Bestwig. Auf den vier Kommunalfriedhöfen der Gemeinde Bestwig wird es in der nächsten Zeit massive Veränderungen geben. Eine Übersicht über die Planungen.

Auf den vier Kommunalfriedhöfen der Gemeinde Bestwig wird es in der nächsten Zeit massive Veränderungen geben. Dafür hat sich der Gemeinderat einstimmig ausgesprochen und einen umfangreichen Maßnahmenkatalog beschlossen. „Ein Maßnahmenkatalog, der den Wunsch der Bevölkerung nach alternativen Bestattungsformen widerspiegelt“, wie CDU-Fraktionschef Alexander Brockhoff betonte.

Kein Friedwald

Die Errichtung eines Friedwaldes, die die SPD bereits im April 2016 beantragt hatte, findet sich im neuen Friedhofskonzept zwar nicht wieder. Vom Tisch ist das Thema für die SPD damit aber keineswegs, wie SPD-Fraktionsvorsitzender Paul Theo Sommer ausdrücklich betonte. Wie bereits berichtet, waren die Pläne der SPD gescheitert, weil in der Gemeinde keine geeignete Fläche für einen Friedwald gefunden werden konnte. Das, so Sommer, habe man mit Bedauern zur Kenntnis nehmen müssen. Die SPD akzeptiere zwar, dass es aktuell keinen Bestattungswald geben könne.

„Ein besonderes Anliegen“

„Sollte aber in der Zukunft eine geeignete Fläche gefunden werden, werden wir als SPD-Fraktion das Thema wieder aufgreifen“, kündigte er an. Denn: Man habe festgestellt, dass für diese Bestattungsform durchaus Interesse in der Bevölkerung vorhanden sei. Und auch, weil dieses Projekt immer ein besonderes Anliegen für die SPD gewesen sei, wolle man dieses Thema nicht endgültig beenden.

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Immerhin so Sommer, habe man erreicht, dass sich Rat und Verwaltung intensiv mit der geänderten Bestattungskultur beschäftigt haben. Gerade für die pflegefreien Bestattungsformen gebe es eine steigende Nachfrage. Daher sei es begrüßenswert, dass auf allen kommunalen Friedhöfen neue Bestattungsformen entstehen sollen. „Es müssen nicht auf allen vier Friedhöfen alle möglichen alternativen Bestattungsformen umgesetzt werden“, so Sommer. Wichtig sei am Ende ein gepflegter Friedhof mit alternativen Bestattungsmöglichkeiten, der auch gebührenmäßig im Rahmen bleibe.

Ausdrücklich begrüßte Paul Theo Sommer die Anlegung einer Grabanlage in der Nähe eines Trauerbaumes sowie die Anlage eines Urnen-Hains in Velmede. Er sei, so Ulrike Mikitta für die CDU-Fraktion, immerhin eine gute Alternative zum Bestattungswald.

Erweiterungen möglich

Geplant ist ein Urnen-Hain aktuell zwar nur auf dem Kommunalfriedhof in Velmede. Dabei aber, so Sommer, müsse es es ja nicht bleiben. Eine Erweiterung der Angebotspalette oder im Zweifelsfall auch der Wegfall von Bestattungsformen, die nicht nachgefragt seien, müssten immer möglich sein.

Wie berichtet, sieht das nun einstimmig beschlossene Friedhofskonzept auch eine schrittweise Umgestaltung größerer Flächen des Velmeder Friedhofs zu einer öffentlichen Grünanlage vor. Hintergrund: Durch immer mehr Einebnungen sowie flächensparende Urnenbestattungen ergeben sich insbesondere auf dem Velmeder Kommunalfriedhof große Freiflächen, die nun zu einer klassischen öffentlichen Grünanlage mit Aufenthaltsqualität und mehr Bäumen und Bänken werden sollen. Das ist aus Sicht der SPD zwar grundsätzlich begrüßenswert, sei aber mit Vorsicht zu genießen, so Paul Theo Sommer. Dabei handele es sich um ein sensibles Thema. Hier müsse unbedingt Sorge getragen werden, dass die Friedhofsruhe gewahrt bleibe. Und es müsse zwingend verhindert werden, dass in jenen Bereichen Trinkgelage stattfinden.

Planungen im Detail

Umgesetzt werden sollen in den kommenden Jahren auf den Kommunalfriedhöfen die folgenden Konzept-Bausteine:

Andreasberg: Urnenwand freistehend (Einzelkammer), Urnenwand freistehend (Doppelkammer), Urnengemeinschafts-Rasengrabanlage in der Nähe eines Trauer-Baumes mit Gemeinschaftsstele.

Heringhausen: Urnenwand im Bereich der Kapelle (Einzelkammer), Urnenwand im Bereich der Kapelle (Doppelkammer).

Ramsbeck: Urnenwand freistehend (Einzelkammer), Urnenwand freistehend (Doppelkammer), Urnen-Rasengrab mit Edelstahlstele, Urnengemeinschafts-Rasengrabanlage in der Nähe eines Trauer-Baumes mit Gemeinschaftsstele.

Velmede: Urnen-Doppel-Rasengrab mit Schriftplatte, Urnen-Rasengrab mit Edelstahlstele, Urnen-Rasen-Einzelgräber und -Doppelgräber unter neuen Bäumen mit Metallring um die Bäume und einheitlicher Beschriftung der Grabstellen in Verbindung mit einer Rasenfläche ohne Wege - also ein Urnen-Hain.