Meschede. Frank und Gabriella De Luca wagen einen Neustart in Meschede - trotz Corona. Sie sagen, was sie antreibt und zeigen ihr neues Lokal.

Gabriella und Frank De Luca sind froh, dass die Zeit des Wartens jetzt bald vorbei ist. „Wir gehen ein ohne Gäste“, sagen sie. Am 31. Juli startet das Ehepaar in seiner neuen Pizzeria, im ehemaligen „Computerhaus Busse“, rund 50 Meter vom alten Mescheder Betrieb entfernt. Größer, schöner und „so gemütlich, dass die Leute gar nicht mehr nach Hause wollen“, verspricht Gabriella De Luca.

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Küche wuchs nicht mit

In der alten Steh-Pizzeria fehlte immer der Platz. „Vor allem in der Küche“, erzählt sie. Das Restaurant war gewachsen, doch die Küche wuchs nicht mit. Zum Schluss gab es zwar 20 Plätze vorn, 30 im Restaurant-Bereich und 40 draußen, doch die Küche konnte mit diesen Anforderungen nicht Schritt halten. „Das war auch für uns unbefriedigend, wenn die Gäste warten mussten“, erzählt Frank De Luca.

Die Inneneinrichtung der neue Pizzeria trägt die Handschrift von Gabriella De Luca.
Die Inneneinrichtung der neue Pizzeria trägt die Handschrift von Gabriella De Luca. © Ute Tolksdorf

„Und dann schickte uns der Himmel ein Angebot“, schwärmt Gabriella de Luca. 2018 hatten Jörg und Frank Hohmann das Haus erworben. Als der Mieter auszog, dachten sie direkt an die De Lucas. „Wenn meine Frau und ich dort essen waren, haben wir oft darüber geredet, dass es toll, aber eigentlich zu eng ist“, erzählt Jörg Hohmann. Die Idee kam zur richtigen Zeit. „Wir hatten schon lange überlegt, wie und wo wir uns vergrößern könnten, aber nichts Passendes gefunden.“ Hohmann ließ das ehemalige Computerhaus im Sinne der neuen Pächter umbauen. Das Paar hat auch die darüber liegende Wohnung bezogen.

Rund 90 Plätze

Die Restaurant-Fläche ist nun fünfmal größer als im alten Ecklokal. Im Erdgeschoss gibt es weiterhin 20 Stehtische, in der ersten Etage Platz für 30 Gäste und in der zweiten Etage noch mal 40 Plätze, die auch separat an Gesellschaften vermietet werden können. Dazu die Außengastronomie. „Wenn das Wetter schön ist, wollen die Menschen draußen sitzen“, weiß Frank De Luca. Im Innern ist alles über eine offene Treppe zu erreichen.

Auch die im Untergeschoss liegende Küche ist einsehbar. „Das war ja früher auch so. Wir haben nichts zu verbergen“, sagt Frank De Luca. Bei ihrer Einrichtung allerdings hat das Paar aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt: Es gibt genügend Platz, einen Kochblock, eine Salat- und eine Pizza-Theke sowie eine Spülküche. „Damit man sich nicht gegenseitig im Weg steht.“ Damit wird auch die Speisekarte leicht verändert, noch mehr Saisonales, mehr Fleisch- und Fischgerichte, will Frank De Luca anbieten.

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Modern, aber nicht extravagant

Die Inneneinrichtung trägt die Handschrift seiner Frau: Die meisten Möbel sind in Anthrazit gehalten, , dazu gibt es Eyecatcher in Smaragdgrün, und dazu große silbergerahmte Spiegel. „Es soll gemütlich sein“, betont die Inhaberin. Modern, aber nicht extravagant. „Wir wollen uns ja nicht verändern, nur vergrößern“, ergänzt ihr Mann. Gabriella De Luca ist es wichtig, dass sich weiterhin alle bei ihr wohl fühlen. „Auch die Jugendlichen, die sich nur auf ein Getränk treffen.“

Am 31. Juli ist nun eine kleine Eröffnung geplant, bevor am 1. August der offizielle Betrieb startet. „Unser komplettes Team geht mit“, berichtet das Ehepaar. „Auch die Aushilfen stehen auf Standby.“

Die neue Theke : jetzt gibt es auch Fassbier.
Die neue Theke : jetzt gibt es auch Fassbier. © Ute Tolksdorf

Coronazeit war hart

In der Corona-Zeit hatte die Pizzeria Kurzarbeit angemeldet und auf Lieferservice und Außer-Haus-Verkauf umgestellt, „nachdem wir den ersten Schock verarbeitet hatten.“ Drei Monate hatte das Ehepaar auf die Unterstützungsleistung warten müssen. „Wir waren in das Prüfverfahren des Landes gerutscht, nachdem es die ersten Betrügereien gegeben hatte“, berichtet Gabriella De Luca. Eine harte Zeit.

Jetzt freuen sich beide auf die Eröffnung und sind dankbar, dass Jörg Hohmann ihnen diese Möglichkeit zur Vergrößerung geboten hat. „Das ist jetzt wirklich unser erstes eigenes Geschäft. Hier hat sich für uns eine Tür geöffnet!“

>>> Hintergrund

1977 eröffnete der Mescheder Andrea De Luca, Vater von Frank De Luca, seine Stehpizzeria in Sundern.

1986 wechselte der Betrieb in die Kreisstadt.

Schon in der Sunderaner Zeit hatte Frank De Luca seinem Vater im Familienunternehmen geholfen. Seine Frau Gabriella kam 1992 hinzu.

1999 wurde die ehemalige Stehpizzeria um 30 Sitzplätze vergrößert.

Eyecatcher in Smaragdgrün und große silberne Spiegel - so sieht es in der neuen Pizzeria aus..
Eyecatcher in Smaragdgrün und große silberne Spiegel - so sieht es in der neuen Pizzeria aus.. © Ute Tolksdorf

2007 ging Andrea De Luca in Rente und sein Sohn übernahm den Betrieb mit seiner Frau.

2009 erweiterte das Paar die Pizzeria um die Außengastronomie.

Gabriella und Frank De Luca sind 54 und 52 Jahre alt, die beiden haben zwei Kinder und zwei Enkel.