Meschede. Die „Aktion Waldretter“ ist in Meschede im vollen Gang: Um den Lörmecketurm verändert sich dadurch bereits die Landschaft - mit Folgen.

Demnächst wird Meschede auch als Ausflugsziel um alle die werben können, die einen farbenprächtigen Indian Summer erleben möchten. Die Grundlagen dafür sind jetzt am Lörmecketurm gelegt - mit dann knallroten Blättern der Roteiche und den gelben Nadeln der Lärchen. Die „Aktion Waldretter“ ist in vollem Gang.

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Wobei: Denken muss man sich den Aufbau des neuen Waldes nach der Beseitigung der Borkenkäfer-Schäden schon langfristiger - „demnächst“ bedeutet in diesem Zusammenhang, dass die neu gepflanzten Eichen auch in 50 Jahren noch ein wenig schlapp aussehen werden, sagt Stadtförster Roland Wiese. In 100, 150 Jahren werden sie dann richtig eindrucksvoll sein, zusammen mit den ebenfalls neu gepflanzten Douglasien und Tannen werden sie den bunten Mischwald der Zukunft bilden. Das sind die Arten, in die Wiese angesichts des sich verändernden Klimas besondere Erwartungen setzt.

Jugendfeuerwehr hat „Forest for Future“ auf dem Dienstplan

Jetzt werden noch die letzten von 10.000 jungen Bäumen auf fünf Hektar im Umfeld des Lörmecketurmes gepflanzt - alle, wie berichtet, finanziert über das Social-Startup-Unternehmen „WaldLokal“, mit dem die Stadt Meschede zusammenarbeitet. Auch unsere Zeitung und ihre Leser und Leserinnen bringen sich hier mit Spenden ein. Rund 15.000 Euro werden hier zur Verfügung gestellt.

Ab einem Alter von zehn bis 20 Jahren fängt ein Walnussbaum an, Früchte zu tragen. Dann werden sich Tobias und Stefan sicherlich an die WP-Pflanzaktion erinnern, wenn sie dort Nüsse finden werden.
Ab einem Alter von zehn bis 20 Jahren fängt ein Walnussbaum an, Früchte zu tragen. Dann werden sich Tobias und Stefan sicherlich an die WP-Pflanzaktion erinnern, wenn sie dort Nüsse finden werden. © Stefan Pieper

Jetzt stehen dafür, neben besagten Eichen, Douglasien und Tannen, auch Esskastanien, Walnussbäume und Hainbuchen. Förster Wiese setzt darauf, dass 80 Prozent der jungen Pflanzen auch anwachsen werden. Mitbeteiligt an der Pflanzaktion war die Jugendfeuerwehr Eversberg-Wehrstapel - als „Forest for Future“ wurde das Teil des Dienstplans, sagte Carsten Neumann, stellvertretender Stadtjugendfeuerwehrwart: „Damit wollen wir auch ein Zeichen setzen.“

Bei der Stadt ist das Projekt mit „WaldLokal“ ein Baustein, um den Stadtforst vielfältig und klimastabil aufzubauen. In den nächsten Wochen werden weitere 10.000 Bäume durch die Stadt neu angepflanzt, vom Küppel in Freienohl im Westen bis nach Föckinghausen im Osten, darunter auch Zedern und Kiefern. Die große Auswahl an Baumarten ist gewollt: Macht auch in der Zukunft eine Art (wie eben jetzt die Fichte) schlapp, dann stirbt nicht mehr ein kompletter Wald.

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2022 kommen weitere 100.000 Bäume hinzu, dann wären rund 80 Prozent der Schadflächen der Stadt wieder „bestockt“, wie Fachleute sagen: „Dann sind wir ein gutes Stück weiter“, so Roland Wiese. Hinzu kommen die Bäume, die sich zufällig zwischen den Neuanpflanzungen selbst säen. Die Natur ist nicht zu unterstützen: Am Rüthener Weg hat die Stadt es mit 2000 Kirschen versucht, tatsächlich stehen nur noch eine Handvoll davon - sie setzten sich an dem Standort nicht durch, dafür wachsen jetzt Lärchen.

>>>HINTERGRUND<<<

Mit der Aktion „Waldretter“ will unsere Zeitung einen Beitrag leisten, um die von Borkenkäfer und Windwurf zerstörten Flächen in Südwestfalen wieder zu bewalden. Wie wichtig das Thema ist,verdeutlicht diese Zahl. 26,9 Prozent der NRW-Fläche (oder 915.800 Hektar) besteht aus Wald. In unserer Region ist der Anteil noch größer.

>>> Viele, viele Fotos von der Waldretter-Aktion am Lörmecketurm in unserer Fotostrecke <<<

Unsere Zeitung beteiligt sich auch finanziell an der Aktion. Für jeden neuen Leser pflanzen wir einen Baum in der Region. Der Verlag hat zugesagt, mindestens 1500 Bäume zu spenden. Für Leser, die einen neuen Leser werben, gibt es ein besonderes Angebot unter wp.de/aufforsten

Wir laden alle ein, sich an der Wiederaufforstung von Südwestfalen zu beteiligen und selbst Waldretter zu werden.

Das geht auf diverse Art und Weise: Eine Baumspende ist ab einem Betrag von 5 Euro möglich. Dafür wird die Fläche gerodet und hergerichtet, ein Setzling gepflanzt und gepflegt. Und weil nicht jedes Bäumchen angeht, wird bei Bedarf noch mal nachgepflanzt.

Ab einem Betrag von 50 Euro, also ab 10 Baumspenden, wird auf Wunsch eine Spendenquittung ausgestellt. Natürlich wählt jeder Spender selbst aus, in welchem Bereich zwischen Hagen und Siegen, Brilon und Schwelm das Bäumchen gepflanzt werden soll. Hier geht’s zur Spende: wp.de/waldretter

Baumpate werden: Da die Wiederaufforstung eine Generationenaufgabe ist, kann man auch Baumpate werden. Für monatlich 10 Euro wird der Spender Pate einer 50 Quadratmeter großen Waldfläche, um für eine kontinuierliche Wiederaufforstung zu sorgen. Wer 19 Euro monatlich spenden möchte, wird Pate von 100 Quadratmeter Mischwald. Details: waldlokal.com/waldretter-projekt

Direktspenden sind möglich an: WaldLokal gGmbh; IBAN: DE794145 0075 0000 0283 57; Verwendungszweck: Waldretter/und Ort der Aufforstung.

Die Partner des Waldretter-Projektes sind: Waldlokal gGmbH,Wald und Holz NRW, Regionalverband Ruhr Grün, Wirtschaftsbetrieb Hagen sowie die örtlichen Forstämter in der Region.

Auf unserer Internetseite wp.de/waldretter haben wir auch einen Baumzähler installiert. Auf diese Weise können Sie den Fortschritt der Aktion in regelmäßigen Abständen verfolgen.