Meschede. Was geschieht mit dem leerstehenden Gebäude der Postbank in Meschede? Aus der Politik kommt eine erste Idee - die Stadtverwaltung ist überrascht.
Ist da eine erste denkbare Folgenutzung für die ehemalige Postbank mit der Postfiliale an der Lagerstraße in Meschede in Sicht? Die Stadtverwaltung ist vom Stadtrat aufgefordert worden, dort aktiv zu werden. SPD, UWG und Grüne hatten dazu einen entsprechenden Antrag eingereicht, den am Ende auch CDU, FDP und MbZ unterstützten.
Gemeinsame Nutzung durch Stadtbücherei und Stadtarchiv
Maria Gödde-Rötzmeier (UWG) berief sich dabei auf die Mescheder Gerüchteküche, die besage, dass das Gebäude frei für eine neue Nutzung würde. Die drei Fraktionen schlagen vor, die Eignung des Postbank-Gebäudes gemeinsam als Stadtbücherei (bisher am Rathaus) und als Stadtarchiv (bisher in Grevenstein) zu prüfen. Wie berichtet, stößt vor allem die Bücherei am jetzigen Standort an ihre räumlichen Grenzen, in einem Gutachten wird zu einer Vergrößerung geraten. Denkbar wäre auch eine Erweiterung.
>>> Lesen Sie hier: Zahlen zeigen: So hoch ist die Verkehrsbelastung in Meschede <<<
An dem Post-Gebäude sind mittlerweile alle Werbehinweise auf die Postbank verschwunden. Bürgermeister Christoph Weber als Verwaltungschef war „erstaunt“ über den Antrag aus der Politik – und stimmte am Ende als einziger dagegen: „Wir wissen überhaupt nicht, ob das Gebäude frei wird“ sagte er mit Blick auf seinen zuständigen Fachbereichsleiter Klaus Wahle, der zustimmend nickte. Offiziell sei nichts darüber bekannt. Weber erneuerte: Die Stadtverwaltung sei ständig auf der Suche nach einer anderen Unterbringungsmöglichkeit in der Innenstadt für die Bücherei: „Wir sind dran. Wir scannen den Markt nach geeigneten Immobilien.“ Tatsächlich aber habe es bisher kein Gebäude geschafft, überhaupt näher dafür diskutiert zu werden – so groß seien die Anforderungen daran, etwa an Barrierefreiheit und Statik.
SPD: „Einmalige Chance“
In den kommenden zwei Jahren ist eine personelle Aufstockung für die Bücherei geplant, auch der Medienbestand soll wachsen, die Toilette der Bücherei wird behindertengerecht umgebaut. Damit aber, so Jürgen Lipke (SPD), werde das Kernproblem nicht gelöst: „Wir haben jetzt die einmalige Chance, uns mit einer Immobilie in prädestinierter Lage zu beschäftigen.“ Mit dem Zusammenführen von Bücherei und Archiv an einer Stelle könne ein „zukunftsweisender außerschulischer Lernort für Jung und Alt“ entstehen. Ein konkreter Antrag, direkt 50.000 Euro vorsorglich für die Erweiterung der Bücherei im Haushalt einzustellen, wurde von der CDU-Mehrheit abgelehnt.