Meschede. Der Seniorenbeirat Meschede hat sich wegen der Post bei der Bundesnetzagentur beschwert. Das Gremium hat Forderungen - und es gibt eine Antwort.
Die Qualität der Grundversorgung durch Einrichtungen der Post hat sich seit der Schließung der Postbank an der Lagerstraße in Meschede weiter verschlechtert. Das meint der Seniorenbeirat Meschede. Der Vorstand hat sich bei der zuständigen Bundesnetzagentur in Bonn beschwert: Sie überwacht die gesetzlichen Vorgaben der Grundversorgung bei der Post.
Filiale für Eversberg
Nicht nur die Post-Verhältnisse in Meschede kritisiert der Seniorenbeirat als Vertretung der älteren Menschen im Stadtgebiet. Thema ist auch die im Februar erfolgte Schließung der Postagentur in Eversberg: Sie sei auch von den Nachbarn in Wehrstapel und Heinrichsthal mitgenutzt worden. Der Beirat regt an, die Deutsche Post aufzufordern, einen neuen Standort für eine Filiale in Eversberg benennen zu müssen.
>>> Lesen Sie auch: Tuner-Szene: Polizei legt Auto aus dem Hochsauerland still <<<
Über die Post-Verhältnisse hat der Seniorenbeirat auch die heimischen Abgeordneten Friedrich Merz (CDU) und Dirk Wiese (SPD) informiert. Antwort kommt jetzt direkt vom Präsidenten der Bundesnetzagentur, Klaus Müller. Sein Schluss nach der Überprüfung: „Eine postalische Unterversorgung liegt nach der Bewertung der Bundesnetzagentur derzeit in Meschede nicht vor.“ Die Vorgaben dazu seien durch insgesamt vier Filialen bzw. Agenturen erfüllt. Hinzu kämen „eine Vielzahl“ an Paketshops und Packstationen.
Keinen Einfluss auf Standorte
Für Eversberg laufe die Suche nach einem geeigneten neuen Agenturpartner „intensiv weiter“: Die Bundesnetzagentur betont auch, Eversberg, Heinrichsthal und Wehrstapel seien keine zusammenhängend bebauten Gebiete – und damit müsse laut Vorgaben in diesen Ortsteilen keine Filiale oder Agentur vorhanden sein. Keinen Einfluss habe die Bundesnetzagentur auf die Auswahl konkreter Standorte: Diese liege in der unternehmerischen Entscheidung der Post. Das Partnermodell durch Agenturen in Geschäften habe „häufig“ auch Vorteile: Dadurch würden sich zum Beispiel Öffnungszeiten verlängern.
Horst Radtke vom Vorstand des Seniorenbeirates fragt sich, was die Post als zukunftsträchtiges Modell in Meschede anbieten wolle: „Es ist alles auf Kante genäht.“ Es fehle eine Stelle, die in der Lage sei, Postkunden zu beraten, ihnen kompetente Antworten und umfassende Informationen zu geben: „Sobald es als Eingemachte geht, ist hier niemand auskunftsfähig.“ Die Lage der neuen Agentur am Bahnhof nennt Radtke dazu „prekär“: Gerade viele Ältere hätten Angst, dorthin zu gehen.
Negative Erfahrungen
Sobald man die Menschen auf ihre Erfahrungen mit Postdienstleistungen anspreche, würden negative Erlebnisse geschildert. Der Seniorenbeirat will die Situation weiter beobachten. Zuletzt hatte die Post ein weiteres Angebot gestrichen: Es gibt keine Postfächer mehr.