Meschede. Postfächer gibt es in Meschede nicht mehr, aber Rechnungen und Mahnungen dafür - darauf weist ein Nutzer hin. Wie die Post reagiert.

Seit Dezember 2022 gibt es in Meschede keine Postfächer mehr. Geld dafür hat die Post allerdings in mindestens einem Fall weiter verlangt.

Nach dem Auszug der Postbank aus dem Gebäude an der Lagerstraße sind auch die Postfächer der Deutschen Post dort aufgegeben worden. Die Suche nach einem Ersatzstandort dafür ist gescheitert – bis heute.

Ein Mescheder Nutzer macht seine ungewöhnliche Erfahrung danach öffentlich. Ihm wurde im November 2022 mitgeteilt, dass ihm sein Postfach ab Ende November vorläufig nicht mehr zur Verfügung stehen werde. Im Februar 2023 bekam er dann aber eine Rechnung für seine Postfachgebühren für den Zeitraum von März 2023 bis Ende Februar 2024: „Also über ein Postfach, welches Sie gar nicht mehr zur Verfügung stellen“, wie er der Post antwortete. Danach bekam er, wie andere Nutzer auch, im März die Mitteilung über die offizielle Kündigung seines Postfaches.

Auch Mahnungen verschickt

Damit hätte der Fall eigentlich erledigt sein müssen, oder? Von wegen: Im Anschluss nämlich erhielt der Mescheder dann noch zwei Mahnungen - mit der Zahlungserinnerung für die Gebühr des nicht mehr existenten Postfaches. „Mit Erstaunen“ reagierte der Mescheder in seiner Antwort an die Post darauf: „Offensichtlich gibt es keine funktionierende Organisation innerhalb der Deutschen Post“, schrieb er.

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Postsprecher Rainer Ernzer bestätigt den Fall auf Anfrage – und entschuldigt sich für sein Unternehmen: „Die Rechnung und die Mahnungen waren unberechtigt und sind natürlich hinfällig.“ Schuld sei ein technisches Problem im System der Post gewesen. Die Post habe inzwischen auch die 5,73 Euro an überzahlter Postfachgebühr an den Mescheder zurücküberwiesen, die dieser seinerseits verlangt hatte. Ob es ein Einzelfall ist, bleibt offen: Ernzer bittet Postfachnutzer, ihre Rechnungen zu überprüfen.

Denkbar: Stützpunkt verlegen

In der Sache gibt es nichts Neues, berichtet der Postsprecher: Alternative Standorte für Postfächer seien bislang nicht gefunden worden. Spruchreif ist auch weiterhin nicht, was aus dem Gebäude an der Lagerstraße wird: Die Deutsche Post ist hier Mieter mit ihrem Zustellstützpunkt. Die Post möchte, so Ernzer, „vom Grundsatz“ hierbleiben und möglicherweise erweitern – wie das im Einzelfall geschehe, werde noch überprüft. Geprüft werde allerdings dabei auch, ob sich der Stützpunkt auch an einem anderen Standort einrichten lasse.

Die Mescheder Stadtverwaltung war im Dezember vom Stadtrat aufgefordert worden, das Post-Gelände auf seine Eignung als Stadtbücherei und Stadtarchiv zu überprüfen – worauf die Post irritiert reagierte, weil das Gebäude aus Mietersicht doch nicht zur Verfügung stehe.