Eslohe. In Eslohe geht in dieser Woche ein neues Corona-Testzentrum als Drive in an den Start. Getestet wird durchs Autofenster - die Wartezeit entfällt.

Am Esloher Museum wird ein neues Corona-Testzentrum eingerichtet. Es soll nach wochenlanger Vorbereitung am Mittwoch, 19. Mai, an den Start gehen. Betreiber wird das „Testzentrum Sauerland“ sein, das seit einiger Zeit bereits vier solcher Anlaufstellen im Kreis Olpe betreibt und über entsprechende Erfahrung verfügt.

Dass das Unternehmen neben Attendorn, Elspe, Meggen und Altenhundem nun auch in Eslohe mit einem Testzentrum an den Start gehen wird, ist in erster Linie dem Bremscheider Lukas Winkelmeyer zu verdanken, der als Regionsleiter für das Testzentrum Sauerland tätig ist. Er habe am eigenen Leib erfahren, wie schwierig es sein könne, in der Gemeinde an einen Testtermin zu kommen - und sei darauf zuletzt auch mehrfach angesprochen worden. Ein Problem sei vor allem, dass etwa im Testzentrum in Reiste an den Werktagen vormittags gar keine Termine angeboten würden. Und eben genau diese Lücke solle mit dem Testzentrum am Museum unter anderem geschlossen werden.

30 bis 40 Test in einer Viertelstunde

30 bis 40 Corona-Test sollen in dem neuen Zentrum pro Viertelstunde möglich sein. Eingerichtet wird es als Drive in. Bedeutet: Getestet wird durchs geöffnete Autofenster. Wer sich testen lässt, muss also nicht einmal aussteigen. Für alle anderen wird ein weiterer Bereich eingerichtet. Im Gegensatz zu vielen anderen Testzentren entfällt am Museum die 15-minütige Wartezeit aufs Ergebnis vor Ort: Es wird kurz nach der Testung auf digitalem Weg mitgeteilt. Wer allerdings schnell ein Dokument braucht, etwa weil er kurz nach dem Test einen Friseurtermin hat und dort einen entsprechenden schriftlichen Nachweis vorlegen muss, bekommt auf Wunsch auch einen Ausdruck. „In diesem Fall entsteht dann tatsächlich auch bei uns eine rund 15-minütige Wartezeit“, sagt Winkelmeyer.

Hier auf dem Gelände des Esloher Museums wird am Mittwoch ein neues Corona-Testzentrum eröffnen.
Hier auf dem Gelände des Esloher Museums wird am Mittwoch ein neues Corona-Testzentrum eröffnen. © www.blossey.eu | Hans Blossey

Während die Auswertung der Tests in den Räumlichkeiten des Museums stattfindet, erfolgen die Testungen selbst draußen auf dem Museumsgelände, das aufgrund des zur Verfügung stehenden Platzes optimale Bedingungen bietet. Angeboten werden neben den so genannten Antigen-Schnelltests auch PCR-Tests, die im Labor ausgewertet werden.

Positiver Nebeneffekt für Museum

Für Christian Padberg, Geschäftsführer des Museumsvereins, war es eine Selbstverständlichkeit, das Museumsgelände für die Testungen zur Verfügung zu stellen. Denn: Nach wie vor ist das Museum wegen der Corona-Lage für Besucher geschlossen. Insofern habe man nicht lange gezögert als die Gemeinde als Trägerin des Museums mit der Anfrage an den Verein herangetreten sei. Padberg sieht vielmehr einen zusätzlichen positiven Nebeneffekt: „Wenn die Menschen sich auf unserem Gelände testen lassen, erinnern sie sich später vielleicht noch einmal ans Museum und kehren für einen Besuch zurück“, sagt er.

Museum bleibt vorerst geschlossen

Wann das Museum wieder öffnen wird, ist indes weiter fraglich. Es bleibe dabei, so Padberg, dass man kein Risiko eingehen wollen. Hintergrund ist die Altersstruktur der insgesamt 16 ehrenamtlichen Mitarbeiter. Der allergrößte Teil der Mannschaft ist älter als 60 Jahre und zählt damit zur so genannten Risiko-Gruppe. Zuständig ist das ehrenamtliche Team unter anderem für die Besetzung der Kasse und für die 60- bis 90-minütigen Führungen. „Wir müssen unsere Leute schützen“, hatte Gudrun Schulte als Vorsitzende des Museumsvereins zuletzt betont. Und daran habe sich nichts geändert, betont Padberg.

Aus seiner Sicht mache es zudem Sinn, mit einer Öffnung abzuwarten, bis auch Hotels und Pensionen wieder Gäste beherbergen dürfen. Wenn durch fehlende Übernachtungsmöglichkeiten die Touristen in der Region ausbleiben, bekomme man das schließlich auch bei den Besucherzahlen des Museums zu spüren.

Steigende Nachfrage mit Öffnung der Gastronomie

Aber selbst wenn das Museum früher oder später wieder geöffnet werden könne und es dabei weiterhin einen Bedarf für das Testzentrum geben sollte, sieht Padberg darin keine große Schwierigkeit. Er sei überzeugt davon, dass sich der Museumsbetrieb und der Betrieb des Testzentrums durch kleine Veränderungen auch parallel organisieren lassen. Das sieht Lukas Winkelmeyer genau so. Er geht davon aus, dass die zuletzt gesunkene Nachfrage nach Corona-Tests wieder enorm steigen wird, wenn Gastronomie, Schwimmbäder und Freizeitparks wieder öffnen dürfen und für den Besuch entweder ein Impfnachweis oder eben ein negativer Corona-Test erforderlich sein wird.

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Das „Testzentrum Sauerland“ ist eine eigens gegründete Tochterfirma des Fitnessstudios Maxsport, das als erstes Fitnessstudio im Kreis Olpe bereits vor sechs Monaten seine Kapazitäten genutzt hat, um Corona-Tests anzubieten. Winkelmeyer leitet das Studio in Lennestadt. Durch den lange Zeit steigenden Testbedarf hatte das Ganze eine gewisse Eigendynamik entwickelt - was dann eben die Gründung der Tochterfirma zur Folge hatte.

450-Euro-Kräfte eingestellt

Zum Einsatz kommen in den Testzentren nicht nur die Mitarbeiter der Studios sondern inzwischen auch zahlreiche 450-Euro-Kräfte. Allesamt seien sie für den Einsatz in den zertifizierten Testzentren selbstverständlich geschult worden, sagt Winkelmeyer.

Wie groß der Personaleinsatz in Eslohe sein wird, richtet sich nach der Nachfrage. Sei sie groß, bestehe jederzeit die Möglichkeit aufzustocken, um dem Bedarf gerecht zu werden. Das gleiche gelte für die Testzeiten. Auch hier sei es möglich sie nach vorne, nach hinten oder auf die Mittagspause auszuweiten. An anderen Standorten sei das aufgrund der Nachfrage bereits geschehen.

  • Termine für die Corona-Tests können in Kürze unter www.testzentrum-sauerland.de gebucht werden.
  • Weil jeder Bürger Anspruch auf regelmäßige Corona-Schnelltests hat, sind die Tests im Zentrum am Museum im Rahmen der Coronavirus-Testverordnung ebenso kostenlos, wie etwa die Test in den Zentren des DRK. Die Kosten trägt der Bund.
  • Geöffnet sein wird das Testzentrum montags bis freitags von 7 bis 13 Uhr und von 14 bis 19 Uhr sowie samstags und sonntags von 8 bis 14 Uhr. Bei Bedarf werden die Zeiten erweitert.