Eslohe. An der Fassade des Rathauses in Eslohe ist ein Kunstwerk angebracht worden. Die offizielle Einweihung lässt allerdings auf sich warten.
Die Gemeinde Eslohe ist um ein weiteres Kunstwerk im öffentlichen Raum reicher. Und weitere sollen folgen, wie der Kunstverein Pro Forma angekündigt hat.
„Fachwerk heute“ hat die aus Büenfeld stammende Künstlerin Bernadette Schroeger ihr Kunstwerk betitelt, das nun in den Abendstunden leuchtend orange von der Fassade des Esloher Rathauses strahlt. Die Neonröhren-Skulptur ist formreduziert aus drei Rechtecken zusammengesetzt worden, die in Winkel und Überlagerung aus unterschiedlichen Blickwinkeln interessante und eigene Perspektiven darbieten.
Dr. Wolfgang Beer, Vorsitzender des Kunstvereins Pro Forma ist glücklich und dankbar, dass dieses Projekt möglich geworden ist - dafür, dass Rat und Leader-Verein mitgespielt haben. Denn vor allem ohne ein positives Votum des Gemeinderates, wäre eine Umsetzung an der Rathaus-Fassade gescheitert. Und genau die hatte sich Bernadette Schroeger als Ort für ihre Installation ganz bewusst ausgesucht: „Das aktiv leuchtende Neon-Orange bildet einen sehr guten Kontrast zur schwarz-weißen passiven, aber omnipräsenten Fachwerkkonstruktion“, sagt sie. Die spezifische Zusammensetzung der drei Rechtecke ergebe dabei die für Fachwerk typischen Formen und Elemente. Die Drehung solle die Bewegung, Entwicklung und Veränderung des Ortes symbolisieren.
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Die Rathaus-Fassade war es aber auch, die die Installation zu einer kleinen Herausforderung hat werden lassen. Das filigrane Gebilde auf dem rauen Putz anzubringen, sei gar nicht so einfach gewesen, sagt Dr. Wolfgang Beer, der die Arbeiten mitverfolgte. Die Installation hatte Bernadette Schröger gemeinsam mit ihrem Bruder Franz, Bildhauer aus Hamburg, höchstpersönlich übernommen. Für den Anschluss des Kunstwerks war dann ein Elektriker zuständig. Die Installation sei ein prägnantes Beispiel für Kunst im öffentlich Raum, sagt Beer und schwärmt vom Anblick, den man in den dunklen Abendstunden nun vom Kreisverkehr an der Hauptstraße aus habe. „Wenn es rundum dunkel und auch das Rathaus nicht beleuchtet ist, sieht man nur das Kunstwerk“, sagt Beer. Das Rathaus sei quasi unsichtbar.
Eine offizielle Einweihung des neuen Kunstwerks steht noch aus. Sie soll erst im Oktober nach dem Esloher Herbst erfolgen. Geplant ist als Termin für die Vernissage aktuell der 14. Oktober - der Freitag nach dem Esloher Herbst. Erstens, so sagt Dr. Wolfgang Beer, sei es dann früher dunkel. Und zweitens sei das neue Kunstwerk bis dahin auch von einem Großteil der Bevölkerung wahrgenommen worden.
Pferd an der Essel-Promenade
Ein weiteres Beispiel für Kunst im öffentlichen Raum des Esloher Ortskerns, ist das Pferd an der Essel-Promenade, das aus der Rückwand des Netto-Marktes schaut. Das Kunstwerk ist ein originalgetreues Abbild der Wunderstute Kincsem, die im März 1874 in Eslohes Partnerstadt Kisbér das Licht der Welt erblickte. Das Pferd hatte Ende des 19. Jahrhunderts alle Rennen gewonnen, in denen es angetreten war. Und das waren immerhin 54. Der Esloher Ralf Schmidt hatte damals die Idee für das Kunstwerk gemeinsam mit dem heimischen Künstler Thomas Jessen und dem Kunstverein Pro Forma entwickelt. Erschaffen hat es die Künstlerin Silke Rehberg aus Münster.
Gedankenspiele und Überlegungen für weitere Kunst im öffentlichen Raum gibt es bei Pro Forma ebenfalls bereits. Vorstellen, so sagt Beer, könne er sich fürs nächste Jahr etwa ein Kunstwerk in der renaturierten Essel.