Ramsbeck. Die Ramsbecker Feuerwehr bekommt für 2,3 Millionen Euro ein neues Feuerwehrhaus. Entstehen soll es auf dem alten Sportplatz. Die Details.
Die Löschgruppe Ramsbeck wird ein nigelnagelneues Feuerwehrhaus bekommen. Das hat der Gemeindeentwicklungsausschuss einstimmig entschieden und sich damit gegen einen Umbau und einen Anbau an das bestehende Gebäude entschieden. Entstehen soll das neue Domizil der Wehr auf dem Gelände des nicht mehr genutzten Sportplatzes.
2,3 Millionen Euro wird das Projekt verschlingen - rund 300.000 Euro mehr als ein Um- und Anbau gekostet hätte. Angesichts der Gesamt-Größenordnung und der mit einem Neubau verbundenen Vorteile relativiere sich das jedoch, waren sich die Fraktionen im Ausschuss einig. Bereits in der vergangenen Woche hatten sich Vertreter der Feuerwehr, der Sifa Beratungsgesellschaft für Arbeitssicherheit mbH, der Fraktionen sowie Ortsvorsteher Paul Schüttler mit den beiden Varianten beschäftigt. Auch in dieser Runde hatte man sich für einen Neubau ausgesprochen.
Zweite Hälfte des Sportplatzes steht weiterhin zur Verfügung
Gebaut werden soll das Feuerwehrhaus auf einem Großteil der Südhälfte des Sportplatzes. 2675 Quadratmeter sind dort für die Fläche des Bauplatzes vorgesehen. Damit steht die zweite Hälfte des Sportplatzes weiterhin für eine anderweitige Nutzung zur Verfügung. Dort wird es absehbar auf eine Multifunktionsfläche hinauslaufen, die für Freizeitaktivitäten zur Verfügung stehe soll. Auch die Grundschule hatte hier in der Vergangenheit Wünsche geäußert, um einen adäquaten Sportunterricht anbieten zu können. Wie berichtet, hatte der Rat seinerzeit einstimmig entschieden, den Tennenplatz in der Ramsbecker Schulstraße aufzugeben. Einig war man sich auch darin, dass auf dem Gelände eine Alternative entstehen muss. Dazu hat sich auch der TuS Valmetal bereits Gedanken gemacht. Wie genau die Fläche neben dem künftigen Feuerwehrhaus aussehen wird, ist derzeit zwar noch offen. Zuletzt hatte Bürgermeister Ralf Péus jedoch versichert: „Es wird etwas für den Bereich Sport entstehen - auch unter Berücksichtigung der Schule“.
Gelände muss angehoben werden
Fest steht bereits: Das Gelände, auf dem das Feuerwehrhaus entstehen soll, muss für den Neubau um etwa drei Meter angehoben werden. „Um es ebenerdig vernünftig nutzen zu können“, so Bestwigs Bauamtsleiter Jörg Stralka. Das restliche Gelände solle nicht angeschüttet werden. Hier könne man für eine Freizeitnutzung überlegen, wie die entstehenden Böschungen für Sport und Spielgeräte sinnvoll mitgenutzt werden könnten.
Erste Gedanken hat man sich im Rathaus auch bereits über eine Nachnutzung des aktuellen Feuerwehrhauses in der Schulstraße gemacht. Grundsätzlich, so Stralka, könne man sich vorstellen, hier einen Teilstandort des Bauhofs einzurichten. Aber auch als Sandsacklager der Feuerwehr könne das Gebäude möglicherweise genutzt werden. Was nicht sinnvoll und möglich erscheine, sei eine Erweiterung von Gockeln Haus in diese Richtung. Hieraus Wohnungen zu machen, sei mit einem erheblichen Aufwand verbunden, was die Bausubstanz angehe.
+++ Lesen Sie auch: Aufwändiger Feuerwehreinsatz im Ramsbecker Bergwerk +++
Beim Neubau handelt es sich laut Stralka um eine optimale Lösung nach Stand der Technik. „So etwas ist mit einem Umbau in der Regel nicht hinzubekommen.“ Zudem bestünde so künftig auch die Möglichkeit zur Unterbringung eines weiteren Einsatzfahrzeugs von Bund oder Land. Ramsbecks Ortsvorsteher Paul Schüttler (CDU) verwies auf einen weiteren Vorteil, den ein Neubau mit sich bringt - nämlich den Erhalt wertvoller Parkplätze an der Schulstraße. „Bei einem Anbau an das bestehende Feuerwehrhaus würde Ramsbeck viele Parkplätze gerade für die Kirchgänger, Mitarbeiter und Touristen verlieren“, so Schüttler. Zudem müsse man sich vor Augen führen, dass man hier über den Umbau eines Altbaus reden würde, der hundert Jahre und älter sei.
„Alles andere wäre demotivierend“
„Alles andere als ein Neubau“, so formulierte es Michael Gerhards für die SPD, „wäre für die Feuerwehrleute demotivierend.“ Jeder kenne die Zustände im aktuellen Gerätehaus und die seien absolut nicht mehr zeitgemäß. Beim Umbau eines so alten Gebäudes seien zudem die Folgekosten ungewiss. „Mit einem Neubau haben wir baulich für mindestens 30 - wenn nicht sogar 50 Jahre - Ruhe“, so Gerhards. Ähnlich sieht das CDU-Fraktionschef Alexander Brockhoff. „Ein An- und Umbau ist keine wirkliche Alternative, wenn mal alle Vor- und Nachteile gegeneinander abwägt“, betonte er. Judith Clancy von den Grünen sprach von einer sehr sinnvollen Nachnutzung des Sportplatzes, die schließlich ohnehin gesucht worden sei.
Was den Zeitplan angeht, soll die Anschüttung des Geländes möglichst bis Mitte des Jahres 2023 erfolgt sein. Ende des Jahres 2025 könnte das neue Domizil dann fertig sein.