Meschede. Immer wieder standen die Mescheder Gastwirte De Luca im Maskenstreit in der Kritik. Es gab Gerüchte über Schließungen. Jetzt äußern sie sich.

Das Gerücht hielt sich hartnäckig und ploppte auch immer wieder auf: Frank und Gabriella De Luca müssen ihr Mescheder Lokal schließen, das sie erst im vergangenen Jahr groß neu eröffnet hatten, weil bei ihnen keine Masken getragen werden. Das sei eine Anordnung des Ordnungsamtes. „Nein, das stimmt so nicht“, betonen beide. Auch wenn sie jetzt erstmal Zündstoff aus der Diskussion nehmen.

Das erste Mal kam das Gerücht während des Jahresurlaubs des Familienbetriebes auf. Das zweite Mal in dieser Woche. „Ja, wir hatten jetzt zehn Tage nur Außer-Haus-Verkauf“, erklärt Gabriella De Luca. Der Grund liege aber im hohen Krankenstand beim Personal. „Allein hätten wir das hier mit dem Service nicht geschafft.“ Ab Donnerstag aber wird die Pizzeria wieder normal geöffnet.

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Bedienung tragen ab sofort Masken

Und ab sofort wird die Bedienung auch Masken tragen, erklären beide. „Das machen wir, um die Situation ein wenig zu entschärfen“, erklären sie. Schon lange haben die De Lucas ein Schild im Fenster hängen: „An unsere Gäste, hier ist jeder willkommen! Mit Maske, ohne Maske, mit Test, ohne Test, mit Impfung, ohne Impfung. Jeder soll selbst bestimmen und entscheiden dürfen! Familie De Luca“. Nach dieser Devise hatten sie in den vergangenen Monaten ihre Gäste bedient, ohne Einhaltung der Corona-Schutzverordnung.

Hier soll jeder nach seiner Fasson selig werden, heißt es auf dem Schild im Fenster der Pizzeria De Luca, egal ob Maskenträger, geimpft oder nicht. Mit den Coronaregeln passt das nicht zusammen. 
Hier soll jeder nach seiner Fasson selig werden, heißt es auf dem Schild im Fenster der Pizzeria De Luca, egal ob Maskenträger, geimpft oder nicht. Mit den Coronaregeln passt das nicht zusammen.  © WP | Ute Tolksdorf

Deshalb habe sich auch immer mal wieder das Ordnungsamt gemeldet. „Das müssen die ja auch tun, wenn sich Menschen beschweren“, sagt Frank De Luca. „Denunzianten“, nennt sie seine Frau. Für sie ein Zeichen der Spaltung und Hetze in der Gesellschaft. „Hier schießen Geimpfte auf Ungeimpfte und andersherum.“

Die Maske macht krank

Beide stehen weiter zu ihrer Überzeugung: Die Maske mache kränker als das Virus. Es sei nicht bewiesen, dass sie überhaupt Viren abhalte. Sie sei aber vor allem eine Belastung bei der Arbeit, im Service beim Treppen rauf- und runtersteigen und am heißen Backofen. Beide vermissen die Logik: „Wer ins Lokal kommt, setzt sie auf, aber am Tisch setzen wir sie ab? Gibt es dann da keine Viren?“, fragt Gabriella De Luca. „Und was ist, wenn einer meiner Mitarbeiter mit Maske stürzt? Dann bin ich in der Verantwortung“, ärgert sich Frank De Luca. „Das nimmt mir niemand ab.“

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Wer nicht kommen wolle, weil er zum Beispiel Angst habe, möge bitte ein anderes Restaurant aufsuchen, sagen beide. Man zwinge ja niemanden, hereinzukommen. „Aber wer kommt, muss auch akzeptieren, dass ich Angst vor den Folgen der Impfung habe und mich deshalb nicht impfen lasse“, ergänzt seine Frau. Angst vor Corona hat sie dagegen nicht. Und letztlich gelte immer noch ihr Hausrecht.

Eine Einstellung, die in den vergangenen Monaten von den Gästen unterstützt worden sei. „Der Laden platzte aus allen Nähten. Wir hatten Gäste aus einem Umkreis von bis zu 70 Kilometern, die extra gekommen sind, weil wir so sind, wie wir sind.“