Schmallenberg. Der Fleckenberger Frank Buka hat seinen Job gekündigt und lässt erstmal alles hinter sich. Über seine Pläne und wie er auf die Idee gekommen ist.

Frank Buka will seinen Alltag hinter sich lassen, abtauchen und sich selbst mit der Pause vom Leben etwas Gutes tun: „Ich hatte das schon lange vor, aber jetzt ist der richtige Zeitpunkt“, sagt der 55-Jährige.

Er will für unbestimmte Zeit alles hinter sich lassen: Freunde, Familie, seine Wohnung in Schmallenberg und auch seinen Job. Frank Buka wird in den nächsten Tagen aufbrechen und Richtung Zentralalpenweg gehen.

Wie kamen Sie auf diese Idee?

Frank Buka:Ich bin schon bis nach England gewandert und auch schon quer durch Deutschland. Ich liebe es, in der Natur zu sein. Nach zwei Jahren Pandemie und der schlimmen Nachrichten über den Krieg in der Ukraine, ist jetzt für mich die richtige Zeit, aufzubrechen und mir eine Auszeit zu gönnen. Außerdem möchte ich meinen persönlichen Horizont erweitern. Menschen treffen und neue Dinge erleben. Ich will mir selbst mit meiner Reise ein Geschenk machen.

Wie sind Sie mit der Planung vorgegangen?

Ich musste hier natürlich einiges klären. Meine Wohnung möchte ich weiterhin hier in Fleckenberg behalten. Es waren ein paar Termine bei der Sparkasse und bei Ärzten – ich habe vor meiner Reise einen Check-Up machen lassen. Mehr eigentlich nicht. Innerhalb von einer Woche war alles geregelt.

Was werden Sie auf ihre Reise mitnehmen?

Nicht viel. Nur das Nötigste. Ich nehme einen Schlafsack und ein paar Klamotten mit. Das war’s aber auch schon. Kein Zelt und auch wenig Geld. Ich will auf meinem Weg mal hier und mal dort arbeiten.

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Haben Sie keine Hilfsmittel mit dabei, wie zum Beispiel ein Handy für eine digitale Karte?

Nein. Ich verzichte schon seit einiger Zeit auf technische Geräte wie Handy oder Fernseher. Das brauche ich alles nicht. Ich empfinde es sogar als störend solche Geräte zu besitzen.

Was machen Sie, wenn Sie auf einem verlassenen Wanderweg umknicken? Sie könnten doch dann niemanden erreichen?

Ich bin da ganz entspannt. Früher oder eben später wird mich wohl dann jemand finden. Aber natürlich bin ich im Kopf auch schon das schlimmste Szenario durchgegangen: Der Fall, dass ich verunglücke. Aber dann wäre das eben so. Davor habe ich keine Angst.

Wie stellen Sie sich das genau vor?

Ich will den Zentralalpenweg gehen und dort mal hier und mal da auf einer Alm arbeiten. Überall wird Hilfe gebraucht. Wenn mir jemand etwas Geld dafür geben will, ist das genauso in Ordnung wie ein warmes Mittagessen oder ein netter Handschlag.

Was macht Sie so sicher, dass es genauso auch abläuft?

Gerade Servicekräfte werden überall gesucht. Wenn man durch Dörfer zieht hängen so oft Schilder aus, dass Hilfe benötigt wird. Ich bin mir sicher, dass mein Plan aufgehen wird.

Wie lange wollen Sie unterwegs sein?

Das kann ich noch nicht sagen. Erstmal will ich losgehen. Ich gehe in meinem Tempo und habe kein Zeitlimit. Mein Job ist gekündigt und finanziell ist für eine längere Zeit tatsächlich alles abgesichert. Ich schaue mal, aber ich denke, dass ich spätestens um die Weihnachtszeit wieder hier sein will. Damit ich dann bei meiner Familie sein kann.