Eslohe. Sollten noch mehr CO2-Ampeln in Esloher Schulen installiert werden? So sind die ersten Erfahrungen mit den neuen Geräten im Unterricht.

In Eslohe gibt es erste Einschätzungen über den Nutzen von CO2-Messgeräten in den Schulen: Rüdiger Haertel, Leiter der Christine-Koch-Schule sprach im Schulausschuss von einer „wertvollen Unterstützung im Bereich der Infektionsschutzmaßnahmen“. Er bedauerte, dass die Gemeinde nicht noch mehr der so genannten CO2-Ampeln angeschafft habe.

Alle 20 Minuten soll ohnehin in Klassenräumen gelüftet werden. Haertel wies darauf hin, dass es schon häufig passiert sei, dass die Ampeln schon häufiger die Notwendigkeit eines früheren Lüften angezeigt hätten - teilweise schon nach zehn, 15 Minuten. Überall, wo die CO2-Ampeln eingesetzt worden seien, hätten sie mehrmals angeschlagen. Schwieriger sei es aber im Schulalltag, die Intervalle ständig zu verkürzen: Im Winter seien die Räume dann schneller ausgekühlt, es habe durch die offenen Fenster geregnet. „Es ist kein Unterricht möglich, wenn die Kinder frieren“, sagte der Schulleiter.

>>> Lesen Sie hier: Eslohe: Gemeinde bittet Bürger um Wohnraum für Flüchtlinge <<<

Dr. Rochus Franzen (CDU) erneuerte seine Skepsis gegenüber diesen Geräten, die trügerisch sein könnten: „Die Geräte messen nur den CO2-Gehalt in der Luft, sagen aber nichts aus über die Virulenz und das Infektionsgeschehen. Da entsteht das Gefühl einer falschen Sicherheit.“ Die CDU hatte deshalb schon im Gemeinderat den Antrag der SPD abgelehnt, gleich den Kauf von 65 dieser Geräte zu beauftragen: „Wir sehen darin keinen Mehrwert.“ Franzen erinnerte an die Vorgaben des Umweltbundesamtes, alle 20 Minuten die Klassenräume zu lüften. Er sagte auch, die Konzentration der Kinder könne im Unterricht darunter leiden, wenn ständig auf die Ampeln geachtet werde. Nicht in jedem Raum sei ein solches Geräte nötig.

Auch Nathalie Evers-Stumpf (SPD), selbst stellvertretende Leiterin an der Hauptschule, berichtete, dass die Ampeln teilweise schon nach zehn Minuten angeschlagen hätten, weil die Luft im Klassenzimmer so verbraucht gewesen sei und dann gelüftet wurde. Sie sagte: „Die Ampeln bieten eine große Sicherheit.“ Weil es aber zu wenige davon gebe, müsse immer überlegt werden, in welchem Raum man sie jetzt einsetzen solle. Evers-Stumpf lobte die Nachbarn in Meschede - wie berichtet, hatte der Stadtrat dort gerade 20.000 Euro für den Kauf von CO2-Ampeln bewilligt.

Der Ausschuss einigte sich darauf, zunächst weiter Erfahrungen zu sammeln. Möglicherweise könnten dann bei Bedarf noch weitere Geräte angeschafft werden.