Meschede/Hochsauerlandkreis. Warten auf die Details der neuen Corona-Beschlüsse: Wird es für jeden Kreis einzelne Lockerungen geben? Das fragt man sich beim HSK in Meschede,
Die Auswirkungen der neuen Corona-Beschlüsse auf die Menschen im Hochsauerlandkreis sind noch offen. Bei der Kreisverwaltung in Meschede wartet man auf die Details, die die Landesregierung in Düsseldorf vorgeben muss: „Wir sitzen auf heißen Kohlen“, sagt Sprecher Martin Reuther.
Mit Stand am Donnerstag liegt die Sieben-Tage-Inzidenz bei 88 im Hochsauerlandkreis. In NRW gibt es eine Inzidenz von 62,8 - die Zahl der Neuinfektionen liegt auf dem Niveau der Vorwoche. In den Beschlüssen der Ministerpräsidenten gibt es eine neue, starke Koppelung von möglichen Öffnungsschritten an Inzidenzwerte - sowie einen Notfallmechanismus. Öffnungsschritte können bei einer bestimmten Inzidenz wieder zurückgenommen werden, das wäre die Notbremse.
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Oder ist ganz NRW eine Region?
So kann zum Beispiel bei einer stabilen oder sinkenden Sieben-Tage-Inzidenz von unter 100 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern der Einzelhandel mit festen Einkaufsterminen öffnen. Die Beschlüsse sprechen allerdings von „Regionen“, auf die sich die Inzidenzwerte beziehen: Was aber ist eine entsprechende Region? Ist der Hochsauerlandkreis eine der Regionen? Oder ist das gesamte Bundesland NRW eine Region? Auf diese Antwort wartet man dringend im Mescheder Kreishaus, sagt Martin Reuther.
Er weiß: „Das Land muss die Beschlüsse jetzt rechtssicher in einen entsprechenden Erlass gießen“ - und aus Erfahrung der Vergangenheit weiß er auch, dass diese Erlasse erst spät kommen: „Meistens wurden wir freitagsabends damit überrascht.“ Die Klärung des Begriff einer Region ist wichtig: Gebe es innerhalb von NRW verschiedene Regionen mit unterschiedlichen Inzidenzen, dann würde ein Tourismus in die Kreise oder Großstädte einsetzen, in denen Lockerungen möglich wären, fürchtet Reuther.
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Die Zahlen im HSK schwanken wie überall. Es gab im Februar einen Niedrigstand von 69. „Wenn es nur einen Ausbruch gibt, kann die Zahl morgen schon wieder bei 105 liegen“, so Reuther.
Vorbereitet wird im Hintergrund auch die Möglichkeit, dass der HSK sich auch um Corona-Schnelltests kümmern müsste: „Wenn der Punkt kommt, müssen wir vorbereitet sein.“ Man sei schon in Gesprächen mit den Kommunen, Ärzten und Apothekern. Der Kreis geht davon aus, dass täglich 2500 bis 6500 Menschen Schnelltests machen würden.