Meschede. Der WDR hat aus Sicht der CDU eine entscheidende Aussage von Parteichef Merz gekürzt. Das sorgte für Protest - und am Ende zu einer Reaktion.
CDU-Parteichef Friedrich Merz hat einen Tweet unterstützt, in dem die Aktuelle Stunde des WDR kritisiert wird. Anlass war ein Bericht des öffentlich-rechtlichen Senders über die Regionalkonferenz der Christdemokraten in Büren bei Paderborn. Thema war das neue Grundsatzprogramm der CDU.
Sinnentstellend geschnitten
Merz teilte einen Tweet seines Bundestagskollegen Matthias Hauer aus Essen mit folgendem Inhalt: „Sinnentstellend zusammengeschnitten - was ist da los Aktuelle Stunde? Hauptgegner in dieser Bundesregierung auf Hauptgegner zu reduzieren, geht gar nicht. Wieso schneidet man den wichtigsten Teil der Aussage von Friedrich Merz weg?“, hatte der gepostet.
Merz hatte die Grünen als Hauptgegner in der Bundesregierung bezeichnet - ohne den Zusatz „in der Bundesregierung“ konnte durch den Fernsehbeitrag der Eindruck entstehen, die Grünen seien aus Sicht von Merz auch politisch der größere Gegner als die AfD. Dagegen protestierten CDU-Mitglieder und -Anhänger.
Wahlkampf für die Grünen
„Dass wieder ein ‚Experte’ die Union kommentiert, der früher Wahlkampf für die Grünen gemacht hat. Geschenkt. Was nicht geht, ist ein Video (mal wieder) zurechtschneiden, damit das Framing passt. Vor allem, wenn es um Semantik geht. Wann lernt ihr es Aktuelle Stunde?“, hieß es beispielsweise. Oder: „Weil’s mir so nem Schnitt halt viel einfacher ist die CDU gefährlich nach rechts zu verschieben. Bin ein Verfechter des Rundfunkbeitrages aber das da immer mehr Leute fragen haben wundert mich nicht.“
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Nach Stunden wurde auf dem Kanal des WDR-Nachrichtensenders eine Entschuldigung gepostet: „Friedrich Merz hat sich im Zusammenhang mit Wahlerfolgen der AfD für einen kritischeren Umgang mit den Grünen ausgesprochen. Darüber haben wir berichtet. Der Schnitt der Aussage, die Grünen seien der Hauptgegner ohne den Zusammenhang zur Bundesregierung, war ein falscher Schnitt. Denn so kann der Eindruck entstehen, dass Friedrich Merz die Grünen auch im Vergleich zur AfD als Hauptgegner sieht. Diesen Eindruck wollten wir allerdings nicht erzeugen.“
Abgeordneter aus dem Hochsauerland
Merz sitzt seit 2021 wieder für die CDU als Direktkandidat für den Hochsauerlandkreis im Deutschen Bundestag. Er hat sein Wahlkreisbüro in Meschede. Merz ist Parteichef der CDU und Fraktionsvorsitzender von CDU/CSU.