Meschede. Zuchthaus nach einem Verbrechen bei Eslohe, Fahrverbot auf Bundesstraße im Kreis Meschede, Ärger um teure Müllabfuhr - die Woche vor 65 Jahren.
Über diese Themen berichteten wir vor 65 Jahren im Lokalteil.
Hammer zufällig dabei
Vor dem Schwurgericht in Arnsberg beginnt ein Prozess um ein Verbrechen in Sieperting bei Eslohe. 1955 hat dort im Wald ein 45 Jahre alter Mann aus dem Dorf eine Hausiererin aus Oberkirchen erschlagen. Er behauptet, sie habe ihn bei einer Liebesszene im Wald bestohlen. Ein Mithäftling berichtet, der Mann habe ihm erzählt, die Frau hätte ihn erpresst, weil sie beobachtet habe, wie er bei einer anderen Frau zudringlich geworden sei. Zwischen 1952 und 1954 hatte es tatsächlich mehrere ungeklärte Sexualstraftaten im Bereich von Eslohe gegeben.
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Er wird zu 15 Jahren Zuchthaus wegen Totschlags verurteilt. Das Gericht glaubt ihm, dass er keinen Mord geplant habe, sondern im Laufe einer Auseinandersetzung zugeschlagen habe. Die Tatwaffe, einen Hammer, habe er zufällig dabei gehabt. Die Frau wollte den Hammer haben, um in ihrer Wohnung Glas zerschlagen zu können, damit sie Rattenlöcher verstopfen konnte. Reue und Einsicht zeigt der Mann nicht: Er stiehlt der Toten sogar den Schmuck, um ihn einer anderen Freundin zu schenken. Vor Gericht wird von Leichenfledderei gesprochen. Die Polizei findet bei ihm einen Kugelschreiber, den er der Toten gestohlen hat.
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Turnhalle in zentraler Lage
In Meschede beschließt der Stadtrat, in zentraler Lage zwischen der Emhildisschule und der Kreisberufsschule an der Steinstraße eine neue Turnhalle zu bauen. Kostenpunkt: 180.000 Mark. Die Halle (heute ist dort der Zugangsbereich zum Kreishaus) soll den Schulen und den Vereinen zur Verfügung gestellt werden. Bei der Planung will die Stadt Ideen des TuS Meschede berücksichtigen.
So viel kostet die Müllabfuhr
In Meschede steigen die Gebühren für die Müllabfuhr von 5,50 auf 6,80 Mark pro Haushalt im Jahr. Darum gibt es im Stadtrat eine kritische Diskussion, ob die Stadt nicht lieber wieder selber einen Müllwagen anschaffen und die Abfuhr selbst organisieren soll. Letztlich entscheidet man sich aber, die Abfuhr weiter durch das Unternehmen Edelhoff aus Iserlohn durchführen zu lassen – ein privates Unternehmen könne das kostengünstiger als ein Regiebetrieb einer Stadt.
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Drei Kompanien für Fredeburg
Die St.-Georg-Bruderschaft in Fredeburg gründet jetzt drei eigene Kompanien für die Ortsteile Ober-, Alt- und Unterstadt. Schützenhauptmann Robert Schauerte sagt, angesichts des enormen Wachstums der Bruderschaft könne man so die Festzüge besser organisieren. Als erstes bildet sich die Kompanie in der Oberstadt.
Amtsdirektor aus Ostwig
Es gibt 58 Bewerber für das Amt des Amtsdirektors in Meschede, vier von ihnen kommen in die engere Wahl. Am Ende wählt der Stadtrat einstimmig Hans Liese. Der gebürtige Ostwiger ist bislang stellvertretender Amtsdirektor in Unna-Kamen.
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Milch an der Bartheke
Meschede bekommt eine Erweiterung seines gastronomischen Angebotes: Heinz Vogt eröffnet in der Ruhrstraße im Haus Levermann eine Milchbar.
Busbahnhof für Bestwig?
In Bestwig wird überlegt, einen Busbahnhof anzulegen: Denn über 60 Busse am Tag sorgen für Verkehrsprobleme. Bislang parken die Busse entlang der Bundesstraße.
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Zu viele Frostschäden
Auf der B 7 dürfen in den Kreisen Meschede und Arnsberg ab sofort vorerst keine Fahrzeuge mit einem Gewicht von mehr als sechs Tonnen fahren. Hintergrund für die Sperrung sind viele Straßenschäden durch den Frost. Fahrzeuge über 1,5 Tonnen dürfen die Bundesstraße nur noch mit Tempo 30 befahren.