Meschede. „Wir denken im großen Stil“, sagt der Initiator: Jetzt startet die Aktion Waldretter bei Meschede - und das wird nicht das einzige Projekt sein.

Jetzt kann die Aktion „Waldretter“ starten: Im November werden am Lörmecketurm aus ersten Spenden der Aktion die ersten 10.000 Bäume neu gepflanzt.

Die Stadt Meschede stellt dafür die Flächen bereit. Anfangs sind es fünf Hektar, die Stadtförster Roland Wiese für den Start ausgeschaut hat – aber die Aktion soll ja buchstäblich wachsen. Platz genug für weitere Bäume gibt es auf den vom Borkenkäfer geschädigten Flächen reichlich. Die Stadt ist da froh über jede Unterstützung. Auch unsere Zeitung unterstützt die Aktion „Waldretter“.

Partnerschaft mit gemeinnütziger WaldLokal-GmbH

Wiese hat die Pflanzen bereits bestellt, auch die erforderliche Arbeitskolonne ist verpflichtet. Gepflanzt wird südlich des Lörmecketurms:

Symbolträchtig: Rund um den Lörmecketurm wird es wieder Bäume geben. Kämmerer Jürgen Bartholme, Andrea Tigges von WaldLokal, Stadtförster Roland Wiese und WaldLokal-Initiator Mario Ernst (von links) besiegelten die Zusammenarbeit zwischen der Stadt Meschede und dem Non-Profit-Unternehmen.  
Symbolträchtig: Rund um den Lörmecketurm wird es wieder Bäume geben. Kämmerer Jürgen Bartholme, Andrea Tigges von WaldLokal, Stadtförster Roland Wiese und WaldLokal-Initiator Mario Ernst (von links) besiegelten die Zusammenarbeit zwischen der Stadt Meschede und dem Non-Profit-Unternehmen.   © Jürgen Kortmann

Hier ist der Plackweg die Grenze zwischen Meschede und Warstein. Entstehen wird durch die Spenden ein schöner bunter Mischwald unter anderem aus Hainbuchen, Esskastanien, Eichen, Douglasien, Weißtannen, Edeltannen – mit genügend Abstand untereinander, damit auch anderes Saatgut gedeihen kann, das die Natur hierhin treibt. 40 bis 60 Zentimeter hoch sind die Jungpflanzen. Wer dann in etwa fünf Jahren vom Lörmecketurm aus in Richtung Meschede schaut, der wird dort das erste größer gewordene Waldretter-Waldgebiet sehen. Nördlich, auf Warsteiner Gebiet, wird sich Ähnliches tun. Umgesetzt wird der „Waldretter“ über die gemeinnützige WaldLokal-GmbH aus Soest.

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Die Vereinbarung zwischen WaldLokal und Stadt Meschede wurde am Lörmecketurm unterzeichnet. 15.000 Euro gibt WaldLokal für das erste Mescheder Waldretter-Vorhaben aus. Ideengeber und Initiator von WaldLokal ist Mario Ernst, geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens Piel in Soest. Mit seinem eigenen Unternehmen hat WaldLokal nichts zu tun, es ist eine reine Non-Profit-Organisation. Deren Gründung hat auch seine kleine Tochter mit zu verantworten.

„Papa, was machst du denn für das Klima?“

Denn sie hatte ihn gefragt, „Papa, was machst du denn für das Klima?“ Inzwischen kann er die Antwort geben: Bäume pflanzen – und zwar viele! „Wir denken im großen Stil“, sagt er: 100 bis 300 Millionen neue Bäume sollen es in den nächsten Jahren in Südwestfalen werden. „Ein Baum alleine wird es nicht tun. Da müssen eine Menge Bäume mehr her. Je mehr Spenden wir erhalten, umso mehr Bäume werden gepflanzt“, sichert er zu.

