Eslohe. Die Schülerzahlen für den Erhalt der Grundschule in Wenholthausen sind knapp. Aber es gibt Zuversicht und Grund zur Hoffnung.

Die Schülerzahlprognose und die Entwicklung des Grundschulverbundes unter Berücksichtigung der Schülerzahlentwicklung des Teilstandortes Wenholthausen war zuletzt erneut Thema in der Schulausschusssitzung. Spannend ist hierbei vor allem immer wieder der Blick auf den Wenholthauser Standort, weil die Schülerzahl knapp nur über dem Soll von 46 Schülerinnen und Schülern liegt. Zurzeit werden dort 49 Kinder unterrichtet.

Mit Beginn des Schuljahres 2024/2025 wird mit 45 Schülern eine Unterschreitung der Mindestschülerzahl für Wenholthausen erwartet. Auch im Folgejahr 2025/2026 wird mit 44 Schülern die Mindestschülerzahl nicht erreicht. Erst ab dem Schuljahr 2026/2027 ist wieder ein leichter Anstieg der Schülerzahlen prognostiziert. Im Falle eines Unterschreitens der Mindestschülerzahl an einem Schulstandort erfolgt eine Anweisung der Schulaufsicht an die Schulleitung, dass an diesem Schulstandort mit Wirkung zum Beginn des Schuljahres oder - bei Änderungen in einem laufenden Schuljahr - zum folgenden Schulhalbjahr kein Unterricht mehr erteilt werden darf.

Entscheidung obliegt dem Gemeinderat

De facto würde dies die Schließung des Schulstandortes bedeuten. Die finale formelle Schulschließung obliegt letztlich dem Rat. Fällt der Rat in einem solchen Fall keine Entscheidung zur Schulschließung, bleibt der Standort ohne Unterrichtserteilung „auf dem Papier“ bestehen.

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Zum aktuellen Zeitpunkt spielt bei der Entwicklung der Schülerzahlen auch die Flüchtlingsdynamik eine nicht unerhebliche Rolle. Unter den Flüchtlingen aus der Ukraine, aber auch aus andere Herkunftsländern, waren zuletzt auch viele Familien mit schulpflichtigen Kindern. Da die Entwicklung zahlenmäßig jedoch nicht absehbar ist, ist eine Berücksichtigung dieser konkreten Zahlen bei der Prognoseerstellung nach Aussage der Schulaufsicht nicht zulässig.

Interne Erhebung in Wenholthausen

Ausschussmitglied Ralf Engstfeld (CDU) berichtete im Schulausschuss über eine interne Erhebung in Wenholthausen. Demnach wird für das Schuljahr 2023/24 und 2024/25 die Schülerzahl von 46 gehalten werden können. Danach könnten 17 Kinder dazukommen. Insgesamt dürfte die Schülerzahl wieder ansteigen. Ein Faktor könnte die steigende Zahl der Flüchtlingskinder sein. CDU-Fraktionschef Dr. Rochus Franzen verwies auf das historische Einzugsgebiet bei der Einschulung. Dieses werde im Kindergartenbereich nicht angewendet, so dass sich dadurch automatisch andere Kindergarten/Schülerzahlen ergeben. Er führte weiter aus, dass die Flüchtlingssituation eine große Dynamik habe und somit auch Auswirkungen auf die Prognosezahlen. Mit Blick auf die tendenziell positive Entwicklung der Schülerzahlen am Schulstandort Wenholthausen sei es richtig, sich die aktuellen Zahlen im Frühjahr 2023 erneut anzusehen.

Der Schulleitung den Rücken stärken

Bürgermeister Kersting verwies darauf, dass die Entscheidung über das Unterrichtsverbot bei Unterschreitung der Mindestzahl von 46 Schülern bei der Schulaufsicht liegt. Er betonte aber auch, dass er zuversichtlich sei, den Teilstandort Wenholthausen erhalten zu können.

Er bat die Politik darum, der Schulleitung des Grundschulverbunds den Rücken zu stärken, falls die Schulaufsicht aufgrund der Unterschreitung der Mindestschülerzahl den Unterricht am Standort Wenholthausen untersagen wird. Er stellte deutlich klar, dass es eine vorübergehende Schließung des Teilstandortes Wenholthausen für die prognostizierten Schuljahre mit der unterschrittenen Mindestschülerzahl und anschließender Reaktivierung nicht geben wird. Eine derartige Vorgehensweise sei mit Rücksichtnahme auf die Schulleitung, das Lehrerkollegium und die Kinder nicht vereinbar.

Der Ausschuss schlug vor, die weitere Entwicklung der Zahl der schulpflichtigen Kinder noch einige Monate abzuwarten. Es soll daher im Frühjahr 2023 eine aktualisierte Schülerzahlprognose für den Grundschulverbund vorgelegt und dann über das weitere Vorgehen beraten werden.