Meschede. . Drei Jahre lebten Flüchtlinge in der ehemaligen Franz-Stahlmecke-Schule in Meschede. Eine Million Euro wurde investiert. Jetzt steht sie leer.

Die Flüchtlingsunterkunft in der ehemaligen Franz-Stahlmecke-Schule ist Geschichte: Die Gebäude stehen wieder leer. Zur Hoch-Zeit des Flüchtlingszustroms war die ehemalige Hauptschule seit November 2015 für eine Belegung mit bis zu 450 Menschen ausgelegt gewesen.

Rückläufige Zahlen

Seit dem 4. November 2018 leben keine Flüchtlinge mehr in der Unterkunft, die letzten sind – je nach ihrem Asylstatus – auf andere Städte verteilt oder auch in ihre Heimatländer abgeschoben worden. Die Bezirksregierung Arnsberg hatte das Schulgebäude von der Stadt angemietet. Hintergrund für die Aufgabe der Einrichtung sind rückläufige Flüchtlingszahlen.

Wie viele Menschen in den drei Jahren in Meschede lebten und aus welchen Ländern sie kamen, kann die Bezirksregierung nicht sagen: Alle Daten seien bereits in ein Archivierungsprogramm übernommen worden, so eine Sprecherin.

Umbau für 990.000 Euro

Die Schule war zunächst als Notunterkunft gegründet und nach dem Neubau eines Sanitärgebäudes mit 50 Duschen, 12 Waschplätzen und zehn Toiletten anschließend im März 2016 zu einer Zentralen Unterbringungseinrichtung weiterentwickelt worden. Die Betreuung wurde durch den Malteser Hilfsdienst sichergestellt. 990.000 Euro kostete der Umbau des Gebäudes, bezahlt vom Land Nordrhein-Westfalen.

Vertragsgemäß ist die Schule am 31. Dezember, 14 Uhr, wieder an die Stadt Meschede zurückgegeben worden. Das bestätigte Stadtsprecher Jörg Fröhling auf Anfrage. Zur Sicherung der leerstehenden Gebäude gebe es einen Objektschutz.

Stadt muss wieder Flüchtlinge aufnehmen

Mit dem Wegfall der Einrichtung steigt im Gegenzug auch wieder – wie in anderen Kommunen – die normale Verpflichtung der Stadt, Flüchtlinge aufnehmen und in Wohnungen unterbringen zu müssen: Bislang waren 150 Menschen in der Stahlmecke-Schule auf diese Quote angerechnet worden. Nach einer Übergangszeit können das künftig wieder wöchentlich acht Menschen sein. „Die Zuweisungen werden kommen“, sagt Jörg Fröhling. Die künftige Nutzung des Gebäudes ist offen.

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