Eslohe. Der Feuerwehr in der Gemeinde Eslohe drohen Personalprobleme. Das hat Wehrleiter Christof Hofmann jetzt sehr deutlich gemacht.

Noch ist die personelle Ausstattung der Esloher Feuerwehr im grünen Bereich und damit der Brandschutz in der Gemeinde gesichert. Die Betonung liegt hier allerdings auf dem kleinen Wörtchen „noch“. Das hat Wehrleiter Christof Hoffmann in der Sitzung des Ausschusses für Feuerwehr, öffentliche Ordnung und Wirtschaftsförderung sehr deutlich gemacht.

184 aktive Kameradinnen und Kameraden gibt es insgesamt im Löschzug Eslohe sowie in den Löschgruppen Bremke, Cobbenrode, Reiste und Wenholthausen. Im Prinzip seien es aber in erster Linie lediglich 80, die den Dienst aufrecht erhalten und dafür sorgen, dass die Feuerwehr so schlagkräftig sei, wie sie sein müsse, sagt Hoffmann. Bei den anderen 100 sei es in der Regel so, dass sie ihren Pflichtdienst absolvieren und hier und da mal zum Zusatzdienst erscheinen. „Diese 80 halten den Zug am Laufen, indem sie mehrere Funktionen inne haben“, betonte Hoffmann in der Sitzung.

„Es wird sich immer öfter weggeduckt“

Die Zahlen reichten aktuell zwar aus, allerdings bewege man sich dabei an der untersten Grenze. Es werde immer schwieriger, neue Leute für den Dienst in der Wehr zu gewinnen, so Hoffmann mit dem Verweis darauf, dass dieses Phänomen nicht ausschließlich die Feuerwehr betreffe. In vielen Vereinen sei es ja nicht anders, sagt er und spricht von einem gesamtgesellschaftlichen Problem. Wenn es um die Vergabe verantwortungsvoller Posten gehe, werde sich heutzutage leider immer öfter weggeduckt. Das sei bei der Feuerwehr leider nicht anders als in anderen Vereinen auch. „Man hofft immer, dass sich das irgendwann bessert, aber das ist nicht erkennbar“, mahnt Hoffmann.

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Bereits mehrfach sei die Nachwuchsgewinnung Thema bei der Wehrleitung gewesen. Aktuell habe man keine Ideen mehr, sagt Hoffmann. Die aber müsse es irgendwann geben. Denn wenn sich an der Lage nichts ändere, sei es absehbar, dass die Zahl der Aktiven in ein paar Jahren eben nicht mehr ausreiche.

Auch bei technischen Hilfeleistungen, wie hier bei einem Unfall am Wenner Stieg, ist oftmals eine Vielzahl an Feuerwehrleuten erforderlich.
Auch bei technischen Hilfeleistungen, wie hier bei einem Unfall am Wenner Stieg, ist oftmals eine Vielzahl an Feuerwehrleuten erforderlich. © Frank Selter

Dabei sei es keineswegs so, dass sich die Gemeinde nicht darum kümmere, für ein attraktives Arbeitsumfeld bei der Feuerwehr zu sorgen. Das machte CDU-Fraktionschef Dr. Rochus Franzen deutlich. „Hier sind in der Vergangenheit ja durchaus viele Anstrengungen unternommen worden“, so Franzen.

Alles was mit der Feuerwehr-Ausstattung zusammenhänge, spiele dort mit hinein. Denn sie sei ein maßgeblicher Grund dafür, dass die Kameradinnen und Kameraden gut und sicher arbeiten könnten und letztlich auch Spaß am Dienst in der Feuerwehr hätten. Zu den unternommenen Anstrengungen zählt für Franzen auch eine zuletzt beschlossene höhere Aufwandsentschädigung für Führungskräfte.

In Bemühungen nicht nachlassen

Die SPD verwies darauf, angesichts der von Hoffmann geschilderten Probleme, in diesen Bemühungen nicht nachzulassen. Nur weil man in der Vergangenheit Anstrengungen unternommen habe, dürfe das nicht bedeuten, nachzulassen und sich darauf auszuruhen.

Ein Problem hat die Feuerwehr auch bei der Jugendarbeit. Auch sie bereite ihm Sorge, so Hoffmann. Allerdings sind hier die Probleme völlig anders gelagert: Hier erlebt die Feuerwehr in den vergangenen Jahren nämlich einen regelrechten Ansturm an Kindern und Jugendlichen. Bei der Gründung der Jugendfeuerwehr war seinerzeit von einem durchschnittlichen Mitgliederbestand von rund 30 Kindern und Jugendlichen ausgegangen worden.

Für die Jugendfeuerwehr fehlen Ausbilder

Doch es kam anders: Weil die Jugendfeuerwehr zwischenzeitlich 60 Mitglieder hatte, musste ein Aufnahmestopp verhängt werden. Aktuell werden 39 Kinder und Jugendliche in zwei Gruppen an den Feuerwehrdienst herangeführt - darunter 6 Mädchen. Grundsätzlich könnten aufgrund des großen Interesses zwar mehr Kinder und Jugendliche aufgenommen werden. Dafür allerdings fehlen weitere Ausbilderinnen und Ausbilder, die die Kinder betreuen können. Laut Hoffmann gibt es aktuell sechs Ausbilder, die sich um die Kinder kümmern. Gebrauchen könne man aber 15. Auch hier müsse man sehen, wie man weiterkomme.

  • Trotz der Corona-Pandemie mit ihren Einschränkungen beim Dienstbetrieb der Feuerwehr konnten die Mitgliederzahlen in den einzelnen Einheiten weitgehend konstant gehalten werden. Während des im Lockdown verhängten Dienstverbotes in Präsenz war die Kameradschaft über Online-Angebote aufrechterhalten worden.
  • Durch Neuaufnahmen und gezielte Ansprache von Personen, die innerhalb der Gemeinde Eslohe arbeiten, aber außerhalb wohnen und dort in einer Feuerwehr Mitglied sind, wird weiter versucht, die Tagesverfügbarkeit in einigen Bereichen zu verbessern.