Remblinghausen/Meschede. Müssen Kinder aus Remblinghausen im nächsten Schuljahr zum Unterricht nach Meschede fahren? Das Thema beschäftigt weiter Politik und Eltern.
Noch ist nichts entschieden, wie das nächste Schuljahr in der Grundschule Remblinghausen verlaufen wird. Wie berichtet, gibt es dort die eigentlich erfreuliche Entwicklung, dass mehr Kinder als erwartet zur Schule gehen werden – das würde aber die zulässige Klassengröße sprengen.
Bislang werden in Remblinghausen wegen der eigentlich geringen Schülerzahlen die Kinder im ersten und zweiten Jahrgang gemeinsam unterrichtet, um die Schule als Teilstandort der Mescheder Schule unter dem Regenbogen zu erhalten. Jetzt wird befürchtet, dass einige Kinder aus Remblinghausen zum Unterricht am Hauptstandort der Schule nach Meschede fahren müssen. Das Thema treibt jetzt sowohl die Eltern als auch die Kommunalpolitiker besorgt um, die den Unterricht vor Ort im Dorf wollen – für alle Kinder. Der Schulstandort in Remblinghausen selbst ist insgesamt sicher, das geht aus dem neuen Schulentwicklungsplan der Stadt Meschede hervor.
Kritik an mangelhaften Prognosen
Bis zum 15. Januar müssen dem Hochsauerlandkreis als zuständige Schulbehörde die Zahlen der neu zu erwartenden Schüler mitgeteilt werden, dann wird die Bildung von Klassen an den Schulen im Stadtgebiet vorbereitet, erläuterte Fachbereichsleiterin Gisela Bartsch im Mescheder Stadtrat. Noch seien die Zahlen insgesamt nicht klar, sagte sie. Gerade erst sei zum Beispiel wieder eine Familie mit einem weiteren schulpflichtigen Kind nach Remblinghausen gezogen. Abwarten muss man auch auf das Kreisgesundheitsamt und die Ergebnisse seiner Schuleingangsuntersuchungen: Es muss noch feststellen, ob alle Kinder auch schulreif sind. Bartsch kündigte an, Remblinghausens Ortsvorsteher Michael Stratmann (CDU) in die Gespräche einzubinden.
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Stratmann kritisierte im Stadtrat mangelhafte Prognosen durch die Stadtverwaltung: „Wir hätten das Thema kommen sehen müssen. Mit Sicherheit hätte es auffallen können.“ Bei Gesprächen über die Schule werde immer nur aus der Rechtslage heraus diskutiert: „Aber wo ist die Perspektive für Kinder und Eltern?“ Ihm seien 21 interessierte Familien bekannt, die nach Remblinghausen zurückkehren wollten – für sie müsse es diese Perspektive geben. Die Eltern erwarteten, dass ihre Kinder vor Ort unterrichtet würden. Stratmann schließt auch eine Rückkehr zum jahrgangsbezogenen Unterricht in Remblinghausen nicht aus: Darüber müsse man nachdenken.
Fachbereichsleiter Klaus Wahle bestätigte, dass in Remblinghausen 19 Bauplätze entstehen könnten, was möglicherweise dann vielleicht irgendwann einmal 38 Kinder bedeuten könnte: „Bis das schulwirksam wird, lässt sich seriös nicht vorhersagen.“
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Dr. Jobst Köhne (FDP) verlangte mehr Flexibilität bei der Bildung von Schulklassen, „so, wie das gerade erforderlich ist“ – er erinnerte sich selbst an seine Schulzeit mit 44 Kindern in der ersten Klasse. Bürgermeister Christoph Weber wies auf die strengen rechtlichen Vorgaben bei der Bildung von Schulklassen hin: Sie würden eben auch für alle Schulen im Stadtgebiet gelten.