Meschede. Schlechte Nachrichten aus dem Mescheder Freibad: Die Wasserrutsche macht Probleme. Das ist nicht der einzige Grund zur Sorge.
Ende einer Ära: Die Wasserrutsche im Mescheder Freibad ist dauerhaft außer Betrieb. Der TÜV hat die Rutsche im derzeitigen Zustand nicht abgenommen“, erklärt Stadtsprecherin Angelika Beuter-Sielemann. Eine Reparatur sei nur mit erheblichem Aufwand möglich.
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Die Rutsche in Meschede wurde schon mehrfach repariert. So wurden beispielsweise von ausrangierten Rutschen gleichen Typs Röhren-Elemente übernommen: Diese sind nicht blau, sondern weiß, gelb und rot.
In den ursprünglichen Plänen für die anvisierte Freibad-Sanierung in Meschede ist eine Wasserrutsche vorgesehen. Allerdings seien die Baukosten derart explodiert, dass die Stadt aktuell keine Details zur Freibad-Renovierung nennen möchte und kann.
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Keine guten Nachrichten
Das sind keine guten Nachrichten, denn die Modernisierung des Freibads ist dringend. Geplant war
ursprünglich das Freibad für 3 Millionen Euro zu sanieren. 2,7 Millionen Zuschüsse sind aus dem Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ zugesagt worden. Die Förderungen sind speziell gedacht für Städte, die sich wie Meschede, in der Haushaltssicherung befinden und sich solch Großprojekte nicht leisten könnten. Die Stadt müsste lediglich einen Anteil von 300.000 Euro für die Modernisierung zahlen.
Gleicht einer Tropfsteinhöhle
Im Herbst 2020 sagte der damalige Fachbereichsleiter Klaus Wahle: „Technisch ist das Schwimmbad am Ende angelangt. Wenn wir nicht handeln würden, ist das Bad in wenigen Jahren nicht mehr zu halten“ – und das auf einem Gelände, das eines der schönsten im Stadtgebiet sei. Die Technik des Bades sei „dramatisch schlecht“, hinzu kommt, dass das Freibad leckt: „Unter dem Becken ist es wie in einer Tropfsteinhöhle.“
Splash-Park für Kleinkinder
Geplant ist ein Sportbecken mit Stahleinsatz, eine Wellenrutsche und ein Bereich für Kleinkinder („Splash-Park“). Außerdem soll die Pumpen- und Filtertechnik erneuert werden.
2nd-Hand-Markt für Wasserrutschen
„Die Stadt Meschede würde natürlich versuchen, die alte Rutsche zu verkaufen. Es gibt durchaus einen Secondhand-Markt dafür. Wieviel man dafür erlösen könnte, ist völlig unklar“, so Beuter-Sielemann.
Erste Wasserrutsche im Hochsauerland
Die Rutsche im Mescheder Freibad war die erste im Hochsauerland. Sie wurde 1984 eröffnet. Damals saß oben auf der Rutsche jemand, der die Besucher abgestempelt hat. Denn die Badegäste mussten anfangs 50 Pfennig für 10 mal Rutschen bezahlen. Jeder bekam ein Zehner-Bändchen ans Handgelenk, an dem der Kontrolleur vorm Rutschen eine Fahrt abknipste. „Nach einigen Jahren wurde das dann geändert, das Rutschen war im Eintrittspreis enthalten“, so Beuter-Sielemann.
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Vorgeschrieben ist, dass große Wasserrutschen in öffentlichen Freibädern vor Saisonbeginn durch
Sachverständige geprüft werden. Diese Prüfungen übernimmt beispielsweise der TÜV Nord. Kontrolliert werden die Einhaltung der Sicherheitsnormen zum Beispiel die Höhe von Geländern. Auch die Standsicherheit, mögliche Roststellen oder die Oberflächen im Inneren der Rutsche, um das Verletzungsrisiko zu senken.