Meschede. Der Trend zum Buddeln in der Kiste ist ungebrochen. Firma Schulte-Albert in Meschede-Laer baut Hochbeete und verkauft immer mehr.
Hochbeete sind voll im Trend. Das hat auch eine Firma aus Meschede erkannt und baut die Kisten für ihre Kunden selbst. Auch ein eigenes Design hat der Holzbetrieb entwickelt.
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Saison läuft bis Mai
„Die Saison startet im Februar und läuft bis Mai“, erklärt Inhaberin Agnes Schultealbert, Inhaberin des Holzbetriebs Schulte-Albert in Laer. Die Kunden seien gerade schwer damit beschäftigt, ihre Gärten startklar zu machen. In der kommenden Woche wird noch einmal fleißig produziert, weil die Hochbeete so gefragt sind. „Wir verwenden meistens Lärchenbohlen“, erklärt sie. Aber auf Wunsch werden auch andere Hölzer verbaut. Auch die Länge der Boxen variiert.
Ab 1,50 Meter Länge
Die fertigen Hochbeete starten bei einer Länge von 1,50 Meter und kosten ab 350 Euro. Kunden können die Beete teilmontiert oder komplett fertig kaufen. Möglich ist auch, sich Hölzer passend zuschneiden zu lassen. „Auch das kommt häufig vor“, erklärt Agnes Schultealbert. Es gibt Hochbeete, die über Eck gehen, Beete auf Stelzen, mit Rollen und schmale Beete für Kräuter und Salat auf dem Balkon.
Liefert zuverlässig frisches Gemüse
„Es ist nicht ganz günstig, aber es ist ein schönes Hobby, ein Zeitvertreib, der zugleich noch relativ zuverlässig frisches Gemüse liefert“, erklärt Agnes Schultealbert den Boom.
Erntezeit verlängert
Die Vorteile liegen auf der Hand, denn zum Beispiel verlängert sich die Erntezeit: „Gestern kam ein Kunde rein, der jetzt noch Möhren aus dem letzten Jahr geerntet hat“, erklärt Agnes Schultealbert. Denn Hochbeete werden durch den Verrottungsprozess und die Sonneneinstrahlung schneller warm als normale Beete. Die Folge: Frühe Ernte und höhere Erträge.
Steinige Böden im Sauerland
Außerdem fällt das Gärtnern leichter. „Die Sauerländer Böden sind sehr steinig. Ich komme aus dem Münsterland, diese Böden war ich von dort gar nicht gewöhnt“, erzählt die Inhaberin und gesteht, dass sie das schließlich so frustriert habe, dass sie den Garten aufgab.
Regenwürmer willkommen, Mäuse nicht
Hochbeete sind unten offen und haben Verbindung zur Erde, so dass Regenwürmer in das Hochbeet kriechen können. Um ungebetene Gäste wie Wühlmäuse abzuhalten, befestigen Schultealberts unten einen Draht. Innen wird die Kiste mit schwarzer Noppenfolie verkleidet, damit das Holz nicht feucht wird.
Modernes Ansehen
Je nach Breite der Bohlen, ist die schwarze Folie noch minimal sichtbar und verleiht der Box ein noch modernes Aussehen. „Außerdem haben unsere Beete oben eine Abdeckung, auf der Gartengeräte abgelegt werden können“, berichtet Schultealbert, die innerhalb der Firma Wert darauf legt, dass beispielsweise neue Möbel oder Terrassenbeläge getestet werden, bevor sie in den Verkauf gehen.
Erst Sauna, dann Terrasse
Am Kundenverhalten kann Agnes Schultealbert auch weitere Trends ablesen: Zunächst bauten viele eine Sauna, nun sei die Terrasse dran. „Die Leute wollen es sich zu Hause schön machen.“ Außerdem würden Gartenbänke und Tische gut verkauft. Die geschwungene Liegebank, die es vor rund zehn Jahren in viele Gärten geschafft hatte, ist hingegen nicht mehr gefragt. „Eine wahre Renaissance erlebt gerade die Hollywood-Schaukel.“
Sichtschutz aus Holz mit langen Lieferzeiten
Der Betrieb ist ebenfalls von langen Lieferzeiten und Preissteigerungen betroffen. Ein Beispiel: „Auf Sichtschutz aus Holz warten wir derzeit bis zu acht Wochen.“ Üblich war bisher eine problemlose wöchentliche Lieferung. Schultealberts beziehen hauptsächlich heimische Hölzer. Und eine wichtige Nachricht für alle, die ihre Terrassen und Balkone rausputzen möchten: „Natürliche Terrassendielen könnten zum Sommer hin knapp werden“, so Schultealbert.
Richtige Füllung
- Befüllt werden Hochbeete stets mit diesem Mix: Unten grober Gehölzschnitt wie Äste oder Strauchabfälle, darüber Pflanzenreste, Laub oder Rasenschnitt, dann Komposterde und oben Pflanzerde. Durch die Mischung und den Verrottungsprozess entstehen Wärme und Nährstoffe.
- Eine neue Erfindung unserer Zeit ist es nicht. Schon vor Tausenden Jahren im heutigen China oder dem Aztekenreich wird von Hochbeeten berichtet. Und auch bei uns gibt es sie lange. Doch erst in den vergangenen Jahren haben sie einen regelrechten Boom erlebt, wie Garten-Fachmagazine übereinstimmend melden. Wie viele es nun deutschlandweit gibt, lässt sich nicht quantifizieren.