>>> Lesen Sie hier: So soll in Meschede der Wald neu entstehen <<<

Im Hochsauerlandkreis machen schon zehn der zwölf Städte und Gemeinden bei WaldLokal mit. Ernst hat aber auch schon Anfragen zum Beispiel vom Niederrhein und der Schwäbischen Alb. Ein ganzes Netzwerk soll so entstehen. „Wir verstehen uns als Social Startup“, sagt Ernst:

Freier Blick am Lörmecketurm. Wenig erinnert hier an die vielen Fichtenwälder, die hier noch im letzten Jahr standen.
Freier Blick am Lörmecketurm. Wenig erinnert hier an die vielen Fichtenwälder, die hier noch im letzten Jahr standen. © Jürgen Kortmann

Er verspricht keinerlei Bürokratie, reine ehrenamtliche Tätigkeit. Spendenquittungen dürfen von WaldLokal digital ausgestellt werden. Die IHK in Arnsberg und der Landesbetrieb Wald und Holz unterstützen WaldLokal. Der Name ist durchaus gewollt doppeldeutig gemeint: Es ist zwar kein Lokal, das da neu im Wald entstehe -- aber in einer Kneipe treffe man sich eben. In diesem Fall sollen sich Privatleute und Unternehmer treffen, die sich für ihren lokalen Wald einsetzen: „Wir wollen die Herzen der Leute erreichen.“ Natürlich könnten Unternehmen die größte Finanzkraft durch Spenden einbringen – aber auch kleine Spenden von Privatleuten summieren sich eben.

Unternehmen soll außerdem auch auf ihrem Weg zur Klimaneutralität geholfen werden und bei der Kompensierung des CO2-Verbrauchs – durch Vermittlung von Klimaschutz- und Aufforstungsprojekten. Natürlich profitiere bei Unternehmen auch das Image davon, sagt Mario Ernst: „Man kann dadurch auch seine Marke als Arbeitgeber stärken. Aber warum denn auch nicht?“

>>> HINTERGRUND <<<

Mit der Aktion „Waldretter“ will unsere Zeitung einen Beitrag leisten, um die von Borkenkäfer und Windwurf zerstörten Flächen in Südwestfalen wieder zu bewalden. Wie wichtig das Thema ist, verdeutlicht diese Zahl. 26,9 Prozent der NRW-Fläche (oder 915.800 Hektar) besteht aus Wald. In unserer Region ist der Anteil noch größer.

Unsere Zeitung beteiligt sich auch finanziell an der Aktion. Für jeden neuen Leser pflanzen wir einen Baum in der Region. Der Verlag hat zugesagt, mindestens 1500 Bäume zu spenden. Für Leser, die einen neuen Leser werben, gibt es ein besonderes Angebot unter aufforsten

Wir laden alle ein, sich an der Wiederaufforstung von Südwestfalen zu beteiligen und selbst Waldretter zu werden. Das geht auf diverse Art und Weise:

Eine Baumspende ist ab einem Betrag von 5 Euro möglich. Dafür wird die Fläche gerodet und hergerichtet, ein Setzling gepflanzt und gepflegt.

So sah es noch im September 2020 am Lörmecketurm aus. Das Bild ist bei einer Erkundung des Waldes mit einer Drohne aufgenommen worden, um die Borkenkäfer-Schäden zu ermitteln..
So sah es noch im September 2020 am Lörmecketurm aus. Das Bild ist bei einer Erkundung des Waldes mit einer Drohne aufgenommen worden, um die Borkenkäfer-Schäden zu ermitteln.. © Thomas Gördes

Und weil nicht jedes Bäumchen angeht, wird bei Bedarf noch mal nachgepflanzt. Ab einem Betrag von 50 Euro, also ab 10 Baumspenden, wird auf Wunsch eine Spendenquittung ausgestellt. Natürlich wählt jeder Spender selbst aus, in welchem Bereich zwischen Hagen und Siegen, Brilon und Schwelm das Bäumchen gepflanzt werden soll. Hier geht’s zur Spende: waldretter

Baumpate werden: Da die Wiederaufforstung eine Generationenaufgabe ist, kann man auch Baumpate werden. Für monatlich 10 Euro wird der Spender Pate einer 50 Quadratmeter großen Waldfläche, um für eine kontinuierliche Wiederaufforstung zu sorgen. Wer 19 Euro monatlich spenden möchte, wird Pate von 100m2 Mischwald. Details: waldlokal.com/waldretter-projekt

Direktspenden sind möglich an: WaldLokal gGmbH; IBAN: DE79 4145 0075 0000 0283 57; Verwendungszweck: Waldretter/ und Ort der Aufforstung.

Die Partner des Waldretter-Projektes sind: Waldlokal gGmbH, Wald und Holz NRW, Regionalverband Ruhr Grün, Wirtschaftsbetrieb Hagen sowie die örtlichen Forstämter in der Region.

Auf unserer Internetseite waldretter haben wir auch einen Baumzähler installiert. Auf diese Weise können Sie den Fortschritt der Aktion in regelmäßigen Abständen verfolgen.