Ramsbeck. Rat und Verwaltung der Gemeinde Bestwig kommen einem Wunsch aus Ramsbeck nach: Auf dem Friedhof des Ortes wird ein Urnenhain entstehen.
Mit einem einstimmigen Beschluss hat der Bestwiger Rat die Gemeindeverwaltung damit beauftragt, auf dem Ramsbecker Friedhof einen Urnenhain anzulegen. Entstehen soll er in einem Bereich nördlich der Friedhofskapelle.
Damit kommen Rat und Verwaltung einem Wunsch der Ramsbecker Bevölkerung nach, die sich unter anderem per Antrag und Unterschriftenliste zu Wort gemeldet hatte, nachdem ein Urnenhain zunächst lediglich auf dem Velmeder Friedhof vorgesehen war. Bereits im Frühjahr hatte der Rat die Verwaltung daraufhin beauftragt, ein solches Vorhaben zu überprüfen und seine grundsätzliche Bereitschaft für die Anlegung eines Urnenhains signalisiert.
Wellen schlagen hoch
Ortsvorsteher Paul Schüttler hatte sich die Pläne direkt vor Ort vom Bauhof vorstellen lassen und im Anschluss die Planungen an die Antragsteller weitergegeben. Sie seien sehr zufrieden gewesen, so Schüttler. Zumal aus den ursprünglich geplanten drei Bäumen am Ende nun sogar fünf geworden seien. Auf die zunächst für den Ramsbecker Friedhof angedachte Urnenwand soll erst einmal verzichtet werden. Auch damit werde dem Ruf aus Ramsbeck gefolgt, wie Markus Sommer, der die Ratssitzung als Vertreter des Bürgermeisters leitete, betonte. „Es ist doch schön, wenn man auf den Wunsch der Bevölkerung eingehen kann“, so Sommer.
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Bei der Bürgerversammlung sei sehr deutlich geworden, wie emotional dieses Thema sei, betonte Sozialdemokrat Michael Gerhards. „Die Wellen sind da ziemlich hoch geschlagen“, blickte er zurück. Der Beschluss, einen Urnenhain zu errichten und auf eine Urnenwand zunächst zu verzichten, entspreche genau dem was, die Bürger wollen. Zumal damit ja nicht ausgeschlossen sei, dass es zu einem späteren Zeitpunkt doch noch eine Urnenwand geben könnte, wenn sich der Bedarf dafür herausstelle. Denn genau das sieht der Beschluss des Rates ebenfalls vor. „In Abhängigkeit vom Bedarf ist eine zukünftige Urnenwand-Realisierung nicht ausgeschlossen“, heißt es darin.
Harmonischer Gesamteindruck
Ziel der Gemeinde ist es, mit den Baumpflanzungen für den Urnenhain einen harmonischen Gesamteindruck zu schaffen - auch in Verbindung mit weiteren Baumpflanzungen am Weg zum Hauptkreuz und an einem künftigen Urnengemeinschaftsrasenfeld mit Trauerbaum, die Bestandteil des Friedhofskonzeptes sind. Gleichwohl, so betont Jörg Stralka, Leiter des Bau- und Umweltamtes, bleibe das strategische Ziel, Flächen im nördlichen Bereich des Friedhofs zu vermindern, um so Kosten zu reduzieren, die derzeit noch auf alle Gebührenzahler umgelegt werden müssen.
Für die Errichtung des Urnenhains sollen zunächst fünf Geländeplateaus geschaffen werden, die mit fünf Laubbäumen bepflanzt werden. In einem ersten Schritt werden drei Grabstellen-Ringe angebracht entlang derer dann Bestattungen stattfinden können. Die Gemeindeverwaltung rechnet mit Investitionskosten in Höhe von etwa 5000 Euro.
Mit der Erstellung der Plateaus ist bereits begonnen worden. Sobald die Witterung es zulässt, sollen die Bäume gepflanzt werden. Dafür darf es nicht zu trocken sein. Ab dem Frühjahr bzw. Frühsommer 2023 - so das Ziel - sollen erste Urnenhain-Bestattungen möglich sein.