Eslohe. Die Suche nach Nachfolgern für die Wehrleitung der Feuerwehr Eslohe gestaltet sich schwierig. Doch jetzt gibt es einen Hauch von Hoffnung.
In der Esloher Wehrführung gibt es einen zarten Hauch von Hoffnung, was eine mögliche Nachfolge angeht. Intensivere Gespräche stehen nach Angaben von Wehrleiter Christof Hoffmann zwar noch aus. Immerhin aber gebe es inzwischen zwei Kameraden, die signalisiert haben, sich die Übernahme dieses für die Gemeinde so wichtigen Ehrenamtes vorstellen zu könnten. Genau daran hatte es lange Zeit gemangelt.
Seit neun Jahren ist Gemeindebrandinspektor Christof Hoffmann inzwischen Leiter der Esloher Feuerwehr. 2025, so ist es geplant, möchte er den Posten an einen jüngeren Kameraden, gern auch an eine jüngere Kameradin, übergeben. „Dann bin ich 57 Jahre alt und nach 33 Jahren Führungstätigkeit, davon 12 Jahre als Leiter der Feuerwehr, 15 Jahre als Löschzugführer des Löschzug Eslohe sowie 6 Jahre als Führungskraft in verschiedenen Funktionen, ist es irgendwann mal an der Zeit, die Verantwortung in jüngere Hände zu legen“, sagt Hoffmann. Sein Stellvertreter Stephan Bischopink, der seit 2003 im Amt ist, hätte genau das eigentlich auch bereits gerne getan. Mangels Nachfolge entschied er sich aber, weitere drei Jahre als stellvertretender Wehrleiter dranzuhängen. Und die sind im Oktober 2024 um.
Spannungen befürchtet
Bis zur erforderlichen Nachfolge für Hoffmann und Bischopink ziehen zwar noch zwei bzw. drei Jahre ins Land. Allerdings lässt sich die Wehrführung nicht von heute auf morgen übernehmen. Verbunden ist eine solche Übernahme mit zahlreichen Lehrgängen und einer ordentlichen Einarbeitung. All das braucht seine Zeit. „Damit wird es für einen nahtlosen Übergang eigentlich jetzt schon eng“, weiß Christof Hoffmann, dessen Hoffnung nun auf den beiden Kameraden liegt, die sich eine Übernahme der beiden Führungsfunktionen vorstellen können.
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Und was ist, wenn die zwei einen Rückzieher machen und damit doch wieder alle Hoffnungen geplatzt sind? „Dann wird es möglicherweise darauf hinauslaufen, dass die Gemeinde Eslohe eine hauptamtliche Wehrleitung bekommt“, so Hoffmann. Das sei nicht ungewöhnlich und auch in anderen vergleichbaren Kommunen bereits der Fall. Aber glücklich sei eine solche Lösung nicht.
Und das nicht nur, weil ein hauptamtlicher Wehrleiter von der Gemeinde bezahlt werden müsste. „Hauptamtliche Kräfte in einer Freiwilligen Feuerwehr führen immer zu Spannungen. Denn für eine kleine Landgemeinde wie wir sie hier in Eslohe sind, wäre eine Feuerwehr mit hauptamtlichen Kräften in keiner Weise förderlich. Das führt zu mehr Problemen, als das wir damit lösen würden“, sagt der Chef der Feuerwehr und hofft, dass die jetzige Art von freiwilliger Bürgerinitiative weiterhin in der Gemeinde Eslohe Bestand hat.
Wichtige Führungsfunktionen
Aber dafür müssten sich eben Freiwillige finden, die bereit sind, diese wichtigen Führungsfunktionen zu übernehmen. Und das werde - auch aufgrund immer mehr beruflicher und familiärer Belastungen - äußerst schwierig. „Es ist immer besser, wenn ein solches Amt aus den eigenen Reihen besetzt werden kann - mit jemandem, der dieses Ehrenamt aus Leidenschaft macht“, betont der 54-Jährige.
Um die zunehmende Arbeitsbelastung, die mit der Leitung einer Wehr verbunden ist, überhaupt noch schultern zu können, ist mit Tobias Gödeke bereits seit 2015 ein dritter Mann ehrenamtlich mit an Bord. „Ja“, sagt Christof Hoffmann. Die Leitung einer Feuerwehr sei mit einer Menge Arbeit verbunden. Es gebe kaum einen Tag in seinem Leben, in dem es nicht irgendwie um die Feuerwehr gehe. „Aber das ganze macht natürlich auch Spaß und bereitet Freude, auch wenn man so manches mal seinem Ärger Luft machen muss“, betont er, „sonst hätte ich meine Brocken sicherlich längst hingeworfen.“ Ein Feuerwehrmann aus Leidenschaft eben!
Sinkende Bereitschaft
Mit den Problemen, Führungspositionen zu besetzen, steht die Feuerwehr Eslohe keineswegs alleine da. Dabei geht es nicht nur um die Wehrleitung. Es geht auch um verantwortungsvolle Posten in den einzelnen Einheiten. Auch dort sei die Bereitschaft in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten immer weiter gesunken. Aber Hoffmann will gar nicht klagen: „Es gibt Wehren, die haben viel größere Probleme als wir“, weiß er. Und neu sei dieses Problem auch nicht, ergänzt er und verweist auf das Jahr 2013 als ein Nachfolger für Wehrführer Hubert Jankowski gesucht wurde. Das sei auch damals schon schwierig gewesen - bis zu jenem Tag, als Hoffmann seinen Hut in den Ring warf und den Posten übernahm.
Grundsätzlich sei die Feuerwehr in der Gemeinde Eslohe personell gut aufgestellt. „Zumindest quantitativ“, schränkt Christof Hoffmann ein. Qualitativ gebe es - wie in vielen anderen Wehren - noch Luft nach oben. Und das soll in keiner Weise bedeuten, dass die Kameradinnen und Kameraden einen schlechten Job machen. Ganz im Gegenteil! Man müsse den Hut ziehen, vor jedem einzelnen, der bei einem Alarm alles liegen und stehen lässt - ob am Tag oder mitten in der Nacht. Wünschenswert sei allerdings eine größere Bereitschaft Führungspositionen einzunehmen und sich auf Lehrgängen und Seminaren weiterzubilden und zu spezialisieren, damit die Schlagkraft der Esloher Gemeindefeuerwehr nicht leidet. Denn die sei gegenwärtig wirklich gut und das müsse auch so bleiben.