Meschede/Hochsauerlandkreis. Fragen über Fragen zum Versprechen auf kostenlose Corona-Schnelltests: Praktisch läuft dazu Im Hochsauerlandkreis noch rein gar nichts.
In aller Eile versucht der Hochsauerlandkreis jetzt, das Versprechen von kostenlosen Corona-Schnelltests in die Praxis umzusetzen. In allen Städten und Gemeinden im HSK soll es entsprechende Stationen dafür geben – es dauert aber, diese aufzubauen und einzurichten: „Wir versuchen, in dieser Woche die Strukturen aufzubauen.“ Und: Stand Montagnachmittag ist noch kein einziger Schnelltest hier angekommen. Erboste Anrufer haben sich am Montag bereits bei der Hotline des Kreises gemeldet, die auf Schnelltests warteten.
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Strukturen müssen aufgebaut werden
„Wo sind die Schnelltests?“, fragt Kreissprecher Martin Reuther rhetorisch: „Wir haben noch keine.“ Offen ist auch noch, in welcher Menge und wann sie im HSK eintreffen. Und wo sie dann gelagert werden können. Im Mescheder Kreishaus gibt es bereits Überlegungen, Schnelltests selbst einzukaufen und damit quasi in Vorleistung zu treten – damit mit den Testungen schnell begonnen werden kann.
Ziel ist jetzt, ab Montag, 15. März, flächendeckend im Kreisgebiet Stationen für die Schnelltests anzubieten. Übergangsweise dürfen bis dahin Ärzte oder Apotheker, die bis jetzt schon entsprechende Tests angeboten haben, diese auch in der laufenden Woche weiterhin anbieten, damit überhaupt Tests stattfinden können. Ab kommender Woche benötigen sie dann aber eine Zulassung durch den Hochsauerlandkreis – so der Stand am gestrigen Montag.
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Alle Städte und Gemeinden, so Martin Reuther, haben mögliche Standorte für Teststationen gemeldet. Jetzt müssen diese erst einmal geprüft werden, wie viele Tests dort möglich wären. Anfangs sollen sie mit Personal von Bundeswehr und DRK besetzt werden. Auch 22 Apotheken haben sich bislang für die Möglichkeit von Schnelltests gemeldet.
Offene Fragen
Es bleiben viele ungeklärte Fragen: Wie zum Beispiel gelangt ein positives Schnelltest-Ergebnis ins Kreishaus? Denn das muss dem Gesundheitsamt gemeldet werden. Oder: Wie gewährleistet man, dass tatsächlich nur ein kostenloser Schnelltest pro Person gemacht wird? „Wir warten auf weitere Informationen von Bund und Land“, sagt Martin Reuther. Auch offen: Wie gelangen die Schnelltests hierher?
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Zumindest in einem Punkt läuft es vor Ort problemloser: Im HSK-Impfzentrum in Olsberg sind seit Montag vier Impfstraßen in Betrieb. Dort wird jetzt von 8 bis 20 Uhr geimpft.
Die Apotheken
Auch in den Apotheken ist zurzeit noch kein kostenloser Schnelltest zu bekommen. „Wir testen wie die Arztpraxen nach vorheriger Anmeldung gegen Bezahlung und verkaufen auch Selbsttests für Schulen und Kitas an geschultes Personal“, erläutert Klaus Mörchen. Der Apotheker ist Sprecher der Apotheken im Hochsauerlandkreis, kann aber in diesem Fall nicht sicher für alle Kollegen sprechen. „Die Selbsttests für die Kunden sind bestellt“, erklärt er, „sie sind aber im Markt noch nicht verfügbar, außer in den wenigen Ausfertigungen in den Discountern.
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Die kostenlosen Selbsttests werden kommen, nur weiß er auch noch nicht, wann und wie das dann abgerechnet wird. Er rechnet damit im Laufe dieser Woche. Bisher, so Mörchen sei der zu bezahlende Test von wenigen Kunden genutzt worden. „Ich sehe da aber eine große Verantwortungsbereitschaft bei denen, die sich testen lassen.“
Der Handel in Meschede
Positiv angelaufen ist am Montag das Einkaufen per Termin in Meschede. „Es war schon merklich eine höhere Frequenz da“, beobachtete Andre Wiese, Vorsitzender der Werbegemeinschaft „Meschede aktiv“, beim Gang durch die Stadt: „Fast alle Geschäfte sind mit dabei.“ Überall weisen Aufkleber auf den Schaufenstern auf die neuen Möglichkeiten hin: „Jetzt ist die Bevölkerung am Zuge, das auch wieder zu nutzen.“
Er ist sicher, in den nächsten Tagen werde sich das wieder „Zug um Zug normalisieren“. Ein wichtiger Indikator dabei: Gespannt wartet er insbesondere darauf, wie sich das Einkaufsgeschehen dienstags und freitags beim Wochenmarkt entwickeln werde.
Wiese hat am Montag selbst einen Pulli eingekauft – kurzfristig im Geschäft: Denn, trotz „Click and meet“, sei es ja möglich, im Laden schnell nachzufragen, ob gerade kurzfristig ein Termin frei ist und man spontan hineinkommen kann. Und Wiese wirbt auch ausdrücklich dafür, keine Scheu vor einem Geschäftsbesuch zu haben, weil man sich nur etwas ansehen möchte – niemand müsse sich verpflichtet fühlen, etwas zu kaufen: „Man muss davor nicht bange sein.“