Eslohe. Bei der Feuerwehr Eslohe steigt die Zahl der Einsätze, bei denen es um Menschenleben geht. Aber es gibt in diesem Zusammenhang gute Nachrichten.
Trotz nach wie vor einiger personeller Probleme, ist die Feuerwehr in der Gemeinde Eslohe eine schlagkräftige Truppe. Das zumindest geht aus dem Lagebericht hervor, zu dem Wehrleiter Christof Hoffmann jetzt im Ausschuss für Feuerwehr, öffentliche Ordnung und Wirtschaftsförderung Stellung bezogen hat.
Hohe Anzahl zeitkritischer Einsätze
Markant war im vergangenen laut Hoffmann vor allem die hohe Anzahl zeitkritischer Einsätze - also Einsätze, bei denen entweder tatsächlich Menschenleben in Gefahr waren oder zumindest von einer solchen Gefahr ausgegangen werden musste. Dazu zählten einige Wohnhausbrände mit Menschen in Zwangslage sowie Verkehrsunfälle mit eingeklemmten Personen. Insgesamt 27 solcher Alarmierungen habe es im vergangenen Jahr gegeben, so Hoffmann. Die gute Nachricht: In allen Fällen war die Feuerwehr so schnell vor Ort, dass sie unterm Strich die vorgeschriebenen Schutzziel-Vorgaben des Brandschutzbedarfsplans erfüllt hat.
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Was die Gesamtzahl sämtlicher Einsätze angeht, war die Situation 2022 deutlich ruhiger als im Vorjahr. Nach einer Rekordeinsatzzahl von 173 Einsätzen im Jahr 2021, die vor allem auch mit dem Hochwasser im damaligen Sommer zusammenhing, musste die Wehr vergangenes Jahr lediglich 122 mal ausrücken. Davon waren 97 Einsätze feuerwehrtechnisch bedingt. 25 seien der medizinischen Erste Hilfe durch die First Responder Gruppe zuzurechnen, so Hoffmann. Was die eigentlichen Feuerwehreinsätze angeht, seien allein 20 Einsätze bei der Sturmlage im Februar abzuarbeiten gewesen. Hinzu kamen sechs kleine Waldbrände im Sommer, die bereits in der Entstehungsphase bekämpft werden konnten. Außergewöhnlich war auch ein ABC-Einsatz im Schulzentrum Eslohe, das evakuiert werden musste, nachdem dort ein Bagger eine Gasleitung beschädigt hatte, und das Gas teilweise ins Gebäude geströmt war.
Beruhigung der Einsatzsituation
Für das laufende Jahr zeichnet sich - zumindest aktuell - eine weitere Beruhigung der Einsatzsituation ab. Zum Vergleich: Zwischen dem 1. Januar und dem 31. März 2022 hatte die Wehr laut Hofmann bereits 30 Einsätze, in diesem Jahr seien es im gleichen Zeitraum gerade einmal 16 gewesen. Wenn nichts Schlimmeres mehr passiere, gehe man damit wieder einer normalen Auslastung entgegen.
Zum Thema „Personal“ hatte Hoffmann allerdings erneut weniger Erfreuliches zu berichten. Was die personelle Ausstattung angehe, sei die Bereitschaft, zusätzliche Aufgaben innerhalb der Wehr zu übernehmen, keine Selbstverständlichkeit mehr. „Es bedarf teilweise einer intensiven Überzeugungsarbeit, um Kameradinnen und Kameraden zur Übernahme wichtiger Aufgaben zu bewegen“, so Hoffmann.
„Weniger eine Sache der finanziellen Entschädigung“
Es sei sicherlich lobens- und bemerkenswert, dass der Gemeinderat 2021 beschlossen hat, für einige zeitintensive Aufgaben und Funktionen eine Aufwandsentschädigung zu bewilligen. Dennoch sei es nach wie vor schwierig, Leute zu finden, die sich bereit erklären, Aufgaben „on top“ zu übernehmen. Nach Ansicht der Wehrleitung sei das auch weniger eine Sache der finanziellen Entschädigung oder fehlender Wertschätzung, als vielmehr eine Sache des zeitlichen Aufwandes, der für derlei Aufgaben aufgebracht werden müsse. Auch bei den aktiven Feuerwehrleuten seien die beruflichen und familiären Pflichten im Alltag gestiegen - verbunden mit einem höheren Stellenwert der verbleibenden Freizeit.
Nachfolge der Wehrleitung
Immerhin zeichnet sich eine Lösung ab, was die Nachfolge der Wehrleitung angeht. „Aus der Einheit Reiste haben sich zwei Kameraden bereit erklärt, mitzuarbeiten und die entsprechenden Funktionen zu übernehmen“, so Hoffmann. Außerdem erfreulich: Für den Bereich der Brandschutzerziehung ließen sich in der Gemeinde Eslohe immer wieder neue Kameradinnen und Kameraden generieren, die sich dieser Aufgabe annehmen. Im Hochsauerlandkreis sei Eslohe hier im Vergleich mit anderen Kommunen sehr gut aufgestellt.
- In der Freiwilligen Feuerwehr der Gemeinde mit dem Löschzug Eslohe und den vier Löschgruppen in Bremke, Cobbenrode, Reiste und Wenholthausen waren zum Stichtag 31. Dezember 2022 insgesamt 184 Feuerwehrleute aktiv tätig - davon 8 weibliche. Trotz der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Einschränkungen des Dienstbetriebs der Feuerwehr konnten die Mitgliederzahlen in den Einheiten weitgehend konstant gehalten werden.
- Besonders erwähnenswert ist die Mitgliederzahl in der Jugendfeuerwehr. Bei Gründung der Jugendfeuerwehr ist damals von einem durchschnittlichen Mitgliederbestand von rund 30 Kindern und Jugendlichen ausgegangen worden. Derzeit werden 34 Kinder und Jugendliche in zwei Gruppen an den Feuerwehrdienst herangeführt, darunter sind auch 8 Mädchen.