Meschede. Vor 65 Jahren: Landwirt in Remblinghausen stirbt bei Unglück, Kabeldiebe stehlen lange Leitung in Meschede, Vatikan dankt Nuttlarer Schuhmacher.

Über diese Themen berichteten wir vor 65 Jahren im Lokalteil in Meschede.

61-Jähriger zu Tode gedrückt

Bei einem Unglück in Remblinghausen stirbt ein 61 Jahre alter Landwirt – er wird zu Tode gedrückt. Das Unglück ereignet sich an einer Schreinerei, wo ein Anhänger zurückgesetzt werden soll. Während zwei Männer die Deichsel halten, befindet sich der 61-Jährige hinter dem Fahrzeug, um auf der steilen Abfahrt zur Werkstatt die Bremse zu bedienen. Zwei Meter vor der Werkstatt wird der Anhänger zum Halten gebracht. Um ihn aber noch näher an die Werkstatt heranzubringen, löst der Landwirt noch einmal die Bremse – jetzt aber kann der Anhänger nicht mehr rechtzeitig angehalten werden, der Mann wird von ihm an die Wand gedrückt.

Vom Sorpesee zum Hennesee

Auf dem Hennesee schwimmt jetzt erstmals ein Motorboot, die „Möwe“. 138 Fahrgäste können darauf Platz finden. Das etwa 20 Meter lange Boot wurde mit einem Spezialfahrzeug der Bundesbahn vom Sorpesee über Sundern und Hellefeld nach Meschede gebracht. Jetzt werden dort zunächst Probefahrten auf der Talsperre unternommen.

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Kupferdraht komplett geklaut

Kabeldiebe stehlen in Meschede eine 3,2 Kilometer lange Freileitung der VEW zwischen zwei Unternehmen. Die Leitung ist aus Kupferdraht. Die Diebe sind zuvor mit Steigeisen auf die Leitungsmasten geklettert.

Fischbestände erholen sich

Der Kreisfischereiverband kann in seiner Generalversammlung in Fredeburg vermelden, dass der Fischbestand in den Flüssen und Bächen jetzt wieder seinen Bestand aus der Vorkriegszeit erreicht hat. Im letzten Jahr seien 1026 Kilogramm Fisch gefangen worden. Sorgen bereitet das Einleiten von Abwässern. Für den Abschuss von Fischreihern werden Geldprämien gezahlt.

Feuerwehr: Keine Neugier bitte

In Meschede appelliert die Feuerwehr an Eltern: Sie sollten ihre Kinder davon abhalten, bei Bränden der Feuerwehr mit ihren Fahrrädern hinterher zu fahren – zuletzt seien sie immer in „Scharen“ zu den Einsatzorten gefolgt. Auch die Älteren sollten ihre Neugierde einschränken: Wenn die Alarmsirene der Feuerwehr heult, würden viele bei der Feuerwehr anrufen, um nachzufragen, was passiert sei – das blockiere dann die Telefonanschlüsse.

Ehrung für August Macke

Der Stadtrat in Meschede spricht sich dafür aus, im Neubaugebiet auch eine Straße nach dem Maler August Macke zu benennen. Bürgermeister Engelbert Dick teilt mit, dass man auch eine Gedenktafel für Macke an dessen Geburtshaus an der Schützenstraße anbringen wolle. Der Rat beschließt ebenfalls einstimmig, dass 1959 die 1000-Jahr-Feier von Meschede stattfinden soll.

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Vietnam lädt Bödefelder ein

Über die Botschaft der Republik Vietnam in Paris lädt die vietnamesische Regierung Gerhard Gierse und Dr. Ludwig Reinold zu einem Besuch in die Hauptstadt Saigon ein. Beide sind Mitherausgeber der „Neuen Bildpost“, einer in Bödefeld erscheinenden und in ganz Deutschland und Österreich verbreiteten katholischen Wochenzeitung. Sie hatten zu Spenden für Vietnam aufgerufen und 30.000 Mark gesammelt.

Dank aus Vatikan nach Nuttlar

Seine Handwerksarbeit spricht sich international herum: „Die Schuhe, die Sie für mich gearbeitet haben, sind wirklich ausgezeichnet. Ich danke Ihnen herzlich für die geleistete Arbeit.“ Dieses Schreiben aus dem Vatikan geht in Nuttlar in der Orthopädie-Werkstatt von Anton Hömberg ein. Absender ist Monsignore Dr. Enrico Ewers, einer der sechs höchsten Kirchenrichter im Vatikan. Hömberg hat sich mit seinen Söhnen Richard und Josef einen Namen gemacht: Kunden kommen nicht nur aus Deutschland, sondern auch aus Österreich und aus Paris. Unter ihnen ist eine große Zahl an Kriegsversehrten.

Einigung auf Rathaus-Bau

Meschede soll ein neues Rathaus an der Ruhr bekommen. Das wird im Stadtrat beschlossen. Es soll im Herbst 1958 fertig gestellt sein. Man folgt dem Bauentwurf von Friedhelm Kalle (Dortmund). Um die Optik zu verbessern, wird allerdings der ursprünglich sechsgeschossige Haupttrakt und dreigeschossige Nebentrakt um je eine Etage verringert. Die Ausschachtungsarbeiten sollen bereits in Kürze beginnen.

Hunderte Bäume für die Ruhr

Mehrere hundert Bäume kann die Stadt Meschede an der gesamten Ruhr entlang pflanzen. Der Landschaftsverband stellt sie kostenlos zur Verfügung. Aus eigenen Mitteln bezahlt die Stadt neue Linden, die – außer zur Arnsberger Straße hin – an drei Seiten des Stiftsplatzes gepflanzt werden.

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