Eslohe. Immer wieder testet die Redaktion neue Gastro-Angebote in der Region. Dieses Mal haben wir den Jägerhof in Eslohe unter die Lupe genommen.

Seit Oktober ist der traditionsreiche Gasthof Jägerhof an der Hauptstraße 84 in Eslohe wieder eröffnet. Gut eineinhalb Jahre hatte das beliebte Lokal leer gestanden. Die neuen Pächter, Merlin Berge und seine Verlobte Imma Orellana Llabrés, stammen aus Soest.

In Eslohe verwirklichten sie sich ihren Traum vom eigenen Restaurant (wir berichteten). Gehobene Deutsche Küche mit einem spanischen Hauch versprechen die beiden, denn immerhin wurde Imma Orellana Llabrés auf der spanischen Insel Menorca geboren. Ob sie ihr Versprechen halten? Wir haben nach der Neueröffnung den Gastro-Test gemacht.

Das Ambiente

Alles ist frisch renoviert. Die Räumlichkeiten sind hell und großzügig. Überall findet man stilvolle Dekoration, ohne dass die Ausstattung überladen wirkt. Das Restaurant ist großzügig gestaltet, wirkt aber doch angenehm einladend. Ein künstliches Kaminfeuer erzeugt gleich etwas Gemütlichkeit. Gemütlich ist nach wie vor auch der Thekenbereich, der im traditionellen Stil geblieben ist, was sicher manchen Esloher freut, der auf ein Feierabend-Bier in den Jägerhof einkehrt. Sicher werden sich auch die Kegelclubs und Stammtische freuen, dass sie hier wieder willkommen sind.

Der Service

Geschmeckt haben uns auch die Filetspitzen mit Knödeln und Rotkohl.           
Geschmeckt haben uns auch die Filetspitzen mit Knödeln und Rotkohl.           © Gudrun Schulte

Es ist gut was los an diesem Donnerstagabend. Wir sind, obwohl es erst 18 Uhr ist, nicht die einzigen Gäste. An einem Tisch sitzt eine kleine Geburtstagsgesellschaft. An einem anderen Tisch sitzt eine Familie mit vier Personen. Zwei junge Männer sitzen uns schräg gegenüber. Ein Frauenclübchen hat es sich am Kaminfeuer gemütlich gemacht. Einige Gäste sitzen vorn in der urigen Gaststube. Die sehr freundliche Bedienung kommt rasch und nimmt die Bestellung auf. Die Getränke kommen sofort - solange es eben dauert ein gutes Bier zu zapfen. Wir warten auch nicht lange aufs Essen. Der nette Service fragt immer mal nach dem Rechten, ohne lästig zu sein. Sogar der Chef und Küchenmeister kommt vorbei und erkundigt sich persönlich, ob es geschmeckt hat und ob alles in Ordnung war. Wirklich sehr aufmerksam! Das gilt auch für die Bedienung, wenn es ums Nachliefern der Getränke geht.

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Das Angebot

Die Speisekarte spiegelt die angekündigte gehobene Deutsche Küche wider. Es gibt als Vorspeise die traditionelle Kraftbrühe, aber auch Kürbissuppe und Salate - und eben auch den versprochenen Hauch Spanien: spanischen Käse und einen spanischen Vorspeisenteller. Hauptspeisen sind: Schweinemedaillons, Entenkeule, Zanderfilet, Tagliatelle und vegetarische Gemüselasagne, verschiedene Schnitzelvariationen und Steaks. Auf der Tafel steht noch ein „Tagesgericht“ - an unserem Abend auch klassisch Deutsch: „Filetspitzen mit Kartoffelknödeln und Rotkohl“. Als Dessert gibt es „Geeisten Cappuccino“ und „Crema Catalana“. Für unseren Geschmack könnte die Speisekarte noch etwas mehr „Spanien“ vertragen, aber man muss ja auch erst mal den Geschmack der „Esloher“ treffen. Geplant ist es aber wohl, „Spanische Abende“ anzubieten. Wir würden uns freuen!

Der Geschmack

Uns hat es sehr gut geschmeckt. Wir hatten die spanische Vorspeisenplatte „Plato de Embutidos“. Ein Augen- und Gaumenschmaus: spanischer Serrano-Schinken, verschiedene spanische Käsesorten und spanische Salami liebevoll angerichtet auf einer Baumscheibe mit frischen Johannisbeeren, Weintrauben und Walnüssen. Dazu gibt’s sehr leckeren Honigsenf und krosses, warmes Stangenbrot. Für uns zwei als Vorspeise zu viel. Der Rest wurde uns netterweise für zu Hause eingepackt. Es wäre sehr schade drum gewesen. Als Hauptgerichte gab es Filetspitzen mit Kartoffelknödel und Rotkohl und das „Jägerhof Krüstchen“. Beides optisch schön präsentiert. Die Filetspitzen mit frischen Champignons und leckerer Soße sowie Beilagen waren sehr gut im Geschmack. Das Krüstchen hätte ein bisschen mehr Soße vertragen können - allerdings ist der Testesser in diesem Fall ein riesiger Soßenfan und vielleicht nicht das Maß aller Dinge. Geschmeckt hat es ihm trotzdem.

Preis-Leistungsverhältnis

Schnitzel gibt es in mehreren Variationen: Hier das Jägerhof-Krüstchen.          
Schnitzel gibt es in mehreren Variationen: Hier das Jägerhof-Krüstchen.           © Gudrun Schulte

Einen so üppigen Vorspeisenteller für 11,50 Euro anzubieten, scheint uns sehr günstig. Zumal wir ja sogar am nächsten Tag noch etwas davon hatten. Auch die Filetspitzen für 14,50 Euro und das „Krüstchen“ zum gleichen Preis sind günstig. Auch hier waren die Portionen gut bemessen. Die Getränkepreise liegen im üblichen Rahmen. Das Preis-Leistungsverhältnis ist sehr gut.

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Fazit

Es ist schön, dass der alteingesessene Jägerhof wieder mit Leben erfüllt ist. Viele Esloherinnen und Esloher werden sich sehr darüber freuen. Damit ist das kulinarische Angebot in Eslohe noch einmal erweitert worden. Hier stimmt das Preis-Leistungsverhältnis, der Service war sehr gut und das Essen wirklich lecker. Auch von den umliegenden Tischen war viel Lob über das Essen zu hören. Man sitzt hier recht gut und fühlt sich gut aufgehoben. Wenn man im nächsten Sommer dann auch noch draußen sitzen kann, um das leckere Essen oder ein kühles Getränk zu genießen, dann sind Erholung und Genuss doppelt garantiert - zumal dann hinterm Haus ein echter Biergarten entstehen soll. Bis jetzt gab es ja nur einige Tische an der Seite zum Ort hin. Wir können den Jägerhof jedenfalls schon jetzt empfehlen!

  • Geöffnet ist die Küche des Jägerhofs dienstags bis donnerstags von 17 bis 22 Uhr, freitags von 17 bis 22.30 Uhr, samstags von 12 bis 14.30 Uhr und von 17 bis 22.30 Uhr sowie sonntags von 12 bis 14.30 und von 17 bis 22 Uhr.
  • Zum Gastro-Test: Die Redaktion testet regelmäßig gastronomische Angebote in der Region. Die Tests erfolgen unabhängig, werden von den Redakteuren selbst bezahlt und stehen in keinem Zusammenhang mit kommerziellen Zwecken.