Velmede. Der Highway Man wird seinen Standort an der Bundesstraße in Velmede verlassen. Am Jahresende ist Schluss. Doch es geht an anderer Stelle weiter.

Es ist inzwischen so etwas wie ein offenes Geheimnis in der Gemeinde Bestwig, dass der Pachtvertrag für den Highway Man von Ingo Krey an der Bundesstraße 46 in Velmede ausläuft. „Ich habe irgendwann aufgehört zu zählen, wie oft ich in den vergangenen Wochen und Monaten darauf angesprochen worden bin“, sagt Krey und schmunzelt. Jetzt steht fest: Es geht weiter mit dem Highway Man. Und das sogar in der Gemeinde Bestwig! Das amerikanische Restaurant samt Bar zieht nur ein paar hundert Meter weiter - in die Räume der ehemaligen Ess-Bahn im Bahnhof. Im Februar, so ist es geplant, soll dort die Eröffnung sein.

Mit Kündigung des Pachtvertrages zuvorgekommen

Wirklich traurig darüber, dass der Pachtvertrag am aktuellen Standort Ende Dezember nach mehr als 20 Jahren ausläuft, ist Krey nicht. Denn während er im Inneren als Pächter immer wieder für eine angenehme und urige Atmosphäre gesorgt hat, in der sich seine Gäste wohl fühlen konnten, war die Immobilie von außen zuletzt alles andere als ansehnlich und einladend. Krey spricht vorsichtig von einem „Renovierungsstau“ und verweist auf die Zuständigkeit des Eigentümers, der hier leider zu nichts zu bewegen gewesen sei. Insofern habe er sich schon lange mit dem Gedanken getragen, an einem anderen Standort weiterzumachen. Im Prinzip sei ihm der Eigentümer mit der Kündigung des Pachtvertrages also eigentlich nur zuvorgekommen.

>>> Lesen Sie auch: Nuttlar: Warum die Kirchensanierung so lange dauert <<<

Seitdem bekannt ist, dass der Highway Man raus muss, brodelt die Gerüchteküche. Als Gastronom war Krey für die angebliche Übernahme zahlreicher Betriebe im Gespräch - in der näheren und der weiteren Umgebung. Er hat sich die wildesten Gerüchte und Vermutung angehört und müde gelächelt. Denn zu diesem Zeitpunkt hat er gemeinsam mit seiner Frau Carla längst an seinem neuen Plan geschmiedet - dem Umzug in den Bahnhof. „Den hatte lange Zeit keiner auf dem Schirm“, sagt Krey. Seit dieser Woche ist es nun amtlich. Die Tinte unter dem Vertrag mit der „WGB Mainzer Wohnungs- & Gewerbe-Bau GmbH“, die Eigentümerin des Bahnhofs ist, ist getrocknet und Carla Krey sollte Recht behalten: „Wenn eine Tür zu geht, geht eine andere auf“, sagt sie.

Keine schlaflosen Nächte

Schlaflose Nächte habe ihm weder die Kündigung des Pachtvertrages, noch die Suche nach einer neuen Immobilie bereitet, sagt Ingo Krey. Wichtig sei ihm immer nur gewesen, nicht irgendeine Immobilie zu übernehmen, sondern eine, in der sich das bestehende Highway-Man-Konzept 1:1 weiterführen lässt.

Und genau das sei in der ehemaligen Ess-Bahn der Fall. Mehr als 200 Quadratmeter stehen am neuen Standort für Gastraum und Thekenbereich zur Verfügung. Ähnlich viel wie heute an der Bundesstraße 46. Einen Kneipenbereich mit Theke, einen Restaurantbereich und ein separates Billardzimmer mit Billardtisch, Kicker, Flipper und Dartautomat - all das wird es auch nach dem Umzug wieder geben. Mit den Parkplätzen vor der Tür, mitten im Zentrum und jeder Menge Publikumsverkehr durch den Bahnhof und die Bushaltestellen sei die Lage ideal. „Und vor allem sei der Highway Man damit immer noch am Highway, wo er hingehöre. Nur eben mit einer anderen Hausnummer.

Hier wird der Highway Man künftig zu finden sein. Die Eröffnung ist für Februar geplant.
Hier wird der Highway Man künftig zu finden sein. Die Eröffnung ist für Februar geplant. © Frank Selter

Krey ist zwar davon überzeugt, dass das Konzept des Highway Man auch in einem völlig anderen Ort funktioniert hätte. „Aber da fängst du im Zweifelsfall wieder bei Null an und da hatte ich ehrlich gesagt nicht wirklich Bock drauf“, gesteht er. Insofern sei der neue Standort nur wenige hundert Meter weiter ein Glücksfall - auch für die zahlreichen Stammkunden des Highway Man und die Abholer, die sich wegen der paar Meter nicht Bange machen werden, ist Krey überzeugt.

Ingo Krey, Inhaber des Highway Man.
Ingo Krey, Inhaber des Highway Man. © Frank Selter

Am erfolgreichen Konzept des Highway Man wird sich mit dem Standortwechsel also nichts ändern. Der Name bleibt, die Grundspeisekarte bleibt und auch die Gutscheine werden ihre Gültigkeit behalten.

Es solle zwar ein paar Neuerungen geben. Die haben aber nichts mit dem Standortwechsel zu tun“, sagt Krey. „Die hätten wir sonst auch hier umgesetzt.“ Nun aber wolle man sich die Neuerungen für nach dem Umzug verwahren.

„Never change a running system“

Und auch der bisherige Charme des Highway Man soll nach dem Umzug in den Bahnhof erhalten bleiben: amerikanisch, gemütlich, modern - so, wie es auch im Slogan heißt.

Dafür ist im Januar zwar zunächst ein aufwändiger Umbau und eine komplette Umgestaltung der Ess-Bahn geplant. „Aber da müssen wir jetzt durch. Never change a running system“, sagt Krey und lacht.