Meschede. Miet- und Eigentumswohnungen, Bauplätze für Einfamilienhäuser und ein besonderes Schmuckstück - das plant Meyer und Partner in Meschede.

Es gehört ohne Frage zu den attraktivsten Neubaugebieten in der Stadt: Die 10.000 Quadratmeter liegen zentrumsnah, angebunden an Bus und Bahn und fußläufig von der Stadt erreichbar, Grund- und weiterführende Schulen sind quasi um die Ecke. Dazu handelt es sich um ein sonniges Plätzchen mit bester Rundum-Aussicht auf die Stadt, den Klausenberg und den Mescheder Norden. „Wir haben uns nicht umsonst mit viel Engagement darum beworben, den Zuschlag zu bekommen“, sagt Wilhelm Meyer, Geschäftsführer und Gesellschafter der „Meyer und Partner Immobilien GmbH“ aus Arnsberg. Sie hat die Fläche im Rahmen eines Bieterverfahren von der Stadt gekauft und erschließt sie nun.

Früher Flüchtlingsunterkunft

Früher lag hier die Franz Stahlmecke-Schule mit Turnhalle, später die ZUE, eine zentrale Unterbringungseinrichtung für Asylbewerber. Sie bekam noch ein eigenes Duschhaus. Insgesamt 20.000 Kubikmeter umbauter Raum. Alles ist mittlerweile abgerissen und das Wennemer Tiefbauunternehmen Sauer und Sommer wühlt sich durch die Erdhaufen. 12 Meter Höhenunterschied werden terrassiert, Ver- und Entsorgungsleitungen gelegt, Straßen gebaut. Entlang der neuen Straßenverläufe entstehen dann 14 Bauplätze für Einfamilienhäuser.

Beim Baugebiet Klocken Kapelle hat die Wennemer Firma Sauer und Sommer die Erdarbeiten übernommen. 
Beim Baugebiet Klocken Kapelle hat die Wennemer Firma Sauer und Sommer die Erdarbeiten übernommen.  © WP | Alexander Jürgens/ Sauer und Sommer

Kosten für den Grunderwerb

145 Euro pro Quadratmeter wird der Grunderwerb einschließlich Erschließung kosten. „Der Preis wurde von der Stadt festgelegt“, erklärt Meyer. Es sei ihr Wunsch gewesen, hier günstiges Bauland zu erschließen. Das setze man nun um. Offiziell verkauft werden die Grundstücke erst, wenn die Flächen parzelliert sind und eigene Flurnamen haben. Doch es gibt bereits ernste Interessenten. „Bei einigen stehen wir auch im Wort“, sagt Wilhelm Meyer. Wer letztlich kauft, muss sich allerdings verpflichten, das Grundstück bald zu bebauen. Spätestens drei Jahre nach dem Kauf muss mit dem Bau begonnen werden, zwei Jahre hat man dann maximal Zeit, das Haus fertigzustellen. Ob mit Keller oder ohne - gebaut wird individuell. Ab Sommer soll das möglich sein.

Drei Mehrfamilienhäuser

Drei Mehrfamilienhäuser entstehen direkt an der Straße Klocken Kapelle. Mathias Kratz, Projektleiter bei Meyer und Partner, nennt sie „Themenhäuser“. Sie erhalten eine Tiefgarage. Die Planungen sind noch nicht abgeschlossen, für eins ist eine Tagespflege und betreutes Wohnen im Gespräch, in den beiden anderen entstehen 27, einmal 10, einmal 17 barrierefreie Wohnungen, mit rund 50 bis 80 Quadratmetern Wohnfläche „ob als Eigentum oder Mietwohnung ist noch nicht abschließend geklärt“, so Kratz.

Die Straßenführung ist dagegen klar: Direkt neben der Walburga-Realschule wird der obere Bereich von der Klocken Kapelle erschlossen. Die Zufahrt der unteren Häuser erfolgt durch die Elisabethstraße. Damit kein Durchgangsverkehr möglich ist, sind beide Straßen nur über einen Fußweg verbunden. Am Ende der Marienstraße entsteht ein Wendehammer ohne direkte Zufahrt ins Baugebiet.

Mathias Kratz zeigt auf das ehemaligen Kesselhauses mit Schieferdach und Natursteinfassade. Hier könnten vier Wohnungen entstehen.
Mathias Kratz zeigt auf das ehemaligen Kesselhauses mit Schieferdach und Natursteinfassade. Hier könnten vier Wohnungen entstehen. © WP | Ute Tolksdorf

Das ehemalige Kesselhaus

Auf dem Gelände, das zurzeit eher an eine Mondlandschaft erinnert, ist ein Haus stehengeblieben, das man früher kaum sehen konnte: Das ehemalige Kesselhaus. „Ein schönes Gebäude “, betont Wilhelm Meyer. Mit Bögen, Natursteinfassade und Schieferdach. „Das könnte man heute gar nicht mehr bezahlen.“ Das Haus bleibt. Das habe für ihn auch was mit Nachhaltigkeit zu tun. Zurzeit wird der ehemalige Gang beseitigt und zugemauert, über den das Haus früher mit der Schule verbunden war. Später konnten dort auf 300 Quadratmetern vier Wohnungen entstehen. Ob als Eigentum oder zur Miete, da will er sich nicht festlegen. „Das wird sicher was für Liebhaber.“

Digitalisierung als Herausforderung

Alles läuft im Zeitplan, betonen Kratz und Meyer. Das, was dem Projektleiter viel Arbeit macht und eine Engelsgeduld erfordert, scheint eine Kleinigkeit: der Anschluss ans schnelle Internet, „eine Grundvoraussetzung für jedes neue Baugebiet“. Ansprechpartner wechselten da schneller, als man realisieren könne, sagt Kratz. „Dabei legen wir selbst ja alles, wir brauchen nur den Punkt für den Anschluss ans Glasfasernetz.“ Er bleibt optimistisch, dass ihm das noch gelingt und auch Wilhelm Meyer hat seinen Humor noch nicht verloren: „So wunderbar auf der Höhe. Das ist hier sonst auch eine gute Stelle, um Rauchzeichen zu machen.“

>>>Hintergrund

Das Immobilien-Unternehmen Meyer und Partner hat nach eigenen Angaben bisher mehr als 1000 Grundstücke erschlossen.

Unter anderem baute es die sogenannte Bahnschiene-West, die 2008 fertiggestellt wurde und verkaufte es aber später an einen Investor. Auf dem Gelände an der Le-Puy-Straße liegen heute McDonald’s, Kaufpark und bis November 2021 Aldi.

Zuletzt hat Meyer und Partner auch die Erschließungsarbeiten an der Liegnitzer Straße übernommen.

Zudem arbeitet die Firma im Vermittlungsgeschäft. Sie nimmt für alle Projekte noch Interessenten auf.