Meschede. Kaufen und bauen ist rund um Meschede finanziell attraktiv wie nie. Warum das so ist und was besonders gefragt ist, erläutern Banken-Vertreter.

Wer das Geld hat, sollte kaufen. Auch wer es nicht hat, sollte es sich zumindest einmal durchrechnen lassen. Das sind die Empfehlungen der heimischen Banken an alle, die mit dem Gedanken spielen, aus einer Mietwohnung in ein eigenes Haus oder eine Eigentumswohnung zu ziehen. „Die Belastungen liegen oft nur auf Mietniveau und eine bezahlte Immobilie wirkt im Alter wie eine zweite Rente“, sagt Ulrich Tölle, Pressesprecher der Sparkasse Mitten im Sauerland. Dirk Schröter, Geschäftsführer der Volksbank Immobilien Service GmbH, die auch das Baugebiet „Alte Ziegelei“ entwickelt, sieht es ähnlich: „Ich kann nur raten, dafür alle Hebel in Bewegung zu setzen.“

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Warum kaufen?

Die Gründe, die für den Kauf einer Immobilie sprechen sind klar: ein niedriges Zinsniveau, ausgeweitete Förderprogramme und erschwingliche Baupreise in der Region. Hinzu kommt: In Zeiten der Krise tendieren die Menschen zur Anlage in Sachwerten. Und: Die Eigenheimquote liegt im HSK nur bei etwa 60 Prozent. Da ist also noch Luft nach oben. Was das Ganze schwierig macht: Das Angebote ist übersichtlich. So kann laut Ulrich Tölle „die Nachfrage nach Baugrundstücken derzeit am Markt nicht ansatzweise befriedigt werden.“ Ein Grund, warum alle 44 Bauplätze in der Alten Ziegelei innerhalb von nur zwei Monaten verkauft waren. (Wir berichteten.)

Wo kaufen?

Aber auch selbst genutztes Wohneigentum und Objekte für Investoren sind gefragt. Dabei herrscht ein Verkäufermarkt, der die Preise in die Höhe treibt - in den vergangenen zehn Jahren waren das laut Dirk Schröter rund zehn Prozent. Dabei spielt die Lage - Stadt oder Land - insgesamt zwar eine geringere Rolle als noch vor wenigen Jahren. Optimal verkaufen lassen sich aber nur Immobilien, die energetisch saniert sind, maximal an den Randlagen der Städte liegen und über eine gute Infrastruktur verfügen. Vor allem die Anbindung ans schnelle Internet ist dabei gefragt wie nie. Schröter: „Andernfalls wird eine solche Gegend leicht abgehängt und die Attraktivität des Wohnortes abgeschwächt.“

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Wer kauft was?

Anfragen kämen meist von Menschen, die direkt in der Region wohnen, aber auch von Investoren und von Interessenten aus dem Ausland. Je nach Alter und Lebenssituation unterscheidet sich die gewünschte Immobilie. Schröter sieht besonderen Zulauf beim Bungalow mit altersgerechtem Grundriss, bei Lofts in umgebauten Gewerbeimmobilien und luxuriösen Penthouse-Wohnungen. Die Tendenz: Ältere geben ihre Häuser auf dem Land auf und wechseln in das barrierefreie Wohnen in der Stadt.

Was macht Corona?

Die Auswirkungen von Corona bemerken die Immobilienexperten der heimischen Banken übrigens dabei kaum. „Die Arbeitgeber in der Region sind bislang stabil durch die Krise gekommen, Arbeitsplätze wurden kaum abgebaut“, vermerkt Ulrich Tölle und Dirk Schröter bilanziert gar: „Wir haben das beste und erfolgreichste Jahr seit der Gründung der Tochtergesellschaft im Jahr 1982 verbuchen können.“ ​