Freienohl. E-Bike, MTB oder Biobike? Uwe Nutsch erklärt, wann sich welches Fahrrad lohnt. Und: Dieses Bike ist das optimale für Meschede und das Sauerland.

Der Fahrradmarkt wächst und wächst. Bei so viel Auswahl fällt die Entscheidung nicht leicht – welches Bike ist nun das richtige? Und welches ist passend für Meschede und Umland?

Ob Mountainbike, Rennrad oder Lastenfahrrad, alle haben ihre Vorzüge und Zwecke. Uwe Nutsch, Filialleiter des neuen Lucky-Bike-Stores in Freienohl, gibt einen Überblick über die verschiedenen Kategorien.

Kinder- und Jugendfahrräder

Sie sind mit am wichtigsten: die Kinder- und Jugendfahrräder. Warum? „Aus Verkäufersicht bezahlen Eltern und Großeltern die Räder. Und sie kommen auch wieder und kaufen selber eins“, erklärt Uwe Nutsch. Für wen sie sich eignen, sagt der Name.

„Wichtig ist auch, dass sie unsere Kunden von morgen sind.“ Der Filialleiter kennt auch Käufer, die ihr Jugend- und Erwachsenenrad bei ihm und seinem Team kauften.

Wichtig sei vor allem, dass die Bikes für die Fahrradprüfung geeignet seien, sie werde auch von der Polizei sehr ernst genommen. „Und im Straßenverkehr sollte man immer mit Helm fahren.“ Auch Mountainbikes gibt es im Jugendbereich schon – jedoch nur ungefederte.

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Trekking- und Citybikes

Doch zunächst zum klassischen Fahrrad: „Das Trekkingbike ist ein normales Fahrrad mit Gepäckträger und häufig auch einem Korb“, so Nutsch. Es ist das Studentenfahrrad schlechthin, eignet sich für Städte und hat einen sehr aufrechten Sitz. Und es ist nicht allzu teuer.

Die Auswahl auf dem Fahrradmarkt ist riesig: Um hier das richtige Bike für jedermann zu finden, lassen sich verschiedene Kategorien betrachten. Lucky-Bike-Filialleiter in Meschede-Freienohl Uwe Nutsch gibt einen Überblick.
Die Auswahl auf dem Fahrradmarkt ist riesig: Um hier das richtige Bike für jedermann zu finden, lassen sich verschiedene Kategorien betrachten. Lucky-Bike-Filialleiter in Meschede-Freienohl Uwe Nutsch gibt einen Überblick. © WP | Livia Krimpelbein

„Gerade in der Stadt werden Fahrräder gern geklaut, und Studenten haben ja häufig auch nicht so viel Geld“, erklärt Nutsch die Motive für den Kauf eines Citybikes. Bremse und Schaltung seien für die Käufer eher weniger wichtig – beliebt ist hier der Vintage-Stil, der sich auch perfekt für Blumenschmuck eignet.

Mountainbikes

Sie werden häufig mit „MTB“ abgekürzt und sind ein Fahrrad-Klassiker. „Mountainbikes ziehen sich durch alle Altersklassen“, erklärt Nutsch. Im Jugendbereich gebe es sie ungefedert, „viele junge Fahrradfahrer wollen sie haben, weil sie cool aussehen“, sagt er lachend.

Ungefederte Mountainbikes heißen Hardtails. Sie eignen sich für Geländestrecken und Waldwirtschaftswege, ihre dickeren Reifen sorgen für die nötige Stabilität.

Gefederte Mountainbikes sind sogenannte Fullsuspension MTBs, oder kurz „Fully“s. Unterhalb des Sattels haben sie eine Feder. „Das ist das Richtige, für die, die sich etwas gönnen wollen und wirklich intensiver fahren – auch Trails“, erklärt Nutsch.

Gerade bei Rennen und wenn mit den Rädern aktiv richtiger Sport getrieben wird, könnte der Rahmen brechen. Die gefederte Sattelstütze verhindert das. Doch nerven könne sie auch irgendwann: „Man schaukelt sehr bei längeren Strecken.“

Rennräder

„Rennradreifen sind sehr dünn“, erklärt Uwe Nutsch. Schließlich geht es für die Käufer darum, Geschwindigkeit zu bekommen – 40 bis 60 km/h erreichen sie. „Und sie fahren dann auch vier, fünf Stunden am Stück“, so Nutsch. „Kilometer ohne Ende.“

Beliebt sind derzeit auch nach wie vor die Fahrräder im Vintagestil. Mittlerweile lassen sich auch hochmodern ausgestattete Bikes mit dem Retro-Look kaufen. Bei Lucky Bike in Meschede-Freienohl stehen zahlreiche.
Beliebt sind derzeit auch nach wie vor die Fahrräder im Vintagestil. Mittlerweile lassen sich auch hochmodern ausgestattete Bikes mit dem Retro-Look kaufen. Bei Lucky Bike in Meschede-Freienohl stehen zahlreiche. © WP | Livia Krimpelbein

Der Kauf eines Rennrads lohne sich dann, wenn Fahrradfahren ein richtiger Sport wird – auch in der Bundesliga werden sie genutzt. Preislich starten sie bei 1.000 Euro, High-End-Rennräder liegen bei 9.000 Euro.

