Meschede. Für das neue Baugebiet am Langeloh in Meschede gibt es eine Warteliste mit Interessenten für Grundstücke. Und: Neue Details zur Ziegelei.
Schon jetzt stehen etwa 20 Interessierte dafür auf einer Warteliste – obwohl doch noch gar kein Baurecht besteht. Aber es zeigt, wie groß die Nachfrage nach dem neuen Bauland am Langeloh in Meschede ist.
Die Volksbank Sauerland war erfolgreich. Sie hat mit drei Eigentümergemeinschaften in dem Bereich der jetzigen landwirtschaftlichen Flächen am Langeloh verhandelt – und mit ihrer Tochtergesellschaft „Volksbank Immobilienpartner I“ schließlich die rund 75.000 Quadratmeter an Fläche erworben. Für die Stadt Meschede war, wie berichtet, ein Projektträger wie die Volksbank die Voraussetzung dafür, um das Vorhaben weiterzuverfolgen.
Erster Bauabschnitt auf anderer Seite des Langelohweges
Jetzt steht fest: In einem ersten Bauabschnitt soll, gegenüber den bereits bestehenden Häusern dort, nun auf der anderen Seite des Langelohweges gebaut werden. Hier stehen rund 20.500 Quadratmeter dafür an neuer Wohnbaufläche zur Verfügung.
„Man kann sich weiter bei uns vormerken lassen“, sagt Peter Baum, Geschäftsführer bei Volksbank Sauerland Immobilien. Abgewartet werden muss jetzt die Aufstellung eines Bebauungsplanes durch die Stadt. Er rechnet mit einer ersten Bauphase für Anfang/Mitte 2024.
Der zweite Bauabschnitt wiederum grenzt darüber an den ersten Abschnitt an: Er ist perspektivisch für die Jahre 2025 bis 2027 vorgesehen – das wären dann weitere 40.800 Quadratmeter an Bauland. Insgesamt könnten auf diesen beiden Abschnitten 80 bis 120 Baugrundstücke entstehen, in der Größenordnung von jeweils 500 bis 760 Quadratmeter.
Die Kosten am Langeloh
Die Grundstücke sollen 165 Euro pro Quadratmeter in dem ersten Abschnitt kosten. Bei einer Durchschnittsgröße von 600 Quadratmeter würden also 99.000 Euro für das Grundstück anfallen, dazu kämen die Baukosten von aktuell zwischen 350.000 und 400.000 Euro für ein frei stehendes Einfamilienhaus. Denkbar und dann preiswerter sind aber auch Nutzungen als Reihen- oder als Doppelhausgrundstücke, wobei eine solche Bebauung bzw. Nutzung im Rahmen des Bebauungsplans geregelt werden würde. Die Baufinanzierung mit einer zehnjährigen Zinsbindung liegt aktuell bei etwa vier Prozent.
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Im zweiten Bauabschnitt wird mit voraussichtlich 195 Euro pro Quadratmeter gerechnet – immer unter dem Vorbehalt der Kostenentwicklung in den nächsten Jahren. Der Kaufpreis für Grundstücke ist stark von den gestiegenen Kosten bei der Erschließung in diesem neuen Baugebiet (etwa die Kanalverlegung, Energieversorgung und der Straßenneubau) abhängig, die einen großen Teil der Kaufpreise pro Quadratmeter beanspruchen. Außerdem wird das so genannte Kommunale Bodenmanagement durch die Stadt Meschede angewendet: Der Haushalt profitiert vom neuen Wert der Grundstücke.
„Der Bedarf ist einfach da“
Zuletzt war ein Gutachten zum Wohnungsmarkt in Meschede vorgestellt worden: Wie berichtet, wird der Stadt darin dringend zur Schaffung von neuem Bauland geraten. Bis zum Jahr 2040 fehlen 12 bis 15 Hektar an neuem Bauland. Peter Baum sieht das aktive Handeln der Volksbank Sauerland dadurch bestätigt – wobei sich die Volksbank, sagt er, schon vor Bekanntwerden des Gutachtens dazu entschieden habe, am Langeloh aktiv zu werden. „Der Bedarf ist einfach da. Meschede muss sich für Fachkräfte gut aufstellen, um sie hier zu halten“, sagt Baum. Dazu gehöre es, ausreichend Wohnraum in attraktiver Lage zu haben. Fürs Langeloh spricht unter anderem die Lage zum nahen Hennesee.
Das neue Bauland passt perfekt in das Konzept der Volksbank-Immobilien-Gesellschaft: „Wir suchen die Verbundenheit mit der Region und möchten als genossenschaftliche Bank aktiv regionale Investitionen und Projekte fördern“, so Philipp Kalthoff, neuer Leiter des Bereichs Voba Regio der Volksbank Sauerland. Dirk Schröter (Geschäftsführer der Volksbank Immobilien) sagt, dass deshalb auch nicht in teure, womöglich renditestärkere Projekte in Großstädten investiert werde, sondern bewusst hier vor Ort.
Kein Grundstück an Ziegelei zurückgegeben
Wie erfolgreich dieses Konzept ist, zeigt sich in dem anderen, Großvorhaben der Volksbank in enger Kooperation mit der MS Aktiv-Bau GmbH als Erschließungsträger in Meschede, dem neuen Baugebiet in der Ziegelei: Hier sind, durch die Immobiliengesellschaft „ZdW-Immo GmbH“, ebenfalls eine 100-prozentige Tochter der Volksbank Sauerland, 44 Grundstücke bebaut worden.
Binnen zwei Monaten sind damals alle Grundstücke beurkundet worden, in der Spitze allein sechs an einem Tag. Nicht eines der Grundstücke ist davon zurückgegeben worden.
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Käufer hier profitierten von dem bei Vertragsabschluss noch niedrigeren Zinssatz von etwa einem Prozent. Kosten beispielsweise für ein 650 Quadratmeter großes Grundstück: 91.000 Euro, bei 140 Euro pro Quadratmeter. Die Grundstücke hier sind größer und wurden meist mit einem zweigeschossigen Einfamilienhaus bebaut, aber oftmals ohne Kellergeschoss. Spekuliert werden kann nicht mit den Grundstücken: Es besteht die Verpflichtung, innerhalb von zwei Jahren zu bauen. Entstehen werden auch zwei Mehrfamilienhäuser mit Mietwohnungen. Die Volksbank-Immobilientochter kümmert sich hier um die Erstvermietung und die Verwaltung.
Netto eröffnet Ende 2023
Die Immobiliengesellschaft „ZdW-Immo GmbH“ ist in der Ziegelei wiederum selbst Eigentümer des neuen Gebäudes, in der die Kita „Mobile“ entstanden ist. Ebenfalls zum Eigentum gehört der neue Supermarkt, der gerade eingangs des Neubaugebietes an der Waldstraße entsteht. Hier wird sich der Discounter Netto niederlassen mit dem ein langfristiger Mietvertrag abgeschlossen wurde. Ende 2023 soll die Eröffnung gefeiert werden. Eine Teiluntervermietung ist für eine Bäckerei vorgesehen.