Meschede. In Rekordzeit sind die Grundstücke im Neubaugebiet Ziegelei in Meschede verkauft worden - und die Pläne gehen noch weiter.
Hier entsteht ein Neubaugebiet in Rekordzeit. Im Bereich der Ziegelei sind inzwischen für alle 44 Grundstücke nicht nur die Kaufverträge abgeschlossen worden, sondern bereits notariell beurkundet worden. Im Gespräch ist jetzt auch die Ansiedlung eines Discountmarktes als Ergänzung.
„Wir sind mit dem Baugebiet offene Türen eingerannt“, sagt Dirk Schröter, Geschäftsführer der Volksbank Sauerland Immobilien GmbH – so groß sei das Interesse von Anfang an gewesen. Und es ging alles rasend schnell: Der Bebauungsplan für das Neubaugebiet wurde ja erst im Herbst 2020 rechtskräftig. Und vor Weihnachten waren dann bereits alle Grundstücksverkäufe beurkundet. Die Nachfrage ging so weit, dass ein letzter potenzieller Käufer zwar zwei Stunden vor seinem Notartermin doch absagen musste, Dirk Schröter dafür aber kurzerhand einen anderen Interessenten anrief – und der griff sofort zu. Der Notartermin musste nicht einmal verschoben werden.
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Weihnachten stehen die ersten Häuser
Die Vorbereitungsarbeiten laufen. Mitte bis Ende März soll das Baugebiet an die Stadt übergeben werden, kurz danach könnten der Bau der ersten Häuser beginnen: „Weihnachten 2021 dürften die ersten Häuser stehen“, sagt Peter Menge, Projektentwickler aus Ense-Bremen, der das Gebiet rund um das ehemalige Betonwerk im Frühjahr 2019 bei einer Zwangsversteigerung erworben hatte.
Alle Grundstücke müssen innerhalb von zwei Jahren bebaut werden: Das soll verhindern, dass mit unbebauten Grundstücken spekuliert wird. Auch Peter Menge selbst staunt über das Tempo: „Normalerweise nimmt man drei bis vier Jahre für solch ein Projekt an – nicht drei bis vier Monate.“
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Um das Gebiet anzuheben, sind entlang der Waldstraße bereits 20 Tonnen schwere Steine verlegt und die Flächen dahinter angefüllt worden. Die Steine sind aus dem bisherigen Lärmschutzwall entnommen worden, der bislang das angrenzende Wohngebiet an Ziegeleistraße, Kollergang und Ringofenweg von der Gewerbebrachfläche trennte.
Zentrum für Heilberufe
Das Gebäude der neuen Kindertagesstätte steht bereits. Sie soll am 1. August an ihren künftigen Träger, die Arbeiterwohlfahrt, übergeben werden. Auch hier ist die Volksbank Sauerland der Investor. Im zweiten Obergeschoss des Kita-Gebäudes, mit eigenem Zugang, plant die Volksbank ein Zentrum für kindernahe Heilberufe – also zum Beispiel Praxen für einen Kinderarzt, einen Therapeuten oder einen Logopäden: „Wir sind in Verhandlungen dafür“, sagt Dirk Schröter.
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Für den Bereich unterhalb des neuen Kita-Gebäudes gibt es neue Pläne: Zwischen dem großen Teich und Waldstraße soll sich ein Discounter als Versorger für das ganze neue Wohnquartier ansiedeln – auch dafür ist die Volksbank der Investor. Dirk Schröter bestätigt auch hier, man sei in entsprechenden Verhandlungen: „Es gibt enge Gespräche dazu.“ Sollte daraus nichts werden, könnte auch ein Gebäude für betreutes Wohnen entstehen.
So sind die Grundstückspreise
Der weit überwiegende Teil der neuen Grundstückseigentümer zieht hier selbst ein, nur zwei oder drei planen einen Neubau, um die Häuser danach zu vermieten. Es sind vor allem junge Familien, die hierhin ziehen wollen, einige haben schon Angehörige in der Nachbarschaft des Neubaugebietes. Dass hier eine neue Kita entstehen würde, war für sie nur noch ein zusätzlicher Anreiz, sich hier niederlassen zu wollen. Andere Vorteile, die die Käufer nannten, seien die ebene Lage der Grundstücke, die Nähe zum Zentrum von Meschede und kurze Wege zu den Schulen, zum Dünnefeld-Sportplatz und in den Wald.
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Die Grundstückskosten liegen bei 119 Euro, bei den dreigeschossigen Mehrfamilienhäusern bei 129 Euro pro Quadratmeter. Ein 600 bis 700 Quadratmeter großes Grundstück war im Durchschnitt für 70.000 Euro zu kaufen.
>>>HINTERGRUND<<<
Zum Juli 2021 tritt in NRW eine neue Bauordnung in Kraft.
Die Stadt Meschede setzt aus der Bauordnung erstmals in einem Neubaugebiet auch eine neue Festsetzung gegen Schottergärten um. Sie schreibt vor, dass 50 Prozent eines Vorgartens als Grünfläche angelegt werden müssen.
Denn Stein- oder Schotterdecken bieten keinen Lebensraum für Kleinlebewesen, erhitzen sich schneller und speichern Wärme viel länger, außerdem erschweren sie die Bewältigung von starken Regengüssen.
Die Stadt gibt auch vor, dass alle Flachdächer vollflächig zu begrünen sind.