Meschede. Neugierig schauen Passanten in die Tchibo-Filiale in Meschede. Der Laden ist seit drei Wochen zu. Wir haben uns vorab umgesehen. Das ist neu.

Seit drei Wochen ist die Tchibo-Filiale in Meschede geschlossen. Passanten stecken zwar immer wieder neugierig ihre Nasen in das Geschäft am Kaiser-Otto-Platz, doch alle bekommen eine freundliche Absage. Denn an der derzeit „härtesten Tür der Stadt“ kommt bis zur Eröffnung am Donnerstag niemand vorbei.

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Die Meschede Mischung soll schokoladig und nach schwarzen Beeren schmecken.
Die Meschede Mischung soll schokoladig und nach schwarzen Beeren schmecken. © Unbekannt | Trudewind

„Ich musste meinen Kaffee schon woanders kaufen“, sagt eine Stammkundin freundlich-empört im Vorbeigehen. Claudia Deinert ruft ihr lachend ein paar nette Worte hinterher. Die schwarzhaarige Frau ist quasi DAS Tchibo-Gesicht Meschedes. Seit 20 Jahren arbeitet sie in der Filiale. „Und ich mache das einfach sehr gern.“

Umbau zum Breakout Store

Der Umbau der Filiale, so erklärt es Area-Manager Norbert Mitteldorf, sei auch eine Belohnung für die gute Arbeit, die Claudia Deinert mit ihrem Team in Meschede leiste. Denn dieser Shop-Umbau sei eigentlich eher für größere Städte vorgesehen. Essen, Münster, Gladbeck, Villingen-Schwenningen… Intern nennt Tchibo die neuen Läden: Breakout Store. Dahinter verbirgt sich ein umfassender Umbau von den Fliesen bis zu den Deckenleuchten, von den Regalen bis zur Kaffeebar. Der letzte große Umbau in Meschede liegt 17 Jahre zurück.

Die größten Neuerungen

Eine der großen Neuerungen sind die Sitzplätze auf grünen Barhockern vor dem großen Schaufenster auf der linken Seite und der Ausbau der Gastronomie. Künftig gibt es nämlich auch Kuchen. Außen wurden die Farben gelb (Schriftzug) und Blau (Fassade) gegen die Farben Gold (Logo) und Grau getauscht. „Kaffee spielt wieder eine größere Rolle. Der Kunde wird umgeben von Kaffee“, erklärt Deinert. „Wir merken, dass Kaffee einen anderen Stellenwert hat. Früher wurde er getrunken, heute zelebriert und genossen.“ Das Team wird künftig schwarze Barista-Schürzen tragen. Für Meschede gibt es sogar eine eigene Kaffeemischung – sie soll schokoladig und nach schwarzen Beeren schmecken, so Deinert.

Alles aus Hamburg vorgegeben

Die Gewerke arbeiteten Hand in Hand. Vom Abriss-Trupp über Fliesenleger und Anstreicher, bis hin zum Blumenlieferant, der am Mittwoch rote Rosen geliefert hat, um damit die ersten Kunden zu überraschen. Aus der Zentrale in Hamburg wird alles vorgegeben: Vom RAL-Ton der Wandfarbe bis zur Position der Regale.

Pläne für die Schaufenster-Dekoration

Ein Teil des Tchibo-Teams: Shop-Leiterin Claudia Deinert und ihre Mitarbeiterin Margit Helleberg in neuen Barista-Schürzen.
Ein Teil des Tchibo-Teams: Shop-Leiterin Claudia Deinert und ihre Mitarbeiterin Margit Helleberg in neuen Barista-Schürzen. © Unbekannt | Ilka Trudewind

Auch sonst arbeitet das Unternehmen mit strikten Plänen auf denen beispielsweise vorgegeben wird, wie die Schaufenster dekoriert und die Regale bestückt werden sollen. „Das hat den Vorteil, dass sich die Mitarbeiter darüber keine Gedanken machen müssen, wo sie was unterbringen. Die Läden haben einen Wiedererkennungswert und es wirkt aufgeräumt“, erklärt Mitteldorf, der als Area-Manager den Umbau von einigen Shops in Deutschland betreut.

Vorteile einer Kleinstadt

„Die Kollegen aus Hamburg sind schon etwas verwundert, wie häufig wir angesprochen werden. Auch mit Namen. Das ist so toll an einer Kleinstadt. Ich freue mich einfach sehr für Meschede, dass der Laden so schön wird“, sagt Claudia Deinert, die es kaum erwarten kann, dass es losgeht.

Stufe vor dem Geschäft verschwunden

Durch den Umbau der Innenstadt und die einigen Neueröffnungen habe Meschede enorm gewonnen, so Deinert. Auch die hohe Stufe vor dem Laden verschwand, so dass Rollstuhlfahrer, Rollatoren und Kinderwagen nun bequem in den 80-Quadratmeter-großen Laden gelangen. „Dafür hatte sich unser Vermieter eingesetzt“, erklärt Deinert. „Auch die Zusammenarbeit mit der Stadt war äußerst unkompliziert als es um die Außengastronomie ging. Das habe ich so bislang noch nicht erlebt“, hebt Mitteldorf hervor. Künftig wird es 12 Außenplätze geben. Die großen Schirm kommen noch.

  • Ab August bildet die Tchibo-Filiale in Meschede wieder aus. Eine 17-Jährige Meschederin startet mit der Ausbildung zur Kauffrau im Einzelhandel und half schon jetzt beim Einräumen der Waren mit.
  • Insgesamt arbeiten bei Tchibo in Meschede vier Angestellte plus Leitung.
  • Öffnungszeiten: Mo-Fr 9-18 Uhr und samstags von 9 bis 14 Uhr.