Meschede-Freienohl. Holzbauten werden auch im Sauerland immer beliebter. Das Familienunternehmen Holzbau Winterhoff weiß warum:

Das Grundstück ist erworben, die Finanzierung für das neue Eigenheim steht – jetzt geht es an die Planung des eigenen Traumhauses. Dabei stellt sich künftigen Eigenheimbesitzern zu allererst die Frage, wie das Bauvorhaben konkret umgesetzt werden soll. Nicht nur, wie das Haus aussehen soll, sondern mit welchem Werkstoff und wie es gebaut werden soll, ist relevant für die Planung.

Neben der gängigen Massivbauweise oder dem schnell errichteten Fertighaus, wächst die Nachfrage nach Holzbauten in den letzten Jahren enorm. Die Geschäftsführer des Mescheder Familienunternehmens Holzbau Winterhoff erzählen im Gespräch mit dieser Zeitung, warum der Holzbau so attraktiv ist und worauf bei dabei zu achten ist.

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Grundlegend ist die Methode nichts Neues, sondern eine Bauweise mit langer Tradition. „Der bewährte Bau, wie das Fachwerk, hat sich aber weiterentwickelt“, erklärt Kevin Winterhoff. Heute lasse sich auf den ersten Blick kein Unterschied feststellen zwischen Massivbau und Holzhaus, bei dem auch die Außenwände verputzt und so individuell gestaltet werden können.

Besonders bei jungen Leuten sei in den letzten Jahren die Nachfrage stark gestiegen, doch auch bei älteren Menschen oder anfänglichen Skeptikern treffe das Haus aus Holz auf immer mehr Anklang, so die Experten. „Immer mehr legen großen Wert auf erneuerbare Energien und nachhaltige Bau- und Rohstoffe. Alte Fertighausbauten haben da nichts mehr mit einem modernen Bau zu tun“, sagt Geschäftsführer Jochen Winterhoff. War der Holzbau zunächst eher im Süden Deutschlands vertreten, so gibt es heute durchschnittlich etwa 20 Prozent Häuser aus Holz in NRW.

In der eigenen Fertigungshalle werden die verschiedenen Bauteile des Hauses zunächst angefertigt, sodass später auf dem Grundstück alles nur noch montiert und zusammengesetzt werden muss.
In der eigenen Fertigungshalle werden die verschiedenen Bauteile des Hauses zunächst angefertigt, sodass später auf dem Grundstück alles nur noch montiert und zusammengesetzt werden muss. © Holzbau Winterhoff

Nachhaltige Baustoffe erfüllen auch die KfW-Anforderungen

Grund für die steigende Nachfrage ist vor allem der nachhaltige Rohstoff und die damit verbundenen Vorteile. „Holz hat eine hochwertige Dämmeigenschaft – Holzwände an sich sind warm. Dadurch muss weniger geheizt werden und das spart Kosten“, so Jochen Winterhoff. Ein Holzbau erfülle darum auch ohne Probleme die KfW-Anforderungen für ein energieeffizientes Haus. Durch die gute Dämmeigenschaft verringert sich außerdem die Dicke der Wand, was dazu führt, dass im Vergleich zu anderen Gebäuden, mehr Platz vorhanden ist.

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„Das können schnell sechs oder sieben Quadratmeter in einem Geschoss sein“, meint der Geschäftsführer. „Ein weiterer Vorteil ist die Wohngesundheit. Das Wohnklima ist sehr angenehm weil der Wandaufbau diffusionsoffen ist“, sagt Kevin Winterhoff und erklärt weiter, dass dies bedeute, dass die Feuchtigkeit aus den Räumen sowohl nach außen als auch nach innen gelange und sich so die Luft selbst reguliere. Auf Folien wird, außer beim Dach, komplett verzichtet – alle Baustoffe, die bei Holzbau Winterhoff verwendet werden, beispielsweise Zellulose zur Dämmung, sind nachhaltig und allergikergerecht.

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Ein weiterer großer Vorteil des Holzbaus ist die schnelle und wetterunabhängige Errichtung. „Wir können die komplette Vorarbeit auch bei schlechtem Wetter bei uns in der Halle umsetzen. Das verkürzt die Arbeitszeit“, erklärt Jochen Winterhoff. Denn in der eigenen Fertigungshalle werden die verschiedenen Teile des Hauses, wie die Wände, vorab angefertigt, sodass das komplette Haus auf dem Grundstück später nur zusammengesetzt werden muss. „Das ist sozusagen Lego für Große“, scherzt der Geschäftsführer. Drei bis vier Wochen dauere diese Vorarbeit, hinzu kommen zwei Tage Montage. Danach beginne dann der Ausbau. „Bei uns kann alles schneller gehen als beim Massivbau. Von der Produktion bis zum Einzug vergehen in der Regel sechs Monate“, verdeutlicht Kevin Winterhoff.

Eine detaillierte Planung ist beim Holzbau besonders wichtig. 
Eine detaillierte Planung ist beim Holzbau besonders wichtig.  © Holzbau Winterhoff

Umfangreiche Planung notwendig

Damit alles so schnell gehen kann, ist es eine umfangreiche Vorarbeit notwendig. Diese sei beim Gebäude aus Holz noch mal wichtiger als zum Beispiel beim Massivhaus. „Weil wir viel vorbereiten, ist die Planung sehr detailliert“, so Jochen Winterhoff. Interessenten, die zu einem ersten Gespräch kommen, sollten deshalb nicht nur ein Grundstück besitzen, sondern im besten Fall schon eine Vorstellung von ihrem Traumhaus haben.

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Welche Anforderungen habe ich an mein Haus? Wie sollen die Räume gegliedert sein? Welche Besonderheiten sind bei meinem Grundstück zu beachten? Antworten auf diese Fragen, sollten die Interessenten auf jeden Fall ins Gespräch mitbringen. Wer sich letztlich für einen Holzbau entscheidet, der müsse mit minimalen Mehrkosten im Vergleich zu einem Steinbau rechnen, jedoch seien die Nebenkosten später deutlich geringer.

„Ich wurde einmal nach den Nachteilen eines Holzhauses gefragt – nach langem Überlegen ist mir aber keiner eingefallen“, sagt Jochen Winterhoff schließlich.