Schmallenberg/Dorlar. Im Hallenbad Dorlar sind einige Investitionen notwendig. Das Martinswerk hat um Unterstützung bei der Stadt gebeten. Die Entscheidung.

Nachdem die Zukunft des Bödefelder Hallenbads aufgrund hoher Sanierungskosten µnun doch wieder auf der Kippe steht, hat nun auch das Martinswerk für das Hallenbad in Dorlar um Unterstützung bei der Stadt Schmallenberg gebeten. Darüber wurde in der letzten Ratssitzung vor der Sommerpause diskutiert - und entschieden.

Den Antrag des Martinswerks Dorlar auf finanzielle Unterstützung zum Betrieb des Hallenbades hat der Stadtrat abgelehnt. Die Begründung seitens Verwaltung und Kommunalpolitik lautet wie folgt: Das Hallenbad befindet sich nicht im städtischen Eigentum, sondern gehört dem privaten Träger µMartinswerk. In den vergangenen Jahren wurden bereits dringende Investitionen durchgeführt, dennoch bestände weiterer Investitionsbedarf bei einer Gesamtkostenschätzung von 324.000 Euro laut Martinswerk.

Rücklagen fehlenµ

Schwimmhalle, Fensteranlage, Hubboden, Wasseraufbereitung und Umkleidebereich, hier bestände demnach Sanierungsbedarf. Externe Nutzungsentgelte würden nur einen Teil der laufenden Kosten decken, Rücklagen könnten damit nicht aufgebaut werden. Das Martinswerk hat sich daher an die Stadt gerichtet mit der Bitte um eine jährliche Unterstützung von 50.000 Euro, außerdem weitere 50.000 Euro für die Betriebskosten. Ohne diese jährliche finanzielle Unterstützung könne der Betrieb aus Sicht des Martinswerks nicht aufrecht erhalten werden.

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Der Diskussionsbedarf in der Ratssitzung war hoch. Kinderschwimmen, Aqua-Fitness, Rheumaliga und die DLRG-Angebote - all das findet zurzeit im Schwimmbad in Dorlar statt. Auch die Umkleidekabinen werden von den Fußballmannschaften genutzt. Daher zeigt sich Kathrin Kramer vom Verein SV Dorlar-Sellinghausen besorgt und hat als Zuhörer in der Ratssitzung auf die Bedeutung des Bades hingewiesen. „Wir haben 20 Kurse im Schwimmbad, 14 Aquafitness- und sechs Kinderschwimmkurse, und die Sportvereine nutzen die dortigen Umkleidekabinen. Wie soll das aufgefangen werden? Wohin sollen wir umziehen?“, fragt Kramer den Rat nach Alternativen. Das umliegende Hotel wäre keine Option, nachdem der SV Dorlar-Sellinghausen dort bereits erste Gespräche geführt hat.

Zahlreiche Schwimmkurse bietet der SV Dorlar-Sellinghausen im Hallenbad in Dorlar an, außerdem Aqua-Fitness-Kurse - und auch das Schulschwimmen findet dort statt. „Wie soll das aufgefangen werden? Wohin sollen wir umziehen?“, fragt sich der Verein.
Zahlreiche Schwimmkurse bietet der SV Dorlar-Sellinghausen im Hallenbad in Dorlar an, außerdem Aqua-Fitness-Kurse - und auch das Schulschwimmen findet dort statt. „Wie soll das aufgefangen werden? Wohin sollen wir umziehen?“, fragt sich der Verein. © Fabian Strauch / FUNKE Foto Services | Fabian Strauch

Das Problem sei dem Stadtrat bekannt. Die Fragen der Ratsmitglieder bezogen sich aber vor allem auf die Kompensation der Schwimmkurse: „Kann das Sauerland-Bad alle Kurse auffangen?“

Pauschale für Schulschwimmen

„Das Sauerland-Bad bietet bereits viele Kurse an. Das zu kompensieren, wird schwierig werden“, gibt unter anderem Matthias Albers (BFS) zu bedenken. Eine konkrete Lösung hierzu gibt es von Seiten des Rates bislang nicht. Zurzeit würden für das Schulschwimmen in Dorlar jährlich 12.100 Euro von der Stadt Schmallenberg zur Verfügung gestellt.

„Das Martinswerk ist ein privater Anbieter. Das Bad ist nicht im städtischen Eigentum“, betonte Jürgen Meyer (Grüne). Damit wäre die Sachlage aus städtischer Sicht eindeutiger als zum Beispiel beim Hallenbad in Bödefeld. Auch wenn sich die Nutzung sowie der bauliche Zustand der beiden Bäder nach Einschätzung der Stadtverwaltung ähnelten.

Vier Gegenstimmen

Die Abstimmung am Ende der Sitzung der Stadtvertretung verlief mehrheitlich gegen die gewünschte Investitionshöhe des Martinwerkes. Die Stadt sei aber gesprächsbereit hinsichtlich der Anpassung der jährlichen Pauschale für die Nutzung des Bades. 100.000 Euro finanzielle Unterstützung jährlich wären aber nicht nicht darstellbar. Mit Blick auf höhere Pauschalen solle das Martinswerk außerdem auch mit den umliegenden Kommunen Kontakt aufnehmen, deren Schulen das Hallenbad ebenfalls nutzen.

Insgesamt ging die Abstimmung mit vier Gegenstimmen und Wunsch auf Vertagung aus. Für Dietmar Weber (UWG) zum Beispiel war das Gespräch noch nicht abgeschlossen, daher nicht beschlussfähig.