Freienohl. Das Freienohler Unternehmen Rose fertigt edle Tische und Lampen nach individuellen Wünschen. Warum auch Musik im Repertoire ist.

Rose-Handwerk aus Freienohl-Brumlingsen ist der klassische Familien-Handwerksbetrieb wie er im Buche steht - zumindest auf den ersten Blick. Doch die Firmengeschichte der Familie Rose ist etwas Besonderes: Was 1959 als Lohnschleiferei gegründet wurde, (Um-)Wege über internationale Messen und sowie deutschlandweiten Vertrieb in Möbelhäusern genommen hat, ist heute eine Manufaktur mit Werksverkauf für hochwertige Esstische, Leuchten sowie exklusive Lautsprecher - „selfmade im Sauerland“. Und jeder packt mit an.

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Produkte werden in China imitiert

„Unsere Produkte wurden sogar häufig in China imitiert“, berichtet Daniela Rose, Tochter des Firmengründers Joachim Rose, während sie durch den Werksverkauf führt und voller Leidenschaft über die Firma redet, in die sie, ihre Mutter Elisabeth Rose und ihr Bruder Carsten Rose seit dem Tod ihres Vaters 1991 sehr viel Zeit, Energie und Liebe gesteckt haben. „Unser Vater ist sehr früh, mit 41 Jahren, verstorben und meine Mutter hat von jetzt auf gleich die alleinige Verantwortung übernommen. Heute bringen wir uns alle ein“, berichtet Daniela Rose. Während ihr Bruder sich vorrangig um das Marketing kümmert, hat ihre Mutter vor knapp zehn Jahren ihre Leidenschaft für das Malen entdeckt und ergänzt das Familienunternehmen seither mit Gemälden, die auf das Stil- und Farbkonzept von Tischen, Leuchten und Accessoires abgestimmt sind.

Elisabeth Rose ergänzt das Familienunternehmen seither mit Gemälden, die auf das Stil- und Farbkonzept von Tischen, Leuchten und Accessoires abgestimmt sind.
Elisabeth Rose ergänzt das Familienunternehmen seither mit Gemälden, die auf das Stil- und Farbkonzept von Tischen, Leuchten und Accessoires abgestimmt sind. © Christina Schröer

Baumkanten-Esstische

Und auch ihr Mann, Markus Grelka, ist in der Manufaktur tätig. Die modernen Baumkanten- und Auszieh-Esstische, die inzwischen den Großteil den Umsatzes ausmachen, fertigt er in der Schreinerei gleich neben dem Verkaufsraum ganz individuell auf Wunsch der Kunden an. Nur wenige Meter davon entfernt steht noch ein Regal - „unser kleines Museum“ nennt Daniela Rose es - mit Erinnerungen an die Anfangszeit der Firma: Kleine Messing-Tierchen, die früher ihren Platz im Setzkasten eines jeden guten Sauerländer Haushalts fanden und massive Kerzenständer findet man dort. „Heute haben diese Produkte keinen Markt mehr. Aber mit so einem Messing-Kätzchen kann man Kindern manchmal eine Freude machen“, so Rose.

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Durch den Fokus auf die stylischen Holztische habe sich inzwischen aber nicht nur das Portfolio des Unternehmens gewandelt: „Auch der Altersdurchschnitt unserer Kundinnen und Kunden hat sich verändert. Früher waren sie meist 50 oder sogar 60 plus, heute sind durchaus auch jüngere Familien dabei, die sich einen hochwertigen Esstisch gönnen möchten“, so Daniela Rose. Individuell ist dabei nicht nur die Holzart oder das Material der Tischbeine, auch die Zusammensetzung der verschiedenen Holzbohlen, die für eine Tischplatte verarbeitet werden, kann auf Wunsch gemeinsam mit Markus Grelka vor Ort besprochen und ausgesucht werden.

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Individuelle Lautsprecher

Dabei stellen die Roses längst nicht mehr nur Tische aus Holz her. Markus Grelka fertigt daraus auch Lautsprecher, die sich harmonisch ins Design des Wohnraums einfügen sollen. „Mit meinem ersten eigenen Geld habe ich damals eine Stereoanlage gekauft und die Liebe zur Musik entwickelt“, berichtet er. Diese Liebe stecke er nun in die kleine Lautsprecher-Manufaktur und baut individuelle Einzelanfertigungen aus regionalen Produkten, die sich von außen wie von innen sehen und hören lassen können. Eine Hörprobe bekommt natürlich jeder Interessierte auf Wunsch gleich im Werksverkauf. Dann ist Markus Grelka in seinem Element und visualisiert durch seine Erklärungen auch gern mal eine ganze Rockband vor dem geistigen Auge. Mit Erfolg.

Der Messingtisch als Vorläufer

Der Messingtisch, quasi der Vorgänger der Baumkanten-Esstische und Jahrzehnte lang der Verkaufsschlager bei Rose-Handwerk, wird heute auch noch angefertigt und findet seine Abnehmer. „Das sind dann häufig Senioren, die im Alter ihre Häuser verkaufen und sich noch einmal neu einrichten möchten“, weiß Markus Grelka und erklärt: „Im Lockdown ist es natürlich schwierig, die Menschen für Produkte wie unsere Tische zu begeistern, die sonst von der persönlichen Beratung leben. Wir haben zwar die Homepage aufgefrischt und bieten auch telefonische Beratung an. Aber gerade Massivholztische sind natürlich Gegenstände, die man gerne anfassen und erleben möchte - schließlich ist es häufig ein Kauf fürs Leben.“

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Neben dem erschwerten Kauf-Erlebnis setze der ausbleibende Tourismus der Firma Rose zu. Nicht nur, dass sie normalerweise ihre Flyer in Hotels und Gaststätten deponieren und so immer wieder neugierige Touristen den Weg zu ihnen nach Freienohl finden, auch die gute Lage am Oeventroper Panorama-Waldweg beschert der Familie Rose im wahrsten Sinne des Worte Laufkundschaft.