Meschede. Der Seniorenbeirat Meschede kritisiert, dass die Postbank ihre Filiale schließt. Er befürchtet eine schlechte Versorgung gerade für Ältere.
Der Seniorenbeirat Meschede ärgert sich über die Schließung der Post zum Ende des Jahres (wir berichteten.) Man sei davon völlig überrascht worden, sagen Horst Radtke und Manfred Breider vom Vorstand des Gremiums. Sie fürchten um die Versorgung der Senioren in der Kreisstadt.
Denn zur Schließung der Post an der Lagerstraße mit Bank und Postgeschäften komme ja noch die Schließung der Zweigstellen und Geldautomaten von Volksbanken und Sparkassen in den Ortsteilen. „Und ganz aktuell: Als die Post wegen eines hohen Krankenstandes für einige Tage ganz geschlossen blieb, konnte man draußen lesen, dass man gern die nächste Filiale aufsuchen könne“, schimpft Radtke. „Diese aber befand sich in Freienohl, was man erst erfuhr, wenn man einen QR-Code einscannte.“ Auch auf die nächste Postbank-Filiale wurde hingewiesen. Diese befinde sich in Bestwig bei Fototeam Hilburg. All’ das sei nicht gerade kundenfreundlich und schon gar nicht ausgerichtet auf die ältere Bevölkerung, ärgern sich Breider und Radtke.
Bundesnetzagentur verspricht Kontrollfunktion wahrzunehmen
Der Seniorenbeirat hat sich nun an die Bundesnetzagentur gewandt. Die Aufsichtsbehörde der Deutschen Post versicherte dem Gremium, dass es auch in Zukunft eine Postfiliale in Meschede geben werde.
In Gemeinden mit mehr als 4000 Einwohnern sei grundsätzlich zu gewährleisten, dass in zusammenhängend bebauten Gebieten eine Filiale oder Agentur in maximal 2000 Metern für die Kunden erreichbar sei. Man habe im Blick, dass die Postbank ihr Filialnetz weiter ausdünne, soweit das Folgen für die Postdienstleistungen haben könne.
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In Meschede ist die Postbank an der Lagerstraße, eine Tochter der Deutschen Bank, Agenturpartner der Deutschen Post. Da das Kreditinstitut schließt, schließt an dieser Stelle auch die Deutsche Post, allerdings erst, so betont auch die Bundesnetzagentur, „wenn die Deutsche Post AG dort einen neuen Partner gefunden hat.“ Die Auswahl des neuen Standortes liege allerdings in der unternehmerischen Entscheidung des Postdienstleisters.
Landesseniorenvertretung wird informiert
Der Seniorenbeirat ist allerdings nicht damit zufrieden, dass für Pakete und Briefe eine Lösung gefunden wird. „Auch die Postbank muss in einer Kreisstadt das ganze Leistungsspektrum abdecken. Wir fordern zumindest eine Bank-Filiale wie in Bestwig.“ Bisher beabsichtigt die Postbank an der Lagerstraße auch, alle Geldautomaten abzubauen. Wegen der übergeordneten Bedeutung wird der Seniorenbeirat die Problematik auch an die Landesseniorenvertretung und an die politischen Vertreter herantragen.