Meschede. Gärtnermeister Felix Müller aus Meschede erklärt zum Frühlingsstart, wie lästige Wespen auf dem Kuchenstück verhindert werden können.
Die Temperaturen lassen es vermuten: Der offizielle Frühlingsstart liegt schon hinter uns. Am 20 März war es bereits soweit. Und das bedeutet: Die Menschen gehen wieder in die Gärten und auf den Balkon. Im Interview erklärt Gärtner Felix Müller aus Meschede, wie die heimischen Beete bestellt werden sollten, spricht über die mangelnde Kenntnis junger Leute über heimische Pflanzen und welche Gemüse sich überhaupt nicht vertragen.
Herr Müller, bald geht es für viele Leute wieder in die Gärten. Welche Tipps können Sie Leuten mit auf den Weg geben, die ein Hochbeet auf ihrem Balkon oder ein Beet im Garten bepflanzen wollen?
Also erst einmal ist wichtig, dass es eine gewisse Wechselbepflanzung gibt. Das gilt vor allem für Hochbeete, die zum Beispiel auf dem Balkon stehen. Da braucht man erst einmal gute, nährstoffreiche Erde, damit die Pflanzen überhaupt die Chance haben, zu wachsen.
Mit Wechselbepflanzung ist was genau gemeint?
Also da kommt es einfach darauf an, dass man nicht von einer Obst- oder Blumensorte das gleiche nimmt, weil sonst hätte man ja kein schönes Beet. Dann kommt es noch darauf an, dass sich die Pflanzen gegenseitig nicht ‘im Weg stehen’. Wenn ich zum Beispiel Gemüse anbauen möchte, bietet es sich an, dazu noch weitere Strauch-Gewächse mit in das Hochbeet zu nehmen, damit sich die Gemüsesorten auch gut entwickeln können. Auch könnten Parasiten das Gemüse befallen, da gibt es auch spezielle Sträucher, die das verhindern können.
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Zu welchen Kräutern oder Pflanzen würden Sie Leuten raten, die zum ersten Mal ein Hochbeet oder ein Beet im Garten bepflanzen?Das höre ich von Leuten, die so um die 30 sind, häufiger: ‘Welche Pflanzen sind denn die pflegeleichtesten?’ Da muss ich sagen, kennen sich ältere Menschen oft besser aus. Grundsätzlich bietet es sich für Anfänger aber auf jeden Fall an, Kräuter wie Salbei oder Minze anzupflanzen. Dazu noch das ein oder andere Strauchgewächs und etwas Gemüse, dann kann das Beet schon Formen annehmen.
Machen Sie denn oft die Beobachtung, dass jüngere Menschen wenig Kenntnisse über heimische Pflanzen und Gewächse haben?
Ja, das muss ich sagen, fällt mir leider schon immer häufiger auf. Einerseits wäre es schön, wenn Pflanzenkunde vermehrt auch zum Beispiel im Biologieunterricht gelehrt würde. Andererseits glaube ich auch, dass es in den Familien mehr Bewusstsein für die heimischen Pflanzen geben sollte. Das hat – glaube ich – in den vergangenen Jahren schon immer mehr nachgelassen, dass sich dafür interessiert wird.
Kommen wir zurück zum eigentlichen Thema: Welche Voraussetzungen sollte ein Beet in einem Garten mitbringen? Worauf muss ich hier unbedingt achten?
Da ist auf jeden Fall wichtig, dass der Boden gut gelockert ist. Zudem darf der Boden nicht zu lehmig sein und sollte auch Steine enthalten. Wenn man es ganz genau nehmen will, kann man sogar eine Bodenanalyse machen, um herauszufinden, welche Nährstoffe sich im Boden befinden. Aber in der Regel gilt: Wenn der Boden zu lehmig ist, kann ich Kompost beimischen, um den Boden aufzulockern. Darüber hinaus ist wichtig, das Unkraut immer wieder sorgfältig zu entfernen, damit die Pflanzen gut wachsen können. Und zuletzt natürlich: Die Pflanzen gießen! Aber dabei vorsichtig sein und es nicht übertreiben!
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Eine letzte Frage: Warum sollten sich Leute ein Beet im Garten oder auf dem Balkon anlegen?Also neben den optischen Aspekten wird man schnell merken, dass die Wespen sich nicht mehr auf das Kuchenstück stürzen, sondern sich am Blumenbeet bedienen. Allein das ist schon ein toller Effekt. Und natürlich das Aussehen. Wenn ich es richtig mache, kann so ein Beet etwas richtig schönes sein!
Weitere Informationen zum Thema:
Felix Müller aus Meschede betreibt seit mehreren Jahren ein Unternehmen für Garten- und Landschaftsbau in Meschede und ist Gärtnermeister.
Vor wenigen Jahren hat der Mescheder zudem ein Buch über seinen Beruf geschrieben mit dem Namen „Das Stück Gartenglück“. Darin erzählt Müller, wie er es ausschlug, eine Anwaltskanzlei zu übernehmen und zum Gärtner wurde.