Schmallenberg. Eltern hatten immer wieder ihre Sorge geäußert, dass Busse überfüllt und das Ansteckungsrisiko erhöht sei. Jetzt hat die Stadt reagiert.

Es war schon Ende des vergangenen Jahres ein Thema mit großem Konfliktpotenzial: Die Schulbusse im Stadtgebiet. Immer wieder hatten Eltern ihre Sorgen geäußert, weil einzelne Schulbuslinien überfüllt seien, an den Bushaltestellen und in den Bussen teilweise dichtes Gedränge herrsche. Solche Situationen würden das Risiko einer Corona-Infektion nur erhöhen.

Darauf folgte ein Antrag der BFS-Fraktion, die Stadtvertretung möge prüfen, ob nicht weitere Busse zur Entlastung eingesetzt werden könnten. Dafür könnten Landesmittel mit teils hundertprozentiger Förderquote in Anspruch genommen werden. „Wir haben mehrfach Zählungen und Überprüfungen durchgeführt, können aber keine Überfüllung feststellen“, entgegnete Elisabeth Hansknecht vom städtischen Schulamt im Dezember.

Maximalzahl immer unterschritten

Die Maximalzahl der Schüler in den Bussen sei immer unterschritten worden, zudem sei eine solche Förderung mit einer Entzerrung der Schulbeginnzeiten verbunden. Das sei für die weiterführenden Schulen nicht möglich, hieß es damals. Trotzdem wolle man sich mit den Anbietern Westfalenbus und RLG verständigen, Zahlen überprüfen und möglicherweise agieren, so die Stadtverwaltung.

Die Fördermöglichkeit für zusätzliche Schulbusse lief eigentlich zum Jahresende aus, wurde dann bis zu den Osterferien, jetzt sogar bis zu den Sommerferien verlängert. Und: Eine Förderung ist nun nicht mehr an die Entzerrung des Schulbeginns gebunden.

Erneut setzte sich die Stadtverwaltung mit Westfalenbus und RLG zusammen mit der Prämisse: Kein Schüler soll im Schulbus stehen müssen, jeder soll einen Sitzplatz haben. Zwar gaben beide Verkehrsunternehmen an, dass weiterhin keine Überfüllung feststellbar sei. Weil man aber die Nutzung von Stehplätzen verhindern wolle, jedes Schulkind einen Sitzplatz zur Verfügung haben soll, werden nun folgende Extra-Fahrten angeboten.

Extrafahrten für Schüler

Westfalenbus bietet einen zusätzlichen Bus an, der um 7.09 Uhr ab Niederhenneborn über Oberhenneborn, Bad Fredeburg (Schulzentrum) und Gleidorf, Unterdorf zum Schulzentrum Schmallenberg fährt. Hierfür entstehen jeweils Montag bis Freitag pro Fahrt und Tag Kosten in Höhe von 280 Euro (netto).

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Die RLG fährt zusätzlich zum bisherigen Fahrplan am Montag, Dienstag und Donnerstag vom Schulzentrum Schmallenberg um 13.10 Uhr über Schmallenberg, Grafschaft und Oberkirchen für 50 Euro je Einsatztag und um 15 Uhr auf gleicher Strecke für 106 Euro pro Einsatztag. Mittwochs fährt ein Bus um 13.10 von Schmallenberg über Grafschaft nach Oberkirchen (50 Euro pro Einsatztag) und ein Bus um 16 Uhr auf gleicher Strecke für 106 Euro pro Einsatztag.

Vorläufig bis Sommer

So wird es nun vorläufig bis zu den Sommerferien passieren. Der Förderantrag wurde für den Gesamtzeitraum gestellt.

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Offen blieb im Bildungsausschuss, was mit den Bussen passiert, wenn die Schulen weiter Wechselunterricht anbieten. Dann sei die Auslastung der Busse nochmals deutlich geringer als zu „normalen“ Zeiten, weil weniger Schüler gleichzeitig in die Schulen müssen.