Meschede. Schon bald drohen den Bewohnern auch im Hochsauerlandkreis nach einem Beschluss der Bundesregierung nächtliche Ausgangssperren. Die Details.
Auf den Hochsauerlandkreis kommt möglicherweise eine Ausgangssperre zu. Landrat Dr. Karl Schneider, der ein solches Verbot gezwungenermaßen aussprechen müsste, reagiert kritisch: So stünden Menschen, gleich ob gesund oder krank, infektiös oder nicht infektiös, acht Stunden am Tag unter Hausarrest; das sei Freiheitsentziehung.
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Hintergrund ist die geplante Änderung des Infektionsschutzgesetzes durch den Bund, auf Bestreben von Kanzlerin Angela Merkel. Die Bundesregierung hat eine Umsetzung angekündigt. Dann entscheidet nicht mehr wie bisher das Land Nordrhein-Westfalen über die so genannte Corona-Notbremse, sondern es gelten bundesweite strenge Regelungen.
Nur einmal nach Ostern
Sie greifen, sobald eine Region eine Inzidenz von 100 überschritten hat. Der Hochsauerlandkreis liegt seit einiger Zeit darüber, eine Ausnahme gab es kurz nach Ostern. Während der Feiertage war zwangsläufig weniger getestet worden, also war die Inzidenz gesunken. Inzwischen liegt sie bei 118. Während die schwarz-gelbe Landesregierung die dadurch fällige Notbremse nicht mit voller Wucht angezogen hatte, will der Bund sie komplett anziehen.
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Ab einer Inzidenz von 100 sollen nächtliche Ausgangssperren in einer Kernzeit von 21 bis 5 Uhr greifen. Geschäfte müssen wieder schließen, das bisherige Click & Meet wäre nicht mehr möglich, auch nicht wie bislang mit Testnachweis. Nur Supermärkte, Apotheken, Drogerien, Gartencenter und Friseure sollen geöffnet bleiben dürfen.
Schulen geschlossen
Darüber hinaus soll eine Testpflicht in Unternehmen eingeführt werden, die Betriebe sollen möglichst das Home-Office anordnen. Ab einer Inzidenz 200 sollen außerdem die Schulen geschlossen werden, was in Nordrhein-Westfalen bereits unterhalb dieses Wertes überwiegend der Fall ist.
Hier gibt es die aktuellen Corona-Zahlen für den Hochsauerlandkreis.