Bestwig. Bestwigs Bürgermeister Ralf Péus hat den Haushalt für 2022 vorgestellt. Es soll ordentlich investiert werden. Hier die Details.

Die Gemeinde Bestwig will im kommenden Jahr auf eine Steuererhöhung verzichten. Zum einen, so Bürgermeister Ralf Péus in seiner Haushaltsrede, würden die Bürger derzeit durch die Corona-Pandemie aber auch wegen allgemeiner Preissteigerungen in vielen Bereichen sowieso stark belastet. Zum anderen stehe ohnehin eine Reform der Grundsteuer bevor. Und schließlich dürfe man auch nicht unberücksichtigt lassen, dass die Gemeinde über eine recht hohe Ausgleichsrücklage verfüge, die den Haushaltsausgleich in diesem Jahr und in den Folgejahren ermögliche.

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Gute Nachrichten also aus dem Bestwiger Gemeinderat - zumindest dann, wenn der Rat dem Vorschlag der Verwaltung folgt. Denn eigentlich wäre nach einem Anstieg der fiktiven Hebesätze, an denen sich die Politik orientiert, eine Steuererhöhung durchaus angezeigt.

Zurückhaltung in den Vorjahren

Der von Péus vorgestellte Haushaltsplan sieht Investitionen in beträchtlicher Höhe vor: Rund 6,2 Millionen sind vorgesehen. „Investitionen in unser Infrastrukturvermögen sind angesichts einer gewissen Zurückhaltung in den Vorjahren gut und wichtig“, so Péus. Die drei größten Blöcke bilden 2022 der Bereich Feuerwehr mit knapp zwei Millionen Euro, der Bereich Straßen mit 1,5 Millionen Euro sowie der Bereich Sport mit 699.000 Euro.

An größeren Maßnahmen ist unter anderem geplant:

  • Grundschule Nuttlar: Dämmung der Dachdecke, Erneuerung der Naturschiefer-Wandbekleidung, Sanierung der Außenfassade durch Anbringung eines Wärmedämmverbundsystems (140.000 Euro); Erneuerung der Dachdeckung und Anbringung einer Photovoltaikanlage (150.000 Euro);
  • Turnhalle Ramsbeck: Austausch des Parkett-Doppelschwingbodens und des Geräteraumtores (90.000 Euro)
  • Bürger- und Rathaus: Planungskosten für die Erneuerung der EDV- und der sonstigen Verkabelung (60.000 Euro)
  • Feuerwehr Nuttlar: Anschaffung eines Löschfahrzeuges (380.000 Euro) und Erweiterung des Feuerwehrgerätehauses (1,2 Millionen Euro). Hier hofft die Gemeinde auf eine Landesförderung mit einer Höchstsumme von 250.000 Euro.
  • Feuerwehr Ramsbeck: Planungen Erweiterung/Neubau Feuerwehrgerätehaus (300.000 Euro)
  • Grundschule Ramsbeck: Sanierung der WC-Räume (130.000 Euro)
  • Sportplatz Bestwig: Bau eines Kunstrasenplatzes (650.000 EUR). Hier hofft die Gemeinde ebenfalls auf eine Landesförderung.
  • Straßenbeleuchtung im Gemeindegebiet: Erneuerung von Leuchtstellen gemäß des auf zehn Jahre angelegten Modernisierungs- und Investitionskonzepts Straßenbeleuchtung (190.000 Euro)
  • Gemeindliche Friedhöfe: Umsetzung alternativer Bestattungsformen (100.000 Euro).

Hinzu kommen laut Péus diverse Straßenbaumaßnahmen, auf deren Darstellung er in seiner Haushaltsrede allerdings verzichtete. Alles in allem werde jedoch schon aus dieser kurzen Auflistung der Maßnahmen und Investitionen deutlich, dass man sich für das kommende Jahr einiges vorgenommen habe.

Rückschau aufs laufende Jahr

Seine Rede nutzte der Bürgermeister allerdings nicht nur für den Ausblick aufs kommende Jahr, sondern auch für eine Rückschau. Immerhin hatte er in seiner Haushaltsrede im vergangenen Jahr angekündigt, dass 2021 das Jahr sein werde, in dem man sich in vielen Bereichen konzeptionell für die Zukunft aufstellen und Weichenstellungen vornehmen müsse.

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Dabei hatte er damals insbesondere die Begriffe Verkehrskonzept, Tourismuskonzept, Sportstättenkonzept, Medienkonzept, Friedhofskonzept, Feuerwehrkonzept oder auch Fortführung der Digitalisierung der Verwaltung genannt. „Als Zwischenfazit bleibt festzustellen, dass wir all das in die Wege geleitet, teilweise bereits erledigt oder doch zumindest erste Weichenstellungen vorgenommen haben“, so Péus. Besonders freue es ihn, dass man in Sachen Digitalisierung der Schulen einen Riesenschritt weitergekommen sei.

Als Fazit, so Péus zum Schluss seiner Rede, ließe sich festhalten: „Wir haben viel getan, es gibt aber auch noch viel zu tun. Es liegen viele Herausforderungen vor uns.“ Die kommunalpolitische Arbeit drohe also nicht langweilig zu werden.