Ramsbeck. Einen ungewöhnlichen und aufwändigen Einsatz haben die Feuerwehren der Gemeinde Bestwig hinter sich. Sie mussten ins Bergwerk in Ramsbeck.
Einen ihrer ungewöhnlichsten Einsätze seit Jahren haben die Feuerwehren der Gemeinde Bestwig hinter sich. Sie waren am Mittwochnachmittag ins Sauerländer Besucherbergwerk in Ramsbeck gerufen worden.
Bereits am Morgen hatten die Mitarbeiter des Museums eine Dunstentwicklung unter Tage bemerkt. Weil das aufgrund des Luftdrucks und der Bedingungen unter Tage jedoch nicht ungewöhnlich sei, habe man dort zunächst einmal abgewartet und die Lage weiter beobachtet, sagt der stellvertretende Wehrleiter Daniel Drewek, der die Einsatzleitung hatte. Als sich die Situation im Laufe des Tages nicht von selbst gebessert habe, habe das Museumsteam um 14 Uhr zunächst entschieden, den Untertage-Bereich zu schließen.
Unklare Lage
Unklar war zu diesem Zeitpunkt immer noch, ob es sich um Brandrauch oder schlichtweg dunstigen Nebel handelte, wie er in den Stollen immer wieder vorkommt. Gegen 16.40 Uhr schließlich wurde dann dann doch Feuerwehr alarmiert. Die rückte direkt mit einem Großaufgebot an Kräften an. Insgesamt 40 Männer und Frauen der Löschgruppen Ramsbeck, Heringhausen, Andreasberg und Ostwig sowie das Mescheder DRK waren in Ramsbeck im Einsatz. Und der war so ungewöhnlich wie aufwändig, obwohl es am Ende nur ein wenig glimmendes Holz abzulöschen galt. Das aber war lange Zeit nicht klar.
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Die deutlich größere Herausforderung sei die Erkundung der Lage vor Ort gewesen, wie Daniel Drewek am Tag danach berichtet. Weil man sich als Wehr im kilometerlangen und verzweigten Stollensystem des Bergwerks nicht auskenne, habe es zunächst eine sehr ausführliche Lagebesprechung mit den Bergführern gegeben. Mit ihnen gemeinsam machte sich die Wehr schließlich auf den Weg ins Ungewisse - in einem Bereich, der für Museumsbesucher nicht zugänglich ist.
Zwei Kilometer mussten die Einsatzkräfte unter widrigen Umständen in den Berg hinein, um zum Brandherd zu gelangen, der kleiner eigentlich kaum hätte sein können. Hinter einer Stahltür, so Drewek, hatte in einem Blindschacht uraltes Holz leicht geglimmt. Dabei habe es sich um weniger als einen Kubikmeter brennbares Material gehandelt. Und das habe tatsächlich lediglich geglimmt und nicht gebrannt.
Wie sich das Holz entzünden konnte, ist unklar. Klar war aber, dass die Lage für die Feuerwehrleute trotz des ungewöhnlichen und aufwändigen Einsatzes ungefährlich war. „Ansonsten hätten wir den Einsatz abgebrochen und auf eine Grubenwehr gewartet“, betont Drewek.
Keine Funkverbindung
Denn neben der Dunkelheit und der schlechten Sicht unter Tage, dem von Wasser tropfenden Wänden und einem teils schlammigen und unwegsamen Untergrund, kam ein weiteres deutlich schwerwiegenderes Problem hinzu: Tief im Berg gab es für die Kameradinnen und Kameraden keine Funkverbindung. „Wäre das kritisch geworden, hätten wir den Einsatz beendet“, so der Einsatzleiter.
Das glimmende Holz konnte letztlich ohne großen Aufwand mit einem Feuerlöscher gelöscht werden. Erst gegen 21.50 Uhr war der Einsatz beendet. Seit Donnerstagmorgen ist das Sauerländer Besucherbergwerk wieder wie gewohnt für Besucherinnen und Besucher geöffnet.