Bestwig. Der Sportplatz am Bähnchen in Bestwig muss dringend saniert werden. Fördergelder aber gab es bislang dafür nicht. Jetzt gibt es neue Vorschläge.

In Bestwig soll endlich Ernst gemacht werden mit der Sanierung des Sportplatzes am Bähnchen – die immerhin mit 650.000 Euro ins Gewicht fallen wird. Noch einmal soll im Frühjahr 2022 versucht werden, in den Genuss von Fördergeldern zu kommen. Das ist allerdings bisher immer gescheitert. „Wie lange wollen wir noch warten?“, fragte CDU-Fraktionschef Alexander Brockhoff im Hauptausschuss. Im April wird der letzte Versuch unternommen, sonst zahlt die Gemeinde selbst.

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Die Politiker diskutierten im Rahmen der Haushaltsberatungen. Das Sportstättenkonzept empfehle dringend den Umbau: „Da muss was passieren. Aber wollen wir immer warten und jedes Jahr einen Antrag stellen…“, sagte Brockhoff. Der Platz sei marode, eigentlich hätte schon vor Jahren investiert darin investiert werden müssen. Die Gemeinde benötige auch einen zeitgemäßen Breitensportplatz, der für mehrere Sportarten geeignet sei. Wird auch der nächste Förderantrag abgelehnt, dann soll der Umbau auch ohne Förderung kommen, so die CDU.

Schon in Sommerferien 2022 umbauen?

Auch SPD-Fraktionsvorsitzender Paul Theo Sommer unterstützt einen „zeitnahen Umbau“, falls es keine Förderung gebe – der Platz werde schließlich für den Schul-, Vereins- und Breitensport benötigt. Das sei ein „Signal“ an die Aktiven und Vereine, „dass da schnell was passiert“: „Da gehen schon Kinder von der Fahne.“ Matthias Scheidt (Grüne) dagegen war zurückhaltend angesichts eines „Bestwiger Alleinganges“: Es sei „absehbar“, dass die neue Ampel-Koalition die Sportstättenförderung ausbaue – also könnte es auch eine Förderung geben.

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Dass allerdings ganz, ganz schnell gebaut werden wird, möglichst in den Sommerferien 2022 bereits, hält Bauamtsleiter Jörg Stralka „für sehr ambitioniert bis fast unmöglich“ – er erinnerte daran, wie viele andere Aufträge Unternehmen bereits hätten. Auf eine Fördergeld-Absage will die Gemeinde allerdings vorbereitet sein: Vorarbeiten für eine Ausschreibung sollen schon beginnen.

Einstieg in Solaranlagen auf Dächern der Gemeinde

Investieren soll die Gemeinde 2022 auf Anregung der CDU auch in Solaranlagen auf gemeindeeigenen Dächern. Ohnehin soll das Dach der Grundschule Nuttlar erneuert werden. CDU-Chef Brockhoff sprach sich dafür aus, in diesem Zuge auch Photovoltaik darauf zu setzen. Außerdem komme dafür ein Wohnheim der Gemeinde in Velmede sowie die Kitas in Velmede und Ramsbeck in Frage, außerdem das Feuerwehrgerätehaus in Andreasberg. Brockhoff empfahl, jene Gebäude zu nutzen, die tagsüber genutzt würden – dann könne dort auch der Strom direkt genutzt werden.

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Bauamtsleiter Stralka schränkte ein: Nur in Nuttlar sei die Gemeinde direkter Nutzer des Gebäudes, bei den Kitas dagegen sei die Gemeinde nur Vermieter – und der Mieter könne schließlich selbst entscheiden, woher er seinen Strom beziehe. Vorgaben, den Strom abzunehmen, könne man nicht machen. Und in Andreasberg werde nur eine geringe Menge Strom verwendet. Grundsätzlich befürworteten alle Fraktionen eine stärkere Nutzung der Photovoltaik.

Der Haushalt in Bestwig soll am 15. Dezember verabschiedet werden: Dann sollen diese Fragen abschließend geklärt werden.

Für die Grünen will Matthias Scheidt erreichen, dass bei der Entwicklung von neuen Wohnbauflächen in der Gemeinde Bestwig nicht nur auf den klassischen Bau von Einfamilienhäusern geachtet wird, sondern dann auch sozialer Wohnungsbau oder altersgerechtes Wohnen möglich werde.

>>> HINTERGRUND <<<

Keinen Streit gibt es zwischen den Fraktionen um die Höhe der Gebühren 2022, sie sind einvernehmlich beschlossen worden.

Die Gebühren für den Winterdienst bleiben unverändert. Die Abfallentsorgung wird teurer, vor allem beim Sperrmüll. Einig ist man sich aber in der Bewertung, dass hier nur anfallende Kosten an die Verbraucher weitergegeben würden - wie anderswo auch. Alexander Brockhoff (CDU) meinte: „Damit hat jede Kommune im HSK zu kämpfen.“ Paul Theo Sommer (SPD) befürchtete allerdings, dass die Preisspirale sich auch 2023 weiterdrehen werde.

Das gleiche gilt bei den Gebühren für die Friedhöfe: Auch dort gibt es Erhöhungen in verschiedenen Positionen, auch dabei würden aber nur Kosten weitergegeben.