Meschede. Das Mescheder Bündnis für Demokratie und Solidarität macht Oster-Pause. Es ist Zeit für eine Bilanz und einen Ausblick.

Normalerweise tritt das Mescheder Bündnis für Demokratie und Solidarität immer mittwochs auf dem Kaiser-Otto-Platz zusammen. Während der Osterferien legt es eine Pause ein. Wie es danach weitergeht, steht noch nicht fest. Elmar Schulte zieht im Namen der Gruppe eine Bilanz.

Was ist das Mescheder Bündnis für Demokratie und Solidarität? Anfang Januar 2022 entstand die Idee, der Passivität und dem „Eigentlich müsste man“ etwas entgegenzusetzen. „Damals ging es darum, dass auch in Meschede Bürger gegen die staatlich angeordneten Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie ohne ordentliche Anmeldung durch die Stadt zogen. Das missfiel vielen Bürgern, so auch uns“, so Schulte.

Leugnen der Pandemie

Er schreibt weiter: „Wir beschlossen daher, eine Veranstaltung auf dem Kaiser-Otto-Platz ordentlich anzumelden, die sich u.a. gegen das Leugnen der Pandemie stellte. Viele Behauptungen der so genannten Spaziergänger, es gäbe kein Virus, mit der Impfung bekämen die Menschen Chips von Bill Gates eingepflanzt, der sowieso insgeheim die Weltherrschaft anstrebe, konnten wir nicht nachvollziehen. Wissenschaft war plötzlich Meinung. Unterschiedliche Studienlagen wurden zum Anlass genommen, die Gesamtheit der Erkenntnisse anzuzweifeln. In der Öffentlichkeit wurden die abenteuerlichsten Dinge behauptet, Berichte in den öffentlich-rechtlichen Medien als Fake-News denunziert.“

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Höhepunkt seitens der „Spaziergänger“ in Meschede sei es gewesen, dass Dietrich Bonhoeffer - ein von den Nazis im KZ Flossenbürg 1945 ermordeter evangelischer Theologe und Widerstandskämpfer – für eine perfide eigene Propaganda herhalten musste. Sogar Sophie Scholl und das Symbol der „Weißen Rose“ wurden gekapert, um zu zeigen, dass man auch heutzutage und hier in der Bundesrepublik im Widerstand sei. „Das war auch für das Bündnis ein Signal, Partner in der Zivilgesellschaft zu suchen, die die Ziele ‘Erhalt der Demokratie und Zeigen von Solidarität’ unterstützten.“ Mittlerweile sind 18 unterschiedliche Institutionen und knapp 170 Einzelpersonen bereit, mit ihrem Namen für diese Ziele einzustehen.

Russischer Krieg als Zäsur

Eine Zäsur, so das Bündnis, war der brutale Angriffskrieg der russischen Armee gegen die Ukraine. „Abscheuliche Verbrechen wurden geleugnet und die Opfer verunglimpft. Protagonisten der Querdenker und Spaziergänger zeigten mehr oder weniger offen in so genannten freien Presseorganen ihre Sympathie für diese Gräuel. Umso wichtiger war für die Verantwortlichen des Bündnisses, klare Worte für den Erhalt der Demokratie zu finden und Solidarität mit den Menschen aus der Ukraine zu zeigen.“

Das Bündnis setzt nach eigenen Angaben ein klares Zeichen gegen Fake-News und Verschwörungsideologien. Es tritt ein für demokratisch-legitimierte Prozesse und für Solidarität. Es wirbt für aktives Engagement in der Stadt, gegen Gleichgültigkeit und Fatalismus. „Vor allem wirbt es für Wachsamkeit gegenüber den Feinden der Demokratie, die es auch hier gibt. Wir leben nicht in einer Diktatur, auch wenn einige Zeitgenossen das glauben oder glauben machen wollen.“

Hoffnung auf die Zukunft

Die Gegner der Demokratie sollten keine Chance haben, denn sie zerstören das Gemeinwesen, so das Bündnis. „Dennoch: Mit denen reden oder den Austausch wagen, die noch Argumenten zugänglich sind, das könnte eine Hoffnung für die Zukunft sein, wenn es denn ehrlich gemeint ist. Argumente und Gegenargumente müssen wieder wahrgenommen und friedlich ausgetragen werden können.“

Darin besteht aus Sicht des Bündnisses die Zuversicht, die Hoffnung auf die Zukunft: „Dazu braucht es Mut, den die Beteiligten aufbringen müssen. Wie und ob dann das Bündnis sich einbringen kann, wird sich zeigen. Sie, die Sie das hier lesen, sind eingeladen, sich einzubringen.“

Kontakt über www.meschederbuendnis.de oder per Mail an meschederbuendnis@web.de.