Meschede/Hochsauerlandkreis. Bei der Kinderbetreuung im Hochsauerlandkreis ist ein neuer Trend auffällig. Der stellt auch die Kitas rund um Meschede vor Herausforderungen.
Die Kinder, die in einer Kita oder Tagespflege betreut werden, sind immer jünger – ein Trend, der sich laut Jugendamt des Hochsauerlandkreises weiter fortsetzen wird.
Das Regelalter für die Aufnahme in eine Betreuung ist inzwischen der zweite Geburtstag: Aktuell sind fast 80 Prozent der Zweijährigen in einer Betreuung, im letzten Jahr waren es noch 78,5 Prozent. Allerdings entscheiden sich die Eltern heute immer früher, ihr Kind außerhalb des eigenen Haushaltes betreuen zu lassen – inzwischen teilweise ab dem ersten Geburtstag. So haben mittlerweile 41,6 Prozent der Einjährigen einen Platz in der Kita oder einer Tagespflege – in 2021 waren es noch 39,2 Prozent.
„Rasante Nachfrage“ nach Betreuung kleinster Kinder
Das Jugendamt spricht in seiner neuen Bedarfsplanung von einer „rasanten Nachfrage“. Die wiederum stelle die Kita-Träger vor große Herausforderungen: Denn Einjährige könnten nur in kleinsten Gruppen mit hohem Personalaufwand und Raumbedarf betreut werden.
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In 2023/24 wird davon ausgegangen, dass für bis zu 91 Prozent der Zweijährigen und für 59 Prozent der Einjährigen ein Betreuungsplatz beansprucht wird. Bei noch kleineren Kindern wird, wegen des Elterngeldbezuges, die Quote nur auf 4 Prozent geschätzt.
Im Stadtgebiet von Meschede stehen in der Betreuung von Kindern, die älter als drei Jahre sind, inzwischen 808 Plätze zur Verfügung – der 2023/24 erwartete Bedarf liegt aber nur bei 799. Anders dagegen beim Verhältnis zwischen Plätzen und Bedarf für die Jüngeren unter drei Jahren: 352 vorhandenen Plätzen steht ein Bedarf von 387 gegenüber.
In Kitas fehlen Fachkräfte
Zum großen Problem wird auch im Hochsauerlandkreis der Mangel an Fachkräfte. Für den Jugendamtsbereich fehlen etwa 170 Erzieherinnen und Erzieher. Die Personaldecke sei so dünn, dass oftmals Ausfälle wegen Krankheit sofort zu Reduzierungen des Betreuungsangebotes in einer Kita führten. Im HSK musste bereits in einigen Einrichtungen zumindest vorübergehend das Betreuungsangebot auf 25 Wochenstunden reduziert werden. Es zeige sich immer häufiger, dass bei allen Bemühungen, um den Betreuungsumfang auf den erforderlichen Bedarf auszudehnen, „das nicht vorhandene Fachpersonal der begrenzende Faktor ist“.
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