Bestwig. Im Bestwiger Rathaus liegt nach der Eröffnung der A46 das Ergebnis der Verkehrszählung vor. Wie es nun weitergehen wird.

Nach der Freigabe der A46 ist im Sommer des vergangenen Jahres in der Gemeinde Bestwig der Verkehr gezählt worden. Die Zahlen sollten Aufschluss darüber geben, welche Auswirkungen das neue Autobahnteilstück auf den fließenden Verkehr im Ort hat. Ende des Jahres, so war es angekündigt, sollten die Zahlen vorliegen. Doch nach der Zählung ist es ruhig geworden um das Thema. Wir haben beim Bürgermeister nachgefragt.

Herr Péus, als Bürgermeister haben Sie die Zahlen sicherlich bereits gesehen. Gibt es Überraschungen?

Ralf Péus Jeder, der auf der L743 - besser bekannt unter der früheren Bezeichnung B7 - unterwegs ist, merkt, dass der Verkehr seit der Eröffnung des neuen Autobahn-Teilstücks spürbar zurückgegangen ist. Insofern sind die reinen Zahlen, welche die Verkehrszählung ergeben hat, erst einmal keine Überraschung. Nun geht es um eine Analyse dieser Zahlen - und darum, welche Möglichkeiten sie für unsere Ortsdurchfahrt bieten. Wir dürfen dabei aber nicht vergessen, dass die L743 nach wie vor eine der am stärksten mit Verkehr belasteten Landesstraßen in NRW ist - das hat der Landesbetrieb bestätigt. Zudem ist unsere Ortsdurchfahrt immer auch eine Ausweichstrecke für die A46, falls die Autobahn mal gesperrt werden muss - zum Beispiel nach einem Unfall. Auch das sind die Rahmenbebedingungen für ein Verkehrskonzept.

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Ist im Rathaus mit den Zahlen bereits gearbeitet worden ?

Bei der Verkehrszählung wurde ja nicht nur die Ortsdurchfahrt betrachtet. Untersucht wurden alle Knotenpunkte - also auch die Einmündungen in die Seitenstraßen. Nach der Analyse dieser Daten geht es darum, einen Verkehrsplaner zu beauftragen, konkrete Vorschläge zu erarbeiten, welche baulichen Lösungen an welcher Stelle möglich wären - auch mit Blick auf die Seitenstraßen.

Lassen sich bereits erste Schlüsse aus den Zahlen ziehen?

Die Zahlen sind das eine. Wir sollten aber auch immer in Betracht ziehen, was die baulichen Gegebenheiten mit sich bringen. Der Straßenraum in der Ortsdurchfahrt ist sehr begrenzt - insofern fehlt der Raum, um - nur als Beispiel - Radwege um einen halben Meter zu verbreitern. Ziel eines Verkehrskonzeptes muss es sein, Optimierungen für Stellen zu erarbeiten, an denen das möglich ist.

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Welche Maßnahmen wären anhand der Zahlen denkbar?

Diese Frage muss nun durch ein Fachbüro geklärt werden. Wir haben eine nach wie vor vergleichsweise stark befahrene Straße, die wir attraktiv gestalten und punktuell beruhigen möchten - das sind die Aspekte, die „unter einen Hut gebracht“ werden müssen.

Was konkret könnte sich auf der Bundesstraße überhaupt ändern?

Das ist die Frage, die wir einerseits technisch, andererseits aber auch politisch beantworten müssen. Wenn ein Fachbüro Vorschläge erarbeitet, ist es die Aufgabe unserer gewählten Bürgervertreterinnen und -vertreter im Gemeinderat, zu entscheiden, was sinnvoll und machbar sind. Bei diesen Überlegungen muss immer auch der finanzielle Aspekt mitgedacht werden: Alles, was wir machen möchten, muss selbstverständlich auch finanzierbar sein.

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Welche Maßnahmen halten Sie für ausgeschlossen?

Vor dem Hintergrund der baulichen Gegebenheiten wird es nicht möglich sein, an vielen Einmündungen Kreisverkehre einzurichten. Das geben die Straßenquerschnitte an der L743 nicht her.

Wie geht es nach der Erhebung der Daten nun weiter?

Aller Voraussicht nach wird das Verkehrskonzept Thema in einer Sitzung des Gemeindeentwicklungsausschusses sein, die im Mai stattfinden soll. Möglicherweise können wir durch die politische Diskussion dem Fachbüro schon Schwerpunkte oder Wünsche mit auf den Weg geben, für die dann Vorschläge erarbeitet werden sollen.