Eine Alternative für die, die nicht darauf verzichten wollen, auch mal im Gelände zu fahren, sind Gravelbikes vielleicht das Richtige. „Hier sitzt man etwas aufrechter und hat mehr Grip durch die Crossbereifung“, schildert Nutsch.

Sie lägen zurzeit im Trend, sind auch noch recht neu auf dem Markt. „Sie lassen sich auch im Feld oder über Kiesel fahren.“

ATB, BMX und Faltrad

„Das ATB ist das Mädchen für alles“, sagt Uwe Nutsch lachend. Die Abkürzung steht für All Terrain Bike – es lässt sich in jedem Gelände gut nutzen.

Das BMX ist das klassische „Trick-Rad“. Auf diesem steht man, macht Tricks und Sprünge. „Breakdance auf Rädern haben wir das immer genannt.“

Falträder eignen sich vor allem für Menschen, die mit dem Zug oder Camper unterwegs sind. Schließlich lassen sie sich ganz einfach verstauen und mit auf die Reise nehmen.

S-Pedelec

„Damit bin ich eigentlich immer zur Arbeit gefahren“, erklärt Uwe Nutsch. S-Pedelecs sind E-Bikes, doch sie schaffen statt nur 25 km/h ganze 45. „Bei ihnen gibt es auch eine Helmpflicht“, sagt er. Nummernschild und Hupe sind ebenfalls vorgeschrieben.

„Fürs Pendeln ist das eine sehr gute Alternative zum Auto“, findet Nutsch. „Wenn man auf der Arbeit ankommt hat man Sport gemacht, ist wach und hat gute Laune. Und man spart sich die Kosten fürs Auto.“ S-Pedelecs dürfen nicht auf dem Fahrradweg genutzt werden.

Um den „richtigen Weg“ zu finden, hilft mit den Rädern vor allem eins: Ausprobieren. „Jede Straße hat irgendwo ein Ende oder biegt ab.“ Und die ungefähre Richtung wisse man ja meist. „So kommt man auch in Ecken, die man sonst nie entdeckt hätte.“

Das Lager des Lucky Bike in Meschede-Freienohl ist riesig. Filialleiter Uwe Nutsch gibt einen Einblick: Von A bis Z gibt es hier alles, was das Fahrradherz höher schlagen lässt.
Das Lager des Lucky Bike in Meschede-Freienohl ist riesig. Filialleiter Uwe Nutsch gibt einen Einblick: Von A bis Z gibt es hier alles, was das Fahrradherz höher schlagen lässt. © WP | Livia Krimpelbein

Lastenrad

Auch Lastenräder liegen derzeit voll im Trend – Nutsch glaubt, dass das in Zukunft noch mehr wird. „Viele geben heute schon ihr Auto ab, und bringen ihre Kinder mit dem Rad zur Schule“, schildert er.

Mittlerweile hätten die Gefährte auch bessere Designs und würden dadurch beliebter. Und: Man kann eben alles darin transportieren. Den Hund, die Kinder, das Werkzeug und den Einkauf.

Das Rad fürs Sauerland

So, und welches Rad empfiehlt nun Uwe Nutsch für das Sauerland? „Ein Trekking-Crossrad als E-Bike“ lautet seine Antwort. E-Bike aufgrund der Berge, die dicke Crossbereifung fürs komfortable Fahren – immerhin wiegt ein E-Bike allein mindestens 25 Kilogramm.

„Breite Reifen machen es komfortabler“, führt er aus. Dank Trekking-Features hat es Gepäckträger und Schutzblech. Zusätzlich lohne sich noch eine Sattelstütze, durch die die Federung angenehmer sei.

Immer wichtiger sei heute auch die Kommunikation der Bikes mit dem Handy. „Und da hat man heute alle Möglichkeiten. Nur trampeln muss ich noch selber.“

Xtra-text

Das Ding mit den E-Bikes

„Das Fahrrad ist wieder im Trend“, sagt Uwe Nutsch von Lucky Bike Freienohl. Er muss es wissen: die Filiale des Fahrradhändlers ist ganz neu, und bis Ende des Jahres sollen in Deutschland noch drei weitere entstehen. Grund dafür seien die E-Bikes, und auch die Möglichkeit sie zu leasen.

Der neue Lucky Bike Store in Meschede-Freienohl hat auch E-Bikes in allen möglichen Varianten. Warum, erklärt Filialleiter Uwe Nutsch.  
Der neue Lucky Bike Store in Meschede-Freienohl hat auch E-Bikes in allen möglichen Varianten. Warum, erklärt Filialleiter Uwe Nutsch.   © WP | Livia Krimpelbein

„Auch unsportliche Fahrer haben jetzt Spaß am Fahren.“ Die Entwicklung der neuen Räder mit Motor sei rasant gewesen – mittlerweile gibt es jedes klassische Fahrrad (Bio-Bike, wie Nutsch sagt) auch als E-Version. Etwas unbeliebt sind sie im MTB-Bereich, aber selbst hier gibt es sie.

„Wenn man das erste Mal einen Berg hochfährt, muss man einfach grinsen, weil es so leicht ist“, so der Filialleiter. Durch die Unterstützung kommen die Fahrer bequem und leicht zum Ziel, selbst wenn sie körperlich oder gesundheitlich nicht so fit sind. „Und mittlerweile kauft eigentlich fast jeder über 20 Jahren ein E-Bike“, sagt er. Selbst für Kinder gibt es sie – die ersten schon für Sechsjährige.