außerdem wäre bei der Zuteilung der Flüchtlinge darauf zu achten, dass die Ethnien und Religionen nicht allzu unterschiedlich sind.

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„Die Grafschafter Unterkunft soll für 40 Personen sein. Sie haben aber ebenfalls erklärt, dass uns pro Monat um die 30 Flüchtlinge von der Bezirksregierung zugeteilt werden können. Dann ist diese Unterkunft doch keine langfristige Lösung“, merkte ein Bürger an.

König zeigte auf, dass durch die Erweiterung anderer Unterkünfte (Breiten Wiese und Donscheid), erst einmal Plätze bis Ende des Jahres geschaffen wären: „Ich weiß aber natürlich auch nicht, wie sich alles entwickeln wird und wie es in einem Jahr aussieht. Vielleicht endet der Krieg auch morgen“, stellte der Bürgermeister dar.

Insgesamt soll die Errichtung der Anlage 800.000 Euro kosten. Zuerst muss nun eine Entscheidung in den politischen Gremien getroffen werden